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Die dunklen Engel (German Edition)

Die dunklen Engel (German Edition)

Titel: Die dunklen Engel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susannah Kells
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enthüllt wurde, wusste, dass es Marchenoir war. Der brutale, hämisch lächelnde Mann kam auf sie zu, und während sie sein irres Gefasel hörte, schlossen ihre Finger sich um die Pistole, die rutschig in ihrer Hand lag. Er trat vor und hob die Hände, um ihr die Kleider vom Leib zu reißen.
    «Jetzt», flüsterte Christopher Skavadale.
    Skavadale glitt von ihr weg nach links, und sie riss die Pistole in der rechten Hand nach vorne. Sie sah, wie der große Mann nach unten blickte, und trat hastig einen Schritt zurück, richtete die Pistole auf ihn, und seine Hand schien zupacken zu wollen, während er den Mund zu einem Knurren öffnete.
    Sie schoss.
    Es war schwerer, als sie je geglaubt hätte.
    Sie hatte viele Waffen abgefeuert, doch der Abzug der Pistole schien sich ihr zu widersetzen wie ein Schlüssel, der im Schloss klemmt. Seine Hand fuhr herunter, um ihr die Waffe zu entreißen, und während sie den Finger krümmte, versuchte sie daran zu denken, was Christopher Skavadale ihr erklärt hatte. Und dann war es, als wäre sie von einem Maultier getreten worden.
    Der Schuss explodierte im Raum.
    Die Pistole riss ihr den Arm nach hinten, ihr Handgelenk brannte vor Schmerz. Von der Explosion halb geblendet, betäubt von dem Krach und dem Rückstoß der Waffe, hielt sie die Augen offen, wie er es ihr gesagt hatte, wankte einen Schritt zurück und sah den Franzosen stolpern. Er streckte seine beringte Hand nach ihr aus, brüllte wie ein ungeschickt kastriertes Kalb und stürzte auf das linke Knie. Mit den Händen fasste er sich an die Hüfte, wo zwischen seinen Fingern Blut hervorquoll.
    Sie wich weiter zurück. Ihre Ohren klangen von dem Nachhall des Schusses. Christopher Skavadale trat vor, die Pistole auf Belial und Luzifer gerichtet, die auf das Blut und den nebligen Rauch starrten.
    Marchenoir, auf den Knien, schrie vor Schmerz, sein Blut tropfte auf den Boden. Skavadale hatte ihr gesagt, sie sollte ihm die Pistole unters Kinn halten und ihm den Kopf wegpusten, doch er war zu schnell gewesen für sie und der Abzug zu schwergängig. Doch er war hilflos, seine Hüfte war zertrümmert. Er schaute zu ihr auf, und in seinem Gesicht mischten sich Zorn und Erstaunen, dann rührte Luzifer sich.
    Mit einem Schritt, nur einem, schob er sich hinter Valentine Larke.
    In Skavadales Pistole war eine Kugel, eine Kugel, die, wenn er schoss, Larke treffen musste. Luzifer lächelte. «Wer bist du, Gitan?»
    «Dein Feind.»
    «Dann bist du ein Narr und wirst den Tod eines Narren sterben.»
    In dem Gang hinter dem Schrein war ein Geräusch, ein Kratzen, als schleppte ein Tier sich über Stein. Campion sah dort einen Schatten, einen Schatten im Schatten, der im Dunkeln riesig zu sein schien, und in der Hand des Schattens lag eine schwere Waffe, und Luzifer, der sich zu dem Schatten umdrehte, lachte. «Hast du Dagon vergessen, du Narr?»
    Skavadale schoss.
    Die Kugel flog unter die Kapuze, warf sie nach hinten, ließ Blut hoch in die Luft schießen, das die marmornen Wände der Kammer bespritzte, und Valentine Larke, in dessen Stirn ein Loch war, stürzte rücklings in Luzifers silbernes Gewand.
    «Dagon!» Der Mann in dem silbernen Gewand rief nach dem Taubstummen und hob den Arm, um auf Skavadale und Campion zu zeigen. «Dagon!»
    Doch Dagon war tot, seine Kehle war durchtrennt, sodass sein mächtiger Kopf blutend in der Krypta baumelte, und der Mann, der die Waffe hielt, richtete sie auf Luzifer. Campion lachte auf.
    Er hatte rote Locken, ungebärdig und ungeschnitten, und er grinste sie mit dem alten Schalk und Vergnügen an. «Hallo, Schwester.»
    Le Revenant war von den Toten zurückgekehrt, und Campion, für die seine Gegenwart alles Blut und alles Entsetzen fortgewischt hatte, lief mit strahlenden Augen lachend zu ihm und schlang ihm die Arme um den Hals. «Toby! Toby!»
    Skavadale nahm Toby die schwere Waffe aus der Hand. Campion umarmte ihren Bruder. «Toby!»
    In seinen Augen standen Freudentränen, und er lachte, weil er, wie es schien, kein Wort herausbrachte. Mit unbeholfener Zuneigung streichelte er ihr über den Kopf, mit Händen, die ganz wund und rau waren, weil er die störrischen Steine aus dem blockierten Tunnel eingerissen hatte.
    Hinter ihnen schleppte Marchenoir sich, wie ein verletztes Tier, über den Boden. Er schaute zu Toby Lazender auf und wusste, dass dies sein Feind war, der aus dem Grab zurückgekehrt war. Marchenoir vergaß, dass er einen toten Gott gepredigt hatte, und bekreuzigte sich.
    Christopher

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