Die Enklave
erzählte von den vielen Jahren, die er gelebt hatte, und nicht von Krankheit und Verfall. Vielleicht würden wir die gleiche Art von Gesundheit erlangen, wenn wir hier lebten.
»Kommt rein. Du musst mir eure Geschichte erzählen, Kind«, murmelte Oma Oaks.
Beinahe hätte ich gesagt: »Ich bin kein Kind, ich bin Jägerin – und zwar die letzte, die noch am Leben ist«, aber dann blickte ich in ihr gutmütiges Gesicht und wusste, dass die Wahrheit sie auf eine Weise verstören könnte, die vielleicht zu viel für sie wäre. Sie zog die Tür ganz auf, und wir gingen hinein.
NACHWORT
Es ist schwierig, sich den Weltuntergang vorzustellen oder gar vorauszusagen, was passieren würde. Der Hauptteil meiner Nachforschungen ergab, dass unsere Gesellschaft im Fall einer Apokalypse – durch Krankheit, Hunger oder Zombies – höchstwahrscheinlich innerhalb von hundert Jahren zusammenbrechen würde. Ich habe mehrere Artikel zu dem Thema gelesen, darunter auch folgender: http://news.bbc.co.uk/2/hi/science/nature/8206280.stm . Die genauen Einzelheiten der Studie sind unter www.mahthstat.uottawa.ca/~rsmith/Zombies.pdf nachzulesen.
In der chaotischen Zukunft, die in Die Enklave geschildert wird, waren biologische Waffen und in Laboren gezüchtete Seuchenerreger für den schnellen Verfall der modernen Zivilisation verantwortlich. Meine Prognose dessen, wie unsere Städte nach einer solchen Katastrophe aussehen könnten, gründete ich auf die Ereignisse in New Orleans nach dem Hurrikan Katrina: Der arme Teil der Bevölkerung muss in den zerstörten und ansonsten verlassenen Städten ausharren. Ohne Hoffnung und ohne Versorgung von außen lassen die Leute ihren Zorn und ihre Verzweiflung an ihren Mitmenschen aus. Deshalb sind die Gangs so gewalttätig, bösartig und patriarchalisch. Ich versuchte mir vorzustellen, wie es
sein würde, unter diesen Umständen zu leben, sowohl über als auch unter der Erde. Als weitere Inspiration für meine Fantasie zog ich die sehr informative und interessante Sendung Zukunft ohne Menschen auf History Channel heran.
Ich stellte auch Nachforschungen darüber an, welche Dinge nach einer solchen Katastrophe noch funktionieren würden und welche Spezies von Aasfressern in den Ruinen der untergegangenen Welt überleben könnten. Kunststoffe haben eine sehr, sehr lange Haltbarkeit – in einem Artikel las ich, dass manche davon auf einer Mülldeponie überhaupt nicht verfallen –, insofern sind die Eimer, Flaschen und Sonnenbrillen in meiner Geschichte durchaus logisch. Ich kam auch zu dem Schluss, dass es nach einer solchen Katastrophe keine motorisierten Fahrzeuge mehr geben würde, und deshalb ist so etwas wie ein Fahrrad das modernste Verkehrsmittel, das man in Die Enklave finden wird.
Ich bin auch auf interessante Informationen bezüglich der Haltbarkeit von Lebensmitteldosen gestoßen. In einer Anekdote ist von einer Dose Kalbfleisch die Rede, die William Parry im Jahr 1820 auf einer Arktisexpedition dabeihatte und über hundert Jahre später, im Jahr 1938, an eine Katze verfüttert wurde, die sich das Fleisch mit offensichtlichem Genuss einverleibte und danach keinerlei Beschwerden zeigte. Es gab einen ähnlichen Fall im Zusammenhang mit dem Dampfschiff Bertrand , das 1865 im Missouri River sank, weil zu viele Vorräte an Bord waren. 1968 wurde es nördlich von Omaha in Nebraska geborgen. Unter den Vorräten fanden sich Dosen mit in Alkohol eingelegten Pfirsichen, Austern, Flaschentomaten, Honig und verschiedenen Gemüsemischungen. Chemiker analysierten die Nahrungsmittel auf Nährwerte
und Anzeichen von Verderb: Die Sachen waren zwar nicht mehr frisch, konnten aber immer noch genauso bedenkenlos verzehrt werden wie am ersten Tag. Mehr Informationen hierzu gibt es unter: www.internet-grocer.net/how-long.htm .
Die Inspiration für den Untergrundstamm der Heldin dieser Geschichte schließlich ist meiner Faszination für die Aussteiger geschuldet, die sich aus der modernen Gesellschaft zurückgezogen und im New Yorker Untergrund ihre eigene Gegenkultur erschaffen haben. Mehr darüber kann man in dem fantastischen Buch Tunnelmenschen. Das Leben unter New York City von Jennifer Toth nachlesen.
Ich hoffe, die Apokalypse hat euch gefallen.
DANKSAGUNG
Ohne meine Agentin Laura Bradford und meine Freundin Shannon Delany würde dieses Buch nicht existieren, und ich möchte diesen beiden Menschen meinen tiefsten Dank aussprechen. Als ich noch ganz am Anfang stand, machte mir Sharon Shinn mit ihrem
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