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Die Farbe Des Zaubers

Die Farbe Des Zaubers

Titel: Die Farbe Des Zaubers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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Zügel und hielt ihn fest.
    »Strat«, warnte Crit, »du treibst es auf die Spitze!«
    »Ich? Du tust es, indem du dich in etwas einmischst, von dem du nichts verstehst!«
    »Laß mein Pferd los!«
    »Sobald du deinen Ärger überwunden hast!«
    »Gut.« Crit seufzte, hielt die leeren Hände hoch und täuschte ein Lächeln vor. »Schon getan.«
    Strat starrte ihn einen Augenblick an, dann gab er den Zügel frei. »Wollen wir es angehen - Partner?«
    »Nach dir, Strat. Wie du sagtest, du hast den Befehl — zumindest bis zum Morgen.«
    In Roxanes Haus am Schimmelfohlenfluß stank es nach verbrannten Federn, und es glühte, als schwele es überall.
    Ischade befürchtete, daß jeden Moment ein Brand ausbrechen würde. Sie machte Randal darauf aufmerksam.
    Noch nie zuvor hatten sie so eng zusammengearbeitet, der tysianische Hasard und die Nekromantin.
    Es war ein unheimliches Gefühl, vor allem, als Randal seinen Kris zog, einen Dolch mit zweischneidiger, gewellter Klinge, und mit seiner Tenorstimme sagte: »Er lenkt Feuer. Keine Sorge, Ischade. Ich habe nicht umsonst in den Hexenkriegen gekämpft.«
    Sie schritten über knarrende Bodenbretter, als wäre das Haus für die Ewigkeit aufgegeben worden, und Ischades rann es kalt über den Rücken.
    Randal wurde unter den Augen einer Frau mehr zum Krieger, mehr zum erfahrenen Ersten Hasard der Magiergilde durch eine berühmte Hexe an seiner Seite. »Ich öffne den Spalt, in dem sie sie aufbewahrt, und hole sie für Euch heraus. Doch zerstören müßt Ihr sie. Das kann ich nicht.«
    »Ihr könnt es nicht?« fragte sie ungläubig.
    »Genauer gesagt, ich sollte es nicht. Ihr müßt wissen, daß ich selbst eine habe. Ich möchte nicht, daß sie denkt, ich wäre zum Feind geworden. Ihr müßtet das doch verstehen.«
    Ischade verstand es.
    Es war ein seltsames Gefühl, so eng mit einem konkurrierenden Magier einer rivalisierenden Macht zusammenzuarbeiten. Sie fragte sich, ob ein Preis dafür bezahlt werden mußte.
    Als Randal die erforderlichen Gebärden gemacht, sich die Tür ins Nichts geöffnet hatte, und die Kugel vor ihnen lag, zog sich Ischades Herz zusammen: sie liebte schöne Dinge, ob nun Kleinodien oder Tand, und die Machtkugel war das schönste und mächtigste Stück, das sie je gesehen hatte. Wenn nicht Randal hiergewesen wäre, hätte sie sich die Kugel angeeignet, selbst wenn sie damit Strat verloren hätte.
    Als Randal sie herausholte, knarrten die Bodenbretter und das Dach fing zu rauchen an.
    Ischade sah, daß sie ihn versengte, und daß er das erwartet hatte, nun da das Holz der Decke über ihnen wie Fackeln flackerte.
    In diesem rötlichen Licht kniete sich Randal nieder, und sie tat es ihm gleich. Dann sagte er ihr, welche Worte sie sprechen müsse, und fügte hinzu: »Streckt die Hand aus und dreht die Kugel — ein kleiner Stoß mit dem Handteller genügt.«
    Als Ischade die Kugel berührte, spürte sie einen Schock, der stärker war als jeder seit langer Zeit. Hier ging es nicht darum, Tote wiederzubeleben oder über das Leben geringerer Sterblicher zu bestimmen. Diese Macht hier war stark genug, den Göttern zu trotzen.
    Und aller Nisibisimagie haftete eine Schärfe an, die so anders war als ihre. Sie schaukelte auf ihren Fersen und hätte sich fast selbst in Bann geschlagen, was niemand sonst fertigbrächte.
    Randal zog unsanft an ihrem Ellbogen. »Steht auf, mutige Dame! Wir müssen weg, ehe die Balken auf uns stürzen und uns rösten, oder sie noch - irgendwie — zurückkehrt.«
    Da wurde Ischade bewußt, daß sie Roxanes Anwesenheit fühlte, und daß es mehr sein mochte als nur die Ausstrahlung der Kugel.
    Rasch war sie auf den Füßen und rannte an Randais Seite zu einem offenen Fenster.
    Kaum waren sie hinausgeklettert, erklang ein tiefes Brüllen gleich dem eines Drachens, und das ganze Haus ging in Flammen auf.
    Inmitten der Feuersbrunst konnte Ischade die Kugel sehen, die sich immer noch drehte, eigenes, farbiges Feuer spie und Zungen reineren Feuers himmelwärts schickte.
    Donnernde Hufe näherten sich.
    Strat war da, hob sie auf den Braunen, als wäre sie ein Kind, und Crit machte das gleiche mit Randal.
    Keiner erkundigte sich, ob die Aufgabe erfüllt war. Alle konnten die 161
    Kugel sehen, die sich in noch strahlenderen Farben drehte, im Wirbeln wuchs, die unbedeutenderen Flammen brennenden Holzes, Steines und des Reetdachs verschlang und wie ein Stern leuchtete.
    Die Pferde ließen sich nur zu gern zügeln, denn die Hitze war versengend. Das

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