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Die ewige Prinzessin: Historischer Roman (German Edition)

Die ewige Prinzessin: Historischer Roman (German Edition)

Titel: Die ewige Prinzessin: Historischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philippa Gregory
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abzuliefern. Danach soll er sie in Frieden ziehen lassen. Ich selbst werde der schottischen Königin schreiben und Frieden geloben, wenn sie fürderhin unsere gute Schwester und Nachbarin sein will. Da wir gesiegt haben, sollten wir großzügig sein. Wir müssen diesen Sieg in einen dauerhaften Frieden verwandeln. Er darf nicht als Rechtfertigung für Grausamkeit dienen.«
    Der Bote verneigte sich und ging. Katharina wandte sich an den Soldaten, der Surreys Nachricht überbracht hatte. »Seht zu, dass Ihr etwas zu essen bekommt«, empfahl sie. »Ihr dürft nun allen erzählen, dass wir eine große Schlacht gewonnen haben und in die Heimat zurückkehren können mit dem Wissen, den Frieden errungen zu haben.«
    Sie setzte sich an ihren kleinen Tisch und zog ihr Schreibkästchen zu sich heran. In dem Kasten befanden sich ein verkorktes gläsernes Tintenfläschchen und eine Feder, die kurz genug war, um in dem Behältnis Platz zu finden. Papier und Siegelwachs waren ebenfalls zur Hand. Katharina legte einen Bogen auf die Tischplatte und begann zu schreiben. Sie grüßte ihren Ehemann und fügte an, sie schicke ihm den Mantel des toten Schottenkönigs.
 
    Daran mögen Euer Gnaden erkennen, wie ich mein Versprechen halten kann, indem ich Euch eines Königs Mantel für Eure Banner schicke. Ich gedachte, seinen Leichnam zu schicken, doch die Herzen unserer Engländer wollten dies nicht leiden.
 
***
 
    Ich halte inne. Nach diesem überwältigenden Sieg kann ich nach London zurückkehren, mich ausruhen und der Geburt des Kindes harren, das ich gewiss im Leib trage. Ich möchte Heinrich zu gern schreiben, dass ich wieder guter Hoffnung bin, aber ich will nicht Gefahr laufen, dass ein anderer davon erfährt. Dieser Brief ist - wie alle Briefe, die Herrscher miteinander wechseln - den Augen anderer zugänglich. Heinrich öffnet seine Briefe nie selbst, er lässt sie stets von seinem Sekretär öffnen und vorlesen, schreibt auch kaum selbst die Antworten. Da fällt mir ein, dass ich ihm einmal gesagt habe, wenn es Unserer Lieben Frau gefiele, mich wieder mit einem Kinde zu segnen, dann würde ich sogleich zu ihrem Schrein in Walsingham reisen und meinen Dank abstatten. Wenn er sich erinnert, dann kann uns diese Bemerkung als Code dienen. Mag der Sekretär es ruhig vorlesen, verstehen wird es nur Heinrich selbst. Also teile ich ihm ein Geheimnis mit, das Geheimnis, dass ich guter Hoffnung bin, dass wir vielleicht wieder einen Sohn bekommen. Ich schmunzele und ergreife aufs Neue die Feder. Ich weiß, dass er mich verstehen wird, dass er diesen Brief voller Freude anhören wird.
 
    Hiermit komme ich zum Schluss. Ich bete, dass Gott Euch bald wieder heimschickt, denn ohne Euch ist hier wenig Freude. Und nun werde ich zu Unserer Lieben Frau von Walsingham reisen, wie ich vor langer Zeit versprochen habe.
    Eure getreue Frau und ergebene Dienerin,
    Katharina.
 
***

 
 
W ALSINGHAM , H ERBST 1513
 
    Katharina lag vor dem Schrein Unsrer Lieben Frau von Walsingham auf den Knien. Ihre Augen waren auf die lächelnde Statue der Muttergottes geheftet, doch sie starrte, ohne zu sehen.
 
***
 
    Liebster, mein Liebster, ich habe es vollbracht. Ich habe Heinrich den Mantel des Schottenkönigs geschickt, und ich habe besonders betont, dass es sein Sieg ist, nicht der meine. Aber in Wahrheit ist es unser Sieg. Es ist dein Sieg, denn als ich zu dir und in dein Land kam, war ich noch von der Angst vor den Mauren erfüllt. Du warst es, der mich lehrte, dass die Gefahr in diesem Lande von den Schotten ausgeht. Und nun hat mich das Leben eine noch härtere Lektion gelehrt, mein Liebster: dass es besser ist, einem Feind zu vergeben, statt ihn zu vernichten. Wenn wir in diesem Lande maurische Ärzte, Astronomen und Mathematiker hätten, ginge es uns besser. Und es mag einmal die Zeit kommen, da wir auch des Mutes und der Fähigkeiten der Schotten bedürfen. Vielleicht kann mein Friedensangebot dazu führen, dass sie uns eines Tages die Schlacht von Flodden vergeben.
    Ich habe alles, was ich jemals wollte - außer dir. Ich habe für dieses Königreich einen Sieg errungen, der den Frieden auf Generationen hin sichern wird. Ich habe ein Kind empfangen, und ich bin sicher, dass dieses Baby leben wird. Sollte es ein Junge sein, dann nenne ich ihn nach dir: Arthur. Wird es ein Mädchen, so nenne ich sie Mary. Ich bin die Königin, ich besitze die Liebe meines Volkes, und Heinrich wird mit der Zeit ein guter Ehemann und ein guter Mensch werden.
    Ich

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