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Die Farbe der Ewigkeit

Die Farbe der Ewigkeit

Titel: Die Farbe der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: DANA KILBORNE
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nicht gerade Nicks Spezialgebiet, doch er konnte ihren Worten zumindest eines entnehmen: dass sie und ihr Begleiter nach ihm suchten.
    Wollen wir doch mal sehen, wer die beiden Gestalten sind, die mir da an den Fersen kleben! Er zückte das Springmesser, das er immer bei sich trug, und ließ es aufschnellen. Dann trat er aus dem Schatten des Hinterhofs wieder zurück ins schummrige Licht der Gasse – direkt vor seine Verfolger.
    „Kann ich irgendetwas für euch tun?“
    Die junge Frau schrie erschrocken auf, während der Mann beim Anblick der Klinge, die im Sonnenlicht glitzerte, erstaunlich ruhig blieb. Irgendetwas an ihm irritierte Nick. Genau wie seine hübsche dunkelhaarige Freundin sandte er die Signale eines ganz normalen Menschen aus. Dennoch spürte Nick, dass er anders war.
    Argwöhnisch runzelte er die Stirn.
    „Wer bist du?“, fragte er. „Und was willst du von mir?“
    Ungerührt strich der Mann sich eine Strähne seines langen pechschwarzen Haares aus dem Gesicht. „Das hängt ganz davon ab, ob du derjenige bist, nach dem wir gesucht haben. Ist dein Name Dominikus le Fort?“
    Angewidert verzog Nick das Gesicht, wie immer, wenn ihn jemand mit seinem vollen Namen ansprach. „Nick“, entgegnete er. „Einfach nur Nick.“ Er steckte das Messer weg. Irgendwie spürte er, dass von diesen beiden Fremden keine Gefahr ausging. „Gut, jetzt bin ich neugierig. Wer seid ihr? Wie habt ihr mich gefunden? Und was geht hier überhaupt vor?“
    „Mein Name ist Zack“, erklärte der Fremde und deutete auf seine Begleiterin. „Und das ist Grazia. Der Rest ist eine etwas längere Geschichte. Du kennst nicht zufällig einen Platz, an dem man sich in Ruhe unterhalten kann?“

1. KAPITEL
    „Ist das nicht einfach wunderbar?“ Hope Fielding trat hinaus auf den schmalen, mit einem schmiedeeisernen Geländer versehenen Balkon ihres Zimmers im Hotel Tarabulus ash-Sham, atmete tief durch und genoss den herrlichen Blick über die Dächer von Tripoli, der zweitgrößten Stadt des Libanons. Die Sonne stand strahlend am sagenhaft blauen Himmel, und die Aussicht war fantastisch. Fast glaubte sie, in der Ferne den Gipfel des Qurnat as Sawdˉa’ sehen zu können.
    „Bist du verrückt, da rauszugehen?“ Nadine Inglewood, ihre Kommilitonin von der Nevada State University, mit der sie sich für die Dauer ihres Aufenthalts in Tripoli das Hotelzimmer teilen musste, zog sie am Arm zurück in den Raum. „Wenn du Glück hast, bricht dir das Teil nur unter den Füßen weg, aber mit ein bisschen Pech stürzt gleich der ganze Schuppen hier ein!“
    Hope unterdrückte ein genervtes Seufzen. Seit sie vor ein paar Stunden auf dem Rafiq-Hariri-Flughafen in Beirut gelandet waren, verbreitete Nadine nun schon miese Stimmung. Sie nörgelte über die Hitze, den Verkehr, das Essen und nicht zuletzt über das Hotel. Dabei fand Hope es im Grunde sogar recht komfortabel.
    Ja, es war nicht gerade das Ceasars Palace oder das Mandalay Bay, aber das hatte sie auch nicht erwartet, als sie in Las Vegas in den Flieger gestiegen war. Man sah dem Tarabulus ash-Sham an, dass es schon einmal bessere Zeiten erlebt hatte. Die im französischen Kolonialstil gehaltene Fassade zeugte noch vom einstigen Glanz des Gebäudes, doch inzwischen blätterte die hellgelbe Farbe an vielen Stellen ab, und überall bröckelte der Putz. Die Zimmer waren zwar schlicht, aber sauber, und das Doppelzimmer, das sie und Nadine bewohnten, war sogar sehr geräumig. Ganz im Gegensatz zu dem winzigen Raum, den man Shelly Portman – der Dritten im Bunde – zugewiesen hatte und der Hope an die Besenkammer im Haus ihrer Mutter erinnerte.
    Aber letztlich sollte das hier ja auch keine Vergnügungsreise werden. Sie alle – Nadine, Shelly und Hope selbst – hatten das große Los gezogen und durften als Forschungsassistentinnen dem berühmten Altertumsforscher und Archäologen Bruce Baxter über die Schultern schauen. Im Gegenzug wurde von ihnen erwartet, dass sie die ihnen aufgetragenen Aufgaben gewissenhaft erledigten und den Professor im Rahmen ihrer Möglichkeiten unterstützten.
    Etwas außerhalb von Tripoli waren bei Vermessungsarbeiten Tonscherben und andere Relikte gefunden worden, die darauf schließen ließen, dass die Arbeiter auf eine alte, phönizische Siedlung gestoßen waren. Professor Baxter und sein Team waren nun hier, um die Ausgrabungen zu leiten.
    Für Hope war dies die Erfüllung eines lang gehegten Traumes. Endlich zahlten sich die Jahre harter Arbeit aus. Denn

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