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Die ewige Prinzessin: Historischer Roman (German Edition)

Die ewige Prinzessin: Historischer Roman (German Edition)

Titel: Die ewige Prinzessin: Historischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philippa Gregory
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Campeggio. In diesen drei Gesichtern, dem des Königs und seiner beiden Kuppler, malt sich äußerste Bestürzung ab.
    Sie hatten geglaubt, mich dermaßen verunsichert und gequält zu haben, von allen meinen Freunden getrennt und vernichtet, dass ich nicht kommen würde. Sie hatten geglaubt, ich würde in Verzweiflung versinken wie meine Mutter oder dem Wahnsinn verfallen wie meine Schwester. Sie haben einen hohen Einsatz gewagt: Wenn sie mich nur genug ängstigen und bedrohen würden, wenn sie mir das Herz brächen, indem sie mir mein Kind nähmen ... dann würde ich nicht wagen, vor das Tribunal zu treten und für meine Sache zu kämpfen. Sie hätten sich nicht träumen lassen, dass ich vor sie treten würde, zitternd vor Rechtschaffenheit, und ihnen in die Augen sehen würde.
    Diese Narren, sie haben wohl vergessen, wer ich bin! Sie haben sich beschwatzen lassen von dieser kleinen Boleyn, die mich niemals in Rüstung gesehen hat, die weder meine Mutter noch meinen Vater kannte. Sie kennt mich nur als Katharina, die alternde Königin Englands: fromm, beleibt, langweilig. Sie hat keine Ahnung, dass ich innerlich immer noch Catalina bin, die junge Infantin von Spanien. Ich bin eine Prinzessin, die zum Kämpfen geboren und erzogen wurde. Ich bin eine Frau, die sich alles erstritten hat, und ich werde weiter um das Meine kämpfen, und ich werde gewinnen.
    Sie konnten nicht vorhersehen, was ich tun würde, um mich selbst und das Erbe meiner Tochter zu schützen. Sie ist Mary, meine Mary, sie hat den Namen bekommen, den Arthur wollte. Kann ich es dulden, dass sie wegen eines Boleyn-Bastards ihr Erbe verliert?
    Das war ihr erster Fehler.
    Ich ignoriere die beiden Kardinäle vollkommen. Ich schaue auch über die Schreiber hinweg, die auf niedrigen Bänken hocken und auf langen Pergamentrollen das offizielle Protokoll dieser Farce niederlegen sollen. Ich ignoriere das Gericht, die Londoner Bürger, ja sogar die Menschen, die liebevoll meinen Namen flüstern. Ich blicke niemanden an - außer Heinrich.
    Ich kenne Heinrich, ich kenne ihn besser als jeder andere Mensch auf dieser Welt. Ich kenne ihn besser, als seine derzeitige Favoritin ihn jemals kennen wird, denn ich habe erlebt, wie er vom Knaben zum Manne heranwuchs. Ich studierte diesen Mann bereits im Alter von zehn Jahren, als er mir entgegenritt und mir einen Berberhengst abschmeicheln wollte. Ich wusste, wie sein Knabenherz mittels hübscher Worte und Geschenke zu gewinnen war. Ich sah ihn mit den Augen seines Bruders, der zu Recht sagte, Heinrich sei als Kind zu lax erzogen worden, und eines Tages würde seine Selbstsucht zu einer Gefahr für seine Mitmenschen werden. Ich kannte ihn als jungen Burschen und sicherte mir den Thron, indem ich seiner Eitelkeit schmeichelte. Ich war die größte Beute, die er erringen konnte, und ich brachte es dahin, dass er mich gewann. Und als er erwachsen war, heimste er eitel und gierig wie ein Pfau das Verdienst für einen Krieg ein, den ich geführt hatte: für den größten Sieg, den England je errang.
    Auf Arthurs Bitte hin ersann ich die größte Lüge, die je eine Frau behauptete - und ich werde an ihr festhalten, bis ich sterbe. Ich bin die spanische Infantin, ich gebe keine Versprechen, um sie hernach zu brechen. Mein geliebter Arthur bat mich auf seinem Sterbebett um ein Versprechen, und ich gab es ihm. Er bat mich zu behaupten, wir hätten einander niemals beigewohnt, und dann befahl er mir, seinen Bruder zu heiraten und Königin zu werden. Ich tat alles, was ich ihm versprach, ich war meinem Versprechen treu. Niemals bin ich in meiner Überzeugung wankend geworden, dass es Gottes Wille ist, dass ich Königin von England sein soll, und zwar bis zum Tage meines Todes. Niemand außer mir hätte England vor den Schotten bewahren können, denn Heinrich war zu jung und unerfahren, um ein Heerführer zu sein. Er hätte dem schottischen König ein Duell angeboten, er hätte einer aussichtslosen Hoffnung wegen alles aufs Spiel gesetzt ... und wäre bei Flodden gefallen, und seine Schwester Margaret wäre an meiner Stelle Königin von England geworden.
    All dies geschah nicht, weil ich es nicht zuließ. Es war der Wunsch meiner Mutter und Gottes Wille, dass ich Englands Königin sein sollte, und ich werde Englands Königin bleiben, bis ich sterbe.
    Ich habe meine Lüge nie bereut. Ich hielt an ihr fest und brachte alle dazu, trotz ihrer Zweifel, mir zu glauben. Als Heinrich mehr Erfahrung mit Frauen gesammelt hatte, begriff er,

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