Die Elben - 02 - Die Könige der Elben
Alfred Bekker
DIE KÖNIGE
DER ELBEN
Zweiter Band der Elben-Trilogie
LYX
Originalausgabe November 2007 bei LYX verlegt durch EGMONT Verlagsgesellschaften mbH,
Gertrudenstraße 30 – 36, 50667 Köln
Copyright © 2007 bei EGMONT Verlagsgesellschaften mbH
Alle Rechte vorbehalten
1. Auflage Redaktion: Peter Thannisch
Karte: Daniel Ernle
Produktion: Susanne Beeh
Satz: Greiner & Reichel, Köln
Druck: Clausen &Bosse, Leck ISBN 978-3-8025-8128-1
www.egmont-lyx.de
Nicht nur kurzlebige, aber höchst aggressive Menschen bedrohen die Herrschaft des
Elbenkönigs Keandir, sondern auch monströse Feinde aus der Schattenwelt – 6-fingrige Gnome, Halblinge, Trorks, Lichtgespenster und Geschöpfe aus anderen Dimensionen. Mit Magie und
Brachialgewalt attackieren sie das durch einen unerbittlichen Bruderzwist im Inneren geschwächte Reich. Auch dieser 2. Teil der Fantasytrilogie –
vgl. „Das Reich der Elben“ – verleugnet, wie so vieles in diesem Genre, nicht seinen Ursprung aus dem geistigen Universum Tolkiens, bietet aber spannende und einfallsreiche Szenen – zur Fortsetzung empfohlen.
Alfred Bekker wurde 1964 geboren und veröffentlichte mit großem Erfolg zahlreiche Romane in verschiedenen Genres der
Unterhaltungsliteratur. Regelmäßig schreibt er für SF- und Spannungsserien wie »Sternenfaust«,
»Ren Dhark« und »Jerry Cotton«, doch sein Herz schlägt seit jeher für Fantasy.
ERSTES BUCH
EIN KÖNIG
Die Schlacht an der Aratanischen Mauer verlief für beide Seiten so verlustreich) dass daraufhin für ein ganzes Zeitalter niemand in der Lage war, erneut einen Krieg zu entfachen.
Das galt sowohl für das Elbenreich unter König Keandir als auch für die Menschen, die man in jener Zeit Rhagar nannte, obgleich es auch damals schon kultiviertere Völker unter diesem Geschlecht gab, die es nicht verdienten, mit den Rhagar gleichgesetzt zu werden. Doch während dieses Zeitalters des Friedens konzentrierten beide Seiten einen Großteil ihrer Ressourcen auf die Vorbereitung des nächsten Krieges. Traditionsgemäß wurde dies damit begründet, dass diese Maßnahmen den Frieden erhalten sollten. Den kurzlebigen Menschen konnte sich diese sich stets wiederholende Ironie der Geschichte nicht erschließen, doch auch die langlebigen Elben handelten entsprechend.
Dennoch fragte sich König Keandir immer öfter, ob er tatsächlich sein Schicksal selbst erschuf, wie er nach dem Kampf gegen den Furchtbringer auf der Insel des Augenlosen Sehers geglaubt hatte. Immer häufiger wurden ihm die Verstrickungen eines neuen Schicksals bewusst. Im Süden des Zwischenlandes bildeten die Menschen unterdessen neue Reiche, mächtigere als je zuvor – Kossarien, Karanor, Aybana, Haldonia und das Kaiserreich der Südwestlande, von dem sich das Reich des Seekönigs von Ashkor und Terdos später in einem blutigen Krieg abspalten sollte. Uneinigkeit und die Lust, einander zu töten und Krieg zu führen, waren die größten Feinde der Rhagar. Inzwischen schüchterten sie sich gegenseitig weit mehr ein, als es die Armee der Elben vermocht hätte, die unter dem Befehl des Prinzen Sandrilas stand, und viele von ihnen beteten zum Sonnengott, auf dass er ihnen seinen zweiten Sohn schicke, um sie anzuführen. Einen Mann, der die Verheißungen eines Messias mit dem militärischen Genie des Eisenfürsten Comrrm verbinden sollte.
Die Götter von Elben und Menschen aber blieben stumm und griffen nicht in die Geschicke beider Rassen ein. Doch während sich dadurch auf Seiten der Elben die Hoffnung verminderte, wuchs sie auf seiten der Rhagar ins Grenzenlose.
Sie waren sich sicher: Eines Tages würde jemand kommen, sie zu einen, ihre Heere anzuführen und sie erneut gegen die Elben in den Krieg ziehen zu lassen.
Es war König Keandir bewusst, dass die Elben von Elbiana auf diesen Tag vorbereitet sein mussten, wenn sie nicht untergehen wollten.
Der Chronist von Elbenhaven
Die Flotte der Elben hatte die Küste des Zwischenlandes erreicht, und König Keandir gründete dort ein neues Reich. Er nannte es Elbiana, und seine Hauptstadt wurde das prächtige Elbenhaven. Über Zeitalter hinweg beherrschten die Elben von dort aus das Zwischenland, und das Reich wuchs und wuchs.
Keandir blieb der König aller Elben. Er selbst regierte über Elbiana und setzte in Nordbergen, Nuranien und Elbara Herzöge ein, die in seinem Namen die Herrschaft ausübten.
» Wenn wir gewusst hätten, dass wir in der glücklichsten Epoche der elbischen
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