Die Geheimen Küsse Des Millionärs
lassen.
„Denk bloß nicht, dass ich dich nicht begehrenswert finde“, sagte er. „Denn das tue ich – mehr sogar, als du dir vorstellen kannst. Aber du hast ziemlich viel getrunken, und ich will das nicht zu meinem Vorteil ausnutzen.“
Obwohl sie sich nur zu gern in dieser Situation von ihm hätte ausnutzen lassen, wusste sie, dass er recht hatte. Sie hatte eine Menge getrunken, und es war nicht unwahrscheinlich, dass sie deswegen nicht mehr richtig wusste, was sie tat.
Nicht unwahrscheinlich? Liebe Güte, sie wusste tatsächlich nicht mehr, was sie tat! Immerhin lud sie in der festen Absicht, mit ihm zu schlafen, einen Klienten in ihre Wohnung ein. Dabei erfüllte dieser Mann nicht eine einzige Anforderung, die sie normalerweise an einen festen Freund stellte. Aber eigentlich war Sex ja alles, was sie von ihm wollte …
Was tat sie denn da?
„Du hast recht“, erwiderte sie beschämt und trat einen Schritt zurück. „Ich weiß nicht, was ich mir dabei gedacht habe.“
„Falls es dich tröstet – ich habe bestimmt dasselbe gedacht“, gestand er, aber das war ein schwacher Trost, wie sie fand.
„Danke für den schönen Abend“, sagte sie. „Es hat wirklich Spaß gemacht.“
„Mir auch.“
„Ich hoffe, dass wir immer noch Freunde sein können. Vielleicht können wir das ja irgendwann mal wiederholen.“ Nur ohne Küsse. Und Aneinanderschmiegen. Und große Mengen Alkohol.
„Das würde ich sehr gerne.“
Falls sie noch länger hier stehen blieb und nicht nach drinnen ging, dann würde sie sich ihm unweigerlich in die Arme werfen. Und dann würde sie kein Nein von ihm akzeptieren, so viel wusste sie.
„Ich geh dann besser mal“, sagte er hastig.
„Danke für alles. Und für den Tanzunterricht.“
„Gern geschehen. Danke, dass du mir Gesellschaft geleistet hast.“
Er sah so aus, als würde er sie wieder küssen wollen, und machte sogar einen Schritt auf sie zu. Doch dann drehte er sich unvermittelt um und ging. Als er um die Hausecke gebogen war, lauschte Paige, bis seine Schritte nicht mehr zu hören waren – vielleicht überlegte er es sich ja noch anders und kehrte um. Doch dann erwachte der Motor des Trucks zum Leben, und Paige betrat ihr Apartment. Beinahe wäre ihr ein großer Fehler unterlaufen, und dank Brandons Vernunft war sie gerade noch einmal davongekommen. Und warum war sie dann aber kein bisschen erleichtert?
Du lieber Himmel!
Brandon saß in dem Truck und umklammerte das Lenkrad, während der Motor lief und er darauf wartete, dass sein Herzschlag sich wieder beruhigte. Was zur Hölle war da eben passiert? Er hatte ja gewusst, dass Paige eine heißblütige Frau war, deren Feuer er auf der Tanzfläche noch mehr geschürt hatte, doch er hätte nicht erwartet, dass sie sich ihm so an den Hals werfen würde. Und als sie ihn geküsst hatte … Nie hatte er sich einer Frau derart verbunden gefühlt. Das war eine überwältigende Erfahrung gewesen, und es war ihm verdammt schwergefallen, sie abzuweisen. Auf dem Weg zum Truck war er mehrere Male kurz davor gewesen, zu ihr zurückzugehen.
Wäre sie nüchtern gewesen, hätte er ihre Einladung ohne Zögern angenommen und wäre jetzt mit ihr im Bett. Doch es war gut, dass er das nicht getan hatte, und er war froh, dass sie so viel getrunken und ihm damit eine gute Ausrede geboten hatte.
Was hatte er sich bloß dabei gedacht? Hatte er wirklich geglaubt, eine Affäre mit Paige wäre eine gute Idee? Dafür hatte er keine Zeit. Weder für sie oder überhaupt irgendeine Beziehung. Besonders nicht für eine, die ihn nicht weiterbringen würde mit seinem Vorhaben, Rafe Camerons unlautere Machenschaften aufzudecken. Er befand sich auf einer Mission und konnte sich keine Ablenkung leisten.
Aber sie wäre wirklich eine sehr stimulierende Ablenkung! Und mit einer Sache hatte er recht gehabt: Unter den Designerklamotten und dem perfekten Äußeren lauerte eine heißblütige Frau darauf, an die Freiheit zu gelangen. Wenn er das Beste für sie beide wollte, dann hielt er sich lieber so weit wie möglich von Paige Adams fern.
Morgen früh würde er sie wie versprochen zu ihrem Auto fahren. Und das wäre – abgesehen von ihren Vorbereitungen auf die Gala – das Letzte, was er von seiner neuen Freundin sehen würde.
Am nächsten Morgen erwachte Paige mit einem ordentlichen Kater, doch der pochende Schmerz in ihrem Schädel war nichts verglichen mit dem Gefühl der Demütigung, das sie aufgrund ihres Verhaltens vom gestrigen Abend
Weitere Kostenlose Bücher