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Die Geliebte des Piraten

Die Geliebte des Piraten

Titel: Die Geliebte des Piraten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy J. Fetzer
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zu.
    Die lauten Rufe der Soldaten hallten plötzlich in der Gasse wider.
    Willa zog die fein geschwungenen Augenbrauen hoch, und ihre Lippen verzogen sich triumphierend.
    Er grinste. »Ihr habt Euch für dasselbe Übel entschieden«, sagte er und griff unter ihre Röcke. Warm und schwer glitt seine Hand ihren nackten Oberschenkel hinauf.
    Willa unterdrückte ihre Angst und sah ihm fest in die Augen. »Ich habe Euch das Leben gerettet«, stieß sie hervor und stemmte die Hände gegen seine Brust. »Erweist mir die Höflichkeit, Eure Hand wegzunehmen!«
    Der Abscheu in ihrer Stimme traf Raiden wie ein Schlag und sein Gesichtsausdruck verfinsterte sich. »Still, Frau! Ihr seid zu langsam in all diesem Plunder.« Er hob die Röcke bis über ihre Taille hoch und durchtrennte mit zwei raschen Streichen seines Messers die Bänder und Schnüre des Reifrockes und der zahlreichen Unterröcke.
    Willa fühlte sich zutiefst gedemütigt. Zornig und aufgebracht schlug sie ihm auf die Hände.
    Davon unbeeindruckt zog Raiden sie aus dem Kleiderberg heraus und zog sie mit sich. Willa stolperte einige Male über die jetzt überlangen Röcke, bis sie einen Arm voll der grünen Seide zusammenraffte. Sie schaute voll Bedauern auf die kostbaren Spitzen und den Reifrock zurück, als die Männer in die Gasse gelaufen kamen.
    Dieses Mal waren sie mit langläufigen Gewehren bewaffnet.
    »Allmächtiger!«
    Raiden schaute sich nicht um. »Lauft!« Die Soldaten schossen auf sie, und die Kugeln schlugen genau in dem Augenblick in die Mauern ein, als Willa und Raiden um die Ecke flüchteten.
    Mehr Bein zeigend als es schicklich war, rannte Willa bis zur Westseite des Marktplatzes hinter ihm her. Sie hatte keine Ahnung, wo sie eigentlich waren, und im Zwielicht der untergehenden Sonne konnte sie die Umgebung nur schwer erkennen. Sie war gezwungen, ihm zu vertrauen, auch wenn er sie keine Sekunde losließ und sie in seinem Spiel wie eine Gefangene behandelte. Die Händler waren dabei, ihre Läden zu schließen und ihre Karren zu packen, als Willa und Raiden an ihnen vorbeiliefen. Sie prallte gegen einen mit Schüsseln und Krügen schwer beladenen Tisch, der umstürzte. Als sie stehen blieb, um die verstreut liegenden Teile aufzusammeln, rief er ihr sofort zu, sie solle weiterlaufen und riss sie mit sich. Eine Frau, die wie eine Hexe vor ihrem Hexenkessel inmitten schwarzer Kessel und Töpfe hockte, zeterte laute und verriet den Verfolgern dadurch, wo sich die Flüchtenden gerade befanden. Raiden zischte der Frau etwas auf Hindi zu, als sie vorbeiliefen, und die Frau verstummte und kauerte sich zusammen.
    Der Duft von Curry, Zimt und Ingwer mischte sich mit dem Geruch nach Fisch, als sie sich den Kais näherten. Seine Schritte klangen hart auf der trockenen Straße, dann hohl, als er über die hölzernen Planken des Piers lief. Willas Absatz verfing sich darin, doch ohne innezuhalten, hob Raiden sie hoch und setzte sie hinter einem Holzstapel ab.
    Er schirmte sie mit seinem Körper ab und ging sofort daran, seine Pistole neu zu laden.
    Willa lehnte sich mit dem Rücken gegen den Holzstapel und versuchte, wieder zu Atem zu kommen. »Eingedenk Eures Benehmens könnte ich vermutlich stundenlang spekulieren – also sagt mir bitte gleich, was um Himmels willen Ihr angestellt habt, dass man Euch diese Aufmerksamkeit erweist.«
    »Ich habe Fragen gestellt«, erwiderte er.
    Nun, das war sicherlich etwas, das sie verstehen konnte. Sie hatte Fragen auf Fragen über Mason gestellt und war auf eine Mauer des Schweigens gestoßen oder bestenfalls ein herablassendes Schulterklopfen. »Wer seid Ihr, dass diese Männer so … beharrlich sind?«, fragte sie und spähte an seiner hohen Gestalt vorbei auf den Pier.
    »Niemand von Bedeutung.«
    »Im Schwindeln solltet Ihr Euch noch üben, Sir. Eure Lügen lassen eine Spur von Überzeugungskraft vermissen«, spottete sie.
    Raiden schüttelte den Kopf, als er auf sie herunterschaute und ihre grünen Katzenaugen ihn wieder gefangen nahmen. In diesen Augen kann sich die Seele eines Mannes verstricken, dachte er. Diese Frau ist wirklich wunderschön und faszinierend sinnlich. Und sie trug höchst aufreizende französische Unterwäsche. »Mein Name ist Raiden.« Er warf einen prüfenden Blick auf die Straße. »Und wer seid Ihr?«
    »Willa.« Wohlweislich verschwieg auch sie ihren Familiennamen. Es machte keinen Sinn, irgendwie … vertrauter miteinander zu werden. O denk nicht einmal daran, schalt sie sich, als sie daran

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