Die Geheimen Küsse Des Millionärs
empfand.
Was hatte sie sich bloß dabei gedacht, so viel zu trinken? Sie hätte sich noch nicht einmal auf einen Drink einlassen sollen, geschweige denn auf fünf. Oder waren es sechs gewesen? Sie wusste es nicht mehr.
Noch schlimmer war allerdings der Umstand, dass ihr das Reden und Tanzen so viel Spaß gemacht hatte. Das Flirten aber auch. Sie wusste nicht, wann sie das letzte Mal so entspannt gewesen war und an etwas anderes als an ihre Arbeit gedacht hatte. Sie erinnerte sich daran, wie wohl sie sich auf der Tanzfläche in Brandons Armen gefühlt hatte. Wie weich seine Lippen gewesen und wie verführerisch er geschmeckt hatte, als sie sich geküsst hatten. Wie stark seine Erregung unter der Jeans zu spüren gewesen war, als er sie dichter an sich gezogen hatte. Auf keinen Fall war sie zu betrunken gewesen, um das zu vergessen. Oder wie sie versucht hatte, ihn in ihr Apartment zu zerren.
Wenn er nicht so ein Gentleman gewesen wäre und aufgehört hätte, bevor es zu spät gewesen wäre, hätte sie mit ihm geschlafen. Dann würde er jetzt verschlafen mit zerzaustem Haar neben ihr liegen …
Sie schüttelte heftig den Kopf, um dieses Bild vor ihrem inneren Auge zu vertreiben, und bereute diese hastige Bewegung sofort, als stechender Schmerz sich in ihren Schläfen bemerkbar machte. Nachdem sie in der Küche drei Schmerztabletten genommen hatte, ging sie ins Bad, um sich frisch zu machen. Anschließend durchforstete sie den Kleiderschrank und entschied sich für ihre Lieblingsjeans sowie ein Baumwollshirt. Während der Woche legte sie großen Wert auf ihr Äußeres, aber am Wochenende, wenn keine Termine anstanden, kleidete sie sich eher lässig. Sie trocknete ihr Haar, band es zu einem Pferdeschwanz zusammen, tuschte die Wimpern und legte etwas Lipgloss auf. Als sie gerade darüber nachdachte, ob sie Kaffee kochen oder auf dem Weg ins Büro einen Becher für unterwegs kaufen sollte, klopfte es an der Eingangstür. Sie hatte keine Ahnung, wer das sein mochte, denn normalerweise besuchte sie am Samstagmorgen selten jemand um halb zehn. Um ehrlich zu sein, hatte sie niemals Besuch, denn in der letzten Zeit hatte sie kaum Zeit für Freundschaften gehabt.
Als sie die Tür öffnete, stand zu ihrer großen Überraschung Brandon davor.
„Guten Morgen“, begrüßte er sie und lächelte, wobei wieder dieses entzückende Grübchen zu sehen war. Dieser Mann sah einfach besser aus, als gut für ihn war. Er trug – ähnlich wie gestern – Jeans, ein Hemd und Cowboystiefel, doch heute vervollständigte ein schwarzer Stetson sein Outfit. Er sah zum Anbeißen aus, und sie hätte ihn am liebsten auf der Stelle vernascht.
Schlechte Idee, Paige, schalt sie sich im Stillen. Ganz schlechte Idee.
Brandon hielt zwei große Pappbecher mit Kaffee in der Hand, und als Paige das würzige Aroma in die Nase stieg, lief ihr das Wasser im Mund zusammen.
Sie machte sich nicht die Mühe zu fragen, was Brandon hier wollte, denn sie ahnte es bereits. Vermutlich dachte er nach gestern Abend, dass sie eine Beziehung begonnen hatten. Warum sollte er das auch nicht denken? Und der Kaffee war zweifellos eine nette Geste von ihm. Aber sie würde ihm klarmachen müssen, dass sie gestern Abend einen Fehler begangen hatte, den sie nicht wiederholen würde. Wenn man einmal von der knisternden Anziehungskraft zwischen ihnen absah, waren sie denkbar ungeeignet füreinander. Doch wenn sie so ungeeignet waren, warum pochte dann ihr Herz wie verrückt? Und warum konnte sie nicht aufhören, auf seinen Mund zu starren?
„Ich hab mir gedacht, du kannst vielleicht einen gebrauchen“, sagte Brandon und reichte ihr einen Becher. „Darf ich reinkommen?“
Normalerweise ließ sie keine Klienten in ihr Apartment, doch Brandon würde sich vermutlich nicht darum kümmern, wie es in ihrer Wohnung aussah. Unverdrossen lächelte er sein sexy Lächeln, und der Kaffee duftete weiterhin so verführerisch, dass sie ihn einfach nicht abweisen konnte. Zumindest könnte sie die Gelegenheit beim Schopf packen, indem sie über den gestrigen Abend sprach und die Grenzen absteckte.
Sie trat zur Seite und fragte sich, was er wohl denken mochte, wenn er die Secondhandeinrichtung sowie den abgenutzten Teppich sah. Es war kein großartiges Apartment, aber sie konnte sich die Miete leisten und die Gegend hier war sicher. Die Möbel mochten zwar alt sein, waren aber bezahlt und gehörten ihr.
„Nett“, bemerkte er. „Gemütlich.“
Sie schloss die Tür. „Damit meinst
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