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Die gefährliche Zeugin verschwindet

Die gefährliche Zeugin verschwindet

Titel: Die gefährliche Zeugin verschwindet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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Tim. „So, wie man’s mir sagte. Unser Glück, dass wir den Becker nun
nicht mehr brauchen. Mit dem hier“, er stieß den Messertyp mit der Fußspitze
an, „haben wir den Richtigen. Aber nicht mal seine Auskunft ist nötig, um Irma
zu finden. Denn nun ist alles klar.“
    „Mir noch nicht“, meinte
Klößchen. „Wohin führt deine Erkenntnis?“
    „Der zweite Pistolero heißt
Hajo“, erklärte Tim. „Das hat Gaby gehört. Der ist weitergefahren mit dem
dunklen VW — und hat Gabys Bike mitgenommen. Ist weitergefahren in diese
Richtung.“ Tim streckte den Arm aus. „Ist ja auch nur noch ein Mäusehüpfer bis
zum Gniprasch-Acker. Erleuchtung, ja? Dort gibt’s Bunker. Sicherlich ist der
eine oder andere verschließbar — und damit geeignet als Gefängnis für die
Kommissarin Irma Heinze. Dieser Hajo ist nicht mehr weit gefahren. Andernfalls
hätte er auf seinen Komplizen gewartet. Aber so war der Fußweg zumutbar. Dass
dieses Warten allerdings nicht erfolgte — dass Hajo seinem Komplizen bei Gabys
Verfolgung nicht geholfen hat, dafür muss es einen Grund geben.“
    Der Messertyp rührte sich. Erst
stöhnte er mit geschlossenen Augen, dann glotzte er verständnislos umher. Sein
Gesicht war fahl wie Schimmelkäse. Kalter Schweiß sickerte aus allen Poren.
    „Auf die Füße!“, befahl Tim.
„Und im flotten Schritt nebenher! Sonst verbuddeln wir dich in einem
Ameisenhaufen, Zierhaus. Du wolltest meine Freundin umbringen und mich auch.
Erwarte nicht, dass wir dich hätscheln.“ Aber es ging nicht. Der Verbrecher
konnte nicht laufen. Sein Knie war kaputt. Tim musste ihm sein Rad überlassen.
Auf dem hing er wie ein nasser Sack. Und zweimal wurde ihm schlecht. Tim schob
den Pistolero. Gaby schritt neben ihnen.
    „Du warst zwar nur mit dem
Messer bewaffnet“, sagte Tim. „Aber die Pistoleros sind ja bekannt für ihre
schönen Pistolen. Wie steht’s mit Hajo? Ist der mit Feuerkraft ausgerüstet?“
    „Nein“, keuchte Zierhaus. „Er
hat keine Waffe mit.“
    „Wieso nicht? Ihr habt doch die
Dinger.“
    „Aber die benutzen wir nur bei
‘nem Überfall. Ist sonst zu gefährlich. Wenn wir in ‘ne Kontrolle kommen und
der Wagen durchsucht wird, würden sie uns verraten.“
    „Warum wolltest du Kalensky
liquidieren?“
    „Er hat uns erpresst — hat
rausgekriegt, wer wir sind. Aber — töten wollte ich ihn nicht. Ich hätte ihm
nur ein Ohr abgeschnitten — als Warnung.“
    „Erzähl das dem
Untersuchungsrichter. Vielleicht glaubt der’s. Von meiner Freundin wolltest du
wohl auch nur eins ihrer Öhrchen mitnehmen?“
    „Nicht mal das. Ich hätte ihr
nur Angst gemacht und ihr eingeschärft mich nicht zu kennen.“
    „Dann bin ich wohl der Einzige,
den du zerschnitzeln wolltest.“
    „Das... das war Notwehr. Aber
auch bei dir wäre ich nicht bis zum Äußersten gegangen.“
    „Ein Jammer, dass ich das nicht
wusste. Sonst hätte ich stillgehalten. Weshalb ist dein Komplize
vorausgefahren?“
    „Wegen der Hartwurst.“
    „Was?
    Dem Pistolero schien es
peinlich zu sein. Aber er erzählte. Und TKKG erfuhren, was schief gelaufen war
bei Irma Heinzes Versorgung mit Proviant.
     
    *
     
    Irma hatte nicht gefrühstückt.
Voller Ekel sah sie im Schein eines Zündholzes, was die Waldameisen mit ihren
Vorräten angerichtet hatten.
    Später kam Hajo, brachte eine
neue Hartwurst und herrschte sie an, er werde den Teufel tun und ihr frische
Vorräte verschaffen.
    „Brot und Bananen sind noch
genießbar. Nimm die Ameisen runter.“
    Als Hajo den Bunker verließ,
war plötzlich Tim vor ihm. Eine stahlharte Karate-Faust landete in Hajos
Magengrube, dann — als der Typ zusammenknickte — eine Handkante in seinem
Genick.

    „Hallo, Frau Heinze!“, rief Tim
in die noch halb geöffnete Bunkertür. „Hier sind TKKG. Gaby möchte Sie
begrüßen. Sie waren ja für ihren Personenschutz vorgesehen. Aber das ist nun
nicht mehr erforderlich.“
     
    *
     
    Das Schicksal der Pistoleros
war besiegelt. Auch Victor Kalensky, Mitwisser und Erpresser, wurde in Untersuchungshaft
genommen und sah einer düsteren Zukunft entgegen. Seiner Freundin Laura-Ottilie
Schrattröder war keine Beteiligung nachzuweisen. Sie blieb weitgehend
unbehelligt, verstand aber die Welt nicht mehr. Denn von diesem katastrophalen
Unglück für ihren Vici hatten die Sterne nichts angekündigt.
    Gegen Becker wurde — aufgrund
dessen, was Gaby belauscht hatte — eine Untersuchung eingeleitet. Das Ergebnis
war schlimm. Indizien und Fingerspuren

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