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Die englische Rose

Die englische Rose

Titel: Die englische Rose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Way
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passieren
musste
entsetzt, weil er nicht wieder zur Vernunft kam. Doch was hatte Vernunft mit Anziehungskraft zu tun? Er überraschte sie und sich selbst gleichermaßen, indem er sie an sich zog und spontan Tango mit ihr tanzte, so wie sie es erst auf Brods und dann auf Rafes Hochzeit getan hatten.
    Er hat Musik im Blut, dachte Francesca und spürte, wie sie schwach wurde.
    “Jetzt bin ich in perfekter Gesellschaft”, flüsterte Grant ihr ins Ohr. Gerade noch konnte er der Versuchung widerstehen, ihr Ohrläppchen mit den Lippen zu liebkosen.
    “Ich auch.” Die Worte waren ihr so herausgerutscht. Natürlich hatte sie sich nicht bewusst dazu entschieden, sich in ihn zu verlieben, aber er übte eine so starke Wirkung auf sie aus, dass sie gar nicht an ihre Abreise denken mochte.
    Rebecca, die offenbar nach ihnen gesucht hatte, kam in die Eingangshalle und applaudierte spontan, als sie sie tanzen sah. “Ihr seid Naturtalente”, rief sie. “Ich wusste gar nicht, dass man hier so gut tanzen kann.” Sie blickte sich in der großen Eingangshalle um.
    “Ihr habt doch den alten Ballsaal”, meinte Francesca und holte Luft, als Grant den Tanz beendete.
    “Brod und ich, meinte ich”, erwiderte Rebecca lächelnd. “Kommt, trinken wir etwas. Ich habe einen wunderbaren Riesling kalt gestellt. Auf der hinteren Veranda ist es wunderschön. Es duftet nach Blumen, und Tausende von Sternen funkeln am Himmel.” Sie kam zu Francesca und hakte sie unter. Ihr glänzendes, langes dunkles Haar fiel ihr über die Schultern, und sie trug ein weißes Kleid, das in der hereinwehenden Brise flatterte.
    Brod, der sich eine Schürze umgebunden hatte, stand draußen am Grill. Die Folienkartoffeln garten bereits auf den glühenden Kohlen, und die Kebabs, die Rebecca vorbereitet hatte, lagen auf einem Teller. Der grüne Salat mit Pilzen und Walnüssen, Francescas Werk, musste nur noch angemacht werden.
    Grant fiel die Aufgabe zu, den Wein einzuschenken. Er öffnete die Flasche und goss ihn in die Gläser auf dem langen Tisch, während Francesca die Cracker mit selbst gemachter Lachspastete herumreichte. Angeregt begannen sie miteinander zu plaudern. Brod legte die Steaks auf den Grill, und Rebecca ging in die Küche, um die Estragonsauce zu holen, auf die sie plötzlich Appetit hatte. Unterdessen führte Grant Francesca zum Verandageländer, um den Mond zu betrachten, der sich im Fluss spiegelte.
    “Was für eine herrliche Nacht”, flüsterte sie und blickte zum Himmel. “Das Kreuz des Südens steht immer über dem Dach. Es ist leicht zu finden.”
    Grant nickte. “Rafe und Ally können es jetzt nicht sehen. Es bewegt sich langsam südwärts.”
    “Tatsächlich?” Sie sah zu ihm auf. Dass er so groß war, faszinierte sie.
    “Tatsächlich, Lady. Die Babylonier und Griechen kannten es schon. Sie dachten, es würde zum Sternbild Centaurus gehören. Siehst du den südlichsten Stern?” Er deutete in die entsprechende Richtung.
    “Den hellsten?”
    Wieder nickte er. “Ein Stern erster Größenklasse. Er zeigt zum Südpol. Die Aborigines kennen wunderschöne Legenden über die Milchstraße und andere Sterne. Ich werde dir demnächst einige erzählen. Vielleicht wenn wir mal im Freien übernachten.”
    “Ist das dein Ernst?”
    Grant schwieg für einen Moment. “Das müsste sich machen lassen”, erwiderte er schließlich spöttisch. “Meinst du, es wäre eine gute Idee, wenn wir beide unter dem Sternenhimmel übernachten würden?”
    “Und ob.”
    “Und was ist, wenn die Dingos anfangen zu heulen?”
    “Es klingt unheimlich, ich weiß …” Francesca schauderte leicht. “Aber du wirst mich beschützen.”
    “Und wer beschützt mich?” Unvermittelt umfasste er ihr Kinn.
    “Bereite ich dir denn so viel Kopfzerbrechen?”, fragte sie direkt.
    “Ich glaube schon”, antwortete er langsam. “Du bist unerreichbar, Francesca.”
    “Und ich dachte, du wärst ein Mann, der nach den Sternen greift”, neckte sie ihn sanft.
    “Flugzeuge sind nicht so gefährlich wie Frauen”, konterte er trocken. “Ein Mann muss nicht ständig daran denken.”
    “Das macht mich also zu einer großen Gefahr?”, erkundigte sie sich leise, aber eindringlich.
    “Außer in meinen geheimsten Träumen”, gestand er zu seiner eigenen Überraschung.
    Francesca erschauerte heftig. “Das ist sehr aufschlussreich, Grant. Warum bist du eigentlich so offen zu mir?”
    “Weil wir in vieler Hinsicht perfekt zueinanderpassen. Ich glaube, das wussten wir

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