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Die englische Rose

Die englische Rose

Titel: Die englische Rose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Way
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Rand der Wüste. Francesca saß, ebenfalls angeschnallt und mit einem Kopfhörer, auf dem Kopilotensitz und fand es sehr aufregend, die endlose Wildnis mit den unterschiedlichsten Felsformationen aus der Vogelperspektive zu betrachten. Selbst als sie über der Wüste in thermische Winde gerieten und der Hubschrauber geschüttelt wurde und absackte, bewahrte sie die Ruhe.
    “Alles in Ordnung?”, fragte Grant über das Mikrofon und warf ihr einen besorgten Blick zu.
    “Aye, aye, Skipper!” Francesca salutierte zum Spaß. Glaubte er wirklich, sie würde in Ohnmacht fallen? Auch in ihren Adern floss Pionierblut. Ihr Vorfahre mütterlicherseits, Ewan Kinross, war ein legendärer Viehbaron gewesen. Sie war zwar auf einem beschaulichen Landsitz in England aufgewachsen und hatte ein exklusives Internat besucht, aber das bedeutete nicht, dass sie einem Leben in einer gefährlicheren Umgebung nicht gewachsen gewesen wäre. Sie wollte sein Leben kennenlernen. Sie wollte alles über das Leben erfahren, das Grant Cameron führte.
    Sie suchten so lange, bis sie zurückkehren mussten. Als sie landeten, wartete Brod auf sie. In wenigen Minuten würde es stockdunkel sein.
    “Kein Glück gehabt?”, erkundigte sich Brod, als Grant heraussprang und sich umdrehte, um Francesca aus dem Hubschrauber zu heben.
    “Wenn Charly nicht morgen auf Bunnerong auftaucht, werden wir weitersuchen. Hat Bob sich gemeldet?”
    “Nein.” Brod schüttelte den Kopf. “Du bleibst über Nacht hier.” Das war keine Frage, sondern eine Feststellung. “Es ist sowieso besser, weil es von hier nach Bunnerong nicht so weit ist. Charly hat jetzt bestimmt den Gaskocher angeworfen.”
    “Das würde mich nicht überraschen”, ging Grant auf Brods Scherz ein. “Wer mich viel mehr überrascht, ist Francesca.”
    “Wieso?” Brod wandte sich lächelnd an seine englische Cousine. Im Gegensatz zu ihm war er dunkelhaarig.
    “Er dachte wohl, ich würde in Panik ausbrechen, als wir in thermische Winde geraten sind”, meinte Francesca und versetzte Grant einen Knuff.
    “Ich hätte es dir jedenfalls nicht verdenken können”, erwiderte er neckend. “Ich habe schon immer gesagt, du hättest mehr als nur ein hübsches Gesicht.”
    “Wir haben im Lauf der Jahre die Erfahrung gemacht, dass dieses zarte Persönchen eine Menge Courage hat”, meinte Brod liebevoll.
    Rebecca wies Grant ein Gästezimmer auf der Rückseite des Hauses zu. Von dort aus hatte man einen herrlichen Blick auf den Fluss, der sich durch den Garten schlängelte und im Mondlicht silbern schimmerte. Wenige Minuten später kam Brod mit einem Stapel frisch duftender Sachen aus seinem Kleiderschrank herein.
    “Hier, die müssten dir passen”, verkündete er und legte den Stapel aufs Bett. Es handelte sich um ein blauweiß gestreiftes Baumwollhemd, eine beigefarbene Baumwollhose und Unterwäsche, die unbenutzt aussah. Sie waren beide um die einsneunzig und sehr muskulös.
    “Vielen Dank”, erwiderte Grant und wandte sich lächelnd an den besten Freund seines Bruders. Da beide einige Jahre älter waren als er, hatte er immer versucht, ihnen nachzueifern – mit Erfolg, wie er fand.
    “Kein Problem.” Brods Augen funkelten. “Du hast mich auch schon oft gerettet. Ich brauche jetzt eine Dusche. Du sicher auch. Es war ein anstrengender Tag.” Brod wandte sich zum Gehen, blieb an der Tür jedoch noch einmal stehen. “Ich glaube, ich habe mich noch gar nicht richtig dafür bedankt, dass du so großartige Arbeit geleistet hast. Du bist nicht nur ein brillanter Pilot, sondern auch ein guter Farmarbeiter.”
    “Danke, Kumpel.” Grant lächelte jungenhaft. “Ich möchte den besten Service bieten. Und der ist nicht billig, wie du bald feststellen wirst. Wann müssen wir morgen los – vorausgesetzt, Charly meldet sich, und es geht ihm gut?”
    Brod runzelte die Stirn. “Jedenfalls nicht so früh wie heute. Die Männer wissen, was sie zu tun haben. Warten wir mal ab, was morgen ist. Ich würde gern warten, bis wir wissen, was mit Charly ist.”
    “Das wäre mir lieb, Brod. Eine Suchaktion mit Fahrzeugen kommt nicht infrage. Falls er in Schwierigkeiten ist, können wir ihn nur aus der Luft suchen.”
    “Probleme mit dem Funkgerät wären nichts Außergewöhnliches.” Brods Miene hellte sich auf. “Wie wär’s mit einem Barbecue? Meine Steaks sind nicht zu verachten. Dazu könnten wir Kartoffeln grillen, und die Frauen könnten einen Salat machen. Was könnte ein Mann sich mehr

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