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ANGRIFF - Fantastischer Thriller (German Edition)

ANGRIFF - Fantastischer Thriller (German Edition)

Titel: ANGRIFF - Fantastischer Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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September
    I
    Queens, New York
    Regen lag in der Luft.
    Mr. Veilleur saß in einer schattigen Ecke des St.-Ann’s-Friedhofs in Bayside und spürte in den Knochen, dass sich ein Sommergewitter zusammenbraute. Er hatte den Friedhof für sich. Genaugenommen schien es sogar so, als habe er ganz Queens für sich. Es war das verlängerte Wochenende mit dem Tag der Arbeit. Und es war noch sehr heiß. Jeder, der es sich leisten konnte, war nach Norden oder an den Strand von Long Island gefahren. Die Daheimgebliebenen hockten in den Häusern vor ihren Klimaanlagen. Selbst die Obdachlosen trieben sich nicht auf der Straße herum, sondern verkrochen sich in die Tunnel der U-Bahn, wo es kühler war.
    Die Sonne goss flüssiges Feuer in den dunstigen Mittagshimmel. Keine Wolke in Sicht. Aber hier im Schatten der schräg gewachsenen Eiche war es Mr. Veilleur klar, dass das Wetter in Kürze umschlagen würde. Er erkannte es an den zunehmenden Schmerzen in den Knien, der Hüfte und dem Rücken.
    Auch andere Dinge würden sich ändern. Vielleicht sogar alles. Und das zum Schlimmeren.
    Er war immer wieder mal in diese Ecke des Friedhofs gekommen, seit er zum ersten Mal das Unnatürliche hier gespürt hatte. Das war in einer verschneiten Winternacht vor fünf Jahren gewesen. Er hatte eine Weile gebraucht, aber schließlich war es ihm gelungen, den Ursprung dieses Gefühls zu bestimmen.
    Ein Grab, was ganz normal war, da er sich auf einem Friedhof befand. Aber dieses Grab war nicht wie die anderen. Es hatte keinen Grabstein. Und da war noch etwas anderes, was dieses Grab von den anderen unterschied. Es wuchs nichts darauf.
    Mr. Veilleur hatte in den vergangenen fünf Jahren mit angesehen, wie die Gärtner versucht hatten, etwas in dieser Erde zu säen, sie zu düngen und Bodendecker wie Immergrün, Ysander oder Efeu anzupflanzen. Überall um das Grab herum schlugen die Büsche sofort Wurzeln, aber auf dem etwas mehr als einen Meter langen rechteckigen Fleck über dem Grab überlebte nichts.
    Natürlich hatten die Friedhofsbediensteten keine Ahnung, dass es sich hier um ein Grab handelte. Nur Mr. Veilleur und derjenige, der das Grab ausgehoben hatte, wussten davon. Und sicherlich auch noch eine andere Person.
    Mr. Veilleur kam nicht sehr oft hierher. Es war nicht einfach für ihn, Ausflüge zu unternehmen, auch wenn es nur innerhalb der Stadt war, die er seit dem Ende des zweiten Weltkrieges als seine Heimat betrachtete. Die Zeiten waren vorbei, als er noch ging, wohin es ihm gefiel, und er vor nichts und niemand Angst hatte. Seine Augen waren trübe geworden, er hatte chronische Schmerzen im Rücken und er ging gebeugt. Er stützte sich beim Gehen auf einen Stock, und er ging langsam. Er hatte den Körper eines alten Mannes und er musste sich entsprechend vorsichtig bewegen.
    Aber das Alter hatte seine Neugier nicht gemindert. Er wusste nicht, wer dieses Grab ausgehoben hatte oder was sich darin befand. Aber wer es auch war, der da unter der Erde und den Steinen lag, er war von seinem Feind berührt worden – der Andersheit.
    Der Feind war in den letzten zwei Jahrzehnten unaufhörlich stärker geworden. Aber das war mit aller Vorsicht geschehen, im Verborgenen. Und das war auch gut so. Es gab niemanden, der sich ihm entgegenstellen konnte, aber das wusste er nicht. Er wartete. Worauf? Ein Zeichen? Ein besonderes Ereignis? Vielleicht war der, der hier begraben war, Teil der Antwort. Vielleicht hatte der hier Liegende aber auch nichts mit dem Stillhalten des Feindes zu tun.
    Es spielte keine Rolle – solange es nur dabei blieb. Denn je länger der Feind zögerte, desto näher kam Mr. Veilleur dem Ende seiner Tage. Und dann bliebe es ihm erspart, Zeuge der unermesslichen Schrecken zu werden, die kommen würden.
    Ein Schatten fiel auf ihn und ein plötzlicher Windstoß kühlte den Schweißfilm, der seine Haut bedeckte. Er sah auf. Wolken zogen heran und verdeckten die Sonne. Es war Zeit zu gehen.
    Er erhob sich und blickte ein letztes Mal auf die nackte Erde über dem ungekennzeichneten Grab. Er wusste, er würde wiederkommen. Und wieder. Das Grab und sein Inhalt warfen zu viele Fragen auf. Er spürte, dass hier etwas noch nicht beendet war.
    Denn derjenige in dem Grab hatte nicht die ewige Ruhe gefunden. Genaugenommen hatte er überhaupt keine Ruhe gefunden.
    Mr. Veilleur wandte sich ab und tastete sich unsicher aus dem Friedhof hinaus. Er freute sich schon darauf, wieder in seiner kühlen Wohnung zu sein, die Füße hochzulegen und sich

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