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Die Hoehle

Die Hoehle

Titel: Die Hoehle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: André Schaberick
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antworten sie nicht? Oder bilde ich mir das alles nur ein? Bin ich vielleicht schon höhlenkrank? Spinne ich? Bin ich jetzt vielleicht durchgeknallt? , sprach er in Gedanken zu sich.
    »Nein, du bist gesund«, hörte er die Stimmen sagen. Er e rschrak heftig und zog die Hände sofort wieder aus dem Wasser. Dabei sprang er aus dem Sitz vor lauter Schreck einen halben Meter nach hinten und landete auf seinem Hintern. Eine schmerzhafte Landung. Sein Herz schlug mit einhundertachtzig Schlägen pro Minute, doch das Leuchten zog ihn magisch an. Sofort bewegte er sich wieder auf das Wasser zu und setzte sich ans Ufer.
    »Wer ist da, ver flucht?«, sagte er ängstlich. Aber niemand antwortete ihm.
    Nach eine m kurzen Moment fand er heraus, dass er die Stimmen nur dann hören konnte, wenn er die Hände in das blaue Wasser hineinsteckte. Dummerweise wurde er gerade von einem zwickenden Fremdkörper in seinem Auge gepeinigt, der nicht zu zwicken aufhören wollte. Er kniepte aus Reflex mit dem Lid und schloss die Augen, um den Fremdkörper an eine Stelle im Auge zu bekommen, wo er ihn heraus wischen konnte. Seine Augen begannen zu tränen, also musste er sie etwas länger schließen, um wieder einen klaren Blick zu erhalten.
    Erneut erschrak er, denn nachdem er die Augen schloss, sah er eine traumhaft schöne Welt, die sich plötzlich rings um ihn herum erstreckte. Mittlerweile zweifelte er wirklich an seinem Verstand. Drogen nahm er keine. Er trank auch nicht besonders viel Alkohol. Der letzte Schluck war bereits eine ganze Weile her. Andere Faktoren waren also für die Erscheinungen verantwortlich.
    Als er die Augen wieder öffnete, war die schöne Welt ve rschwunden. Schade. Enttäuschung machte sich in ihm breit.
    Nun half nur noch eins: Ausprobieren. Wiederum schloss er die Augen. Sofort war die schöne Welt wieder präsent. Sonne, Palmen, schneeweißer Strand, Wärme und traumhaftes Meeresrauschen. Wunderschöne, dunkelbraune Frauen mit langen, lockigen, schwarzen Haaren in Hülle und Fülle. Wahrlich traumhaft schöne Frauen, ganz so, wie er sich seine Traumfrauen immer vorstellte. Das Schlimmste für John war, dass die Frauen nahezu nichts an Wäsche trugen. Sie sahen aus, als wären sie allesamt einem Model-Katalog entsprungen. Makellose Körper, kein Gramm Fett zu viel, seidenähnliche Haut und dunkelbraune, nahezu schwarze Mandelaugen. Sie hatten Figuren wie göttliche Wesen. Doch warum sah er sie?
    Sie blickten zu ihm und winkten ihm zu. Sie riefen unverständliche, für ihn aber paradiesisch klingende Worte und hauchten ihm Küsse zu. Ihre Blicke hypnotisierten ihn regelrecht.
    Wo bin ich hier? Wer seid I hr? Wer sind all die schönen Mädchen? Wieso sehe ich Euch nur, wenn ich meine Augen schließe und meine Hände ins Wasser halte?
    »Du befindest dich gerade in deinem Unterbewusstsein. Du siehst deine eigenen Träume, deine eigenen Gedanken. Alles, was du dir erträumst, kannst du hier bei uns erleben«, erhielt John zur Antwort.
    Er konnte es kaum glauben. Er war überwältigt von dem, was er gerade sah. Diese Welt war so maßlos schön, dass er es nicht wagte, die Hände wieder aus dem Wasser zu nehmen, geschweige denn, seine Augen zu öffnen.
    Hatte er wirklich eine dermaßen blühende Phantasie? Am liebsten würde er für immer hier sitzen bleiben und den göttlichen Gestalten zusehen, wie sie ihm zuwinkten und ihm ihre liebevollen Blicke schenkten.
    »Sei gegrüßt, unser Freund. Wir hoffen, dass du dich in uns erer kleinen Welt wohl fühlst«, sagte eine männliche Stimme. Leider konnte er nicht orten, aus welcher Richtung die Stimme zu ihm sprach. Sie kam von innen, aus seinem Kopf, zumindest hatte er das Gefühl. Sie kam aus keiner definierbaren Richtung.
    Wo bist du? Ich kann dich nicht sehen , dachte John. Er musste es denken, denn mittels Sprache konnte er sein Gegenüber nicht erreichen. Sein Zuhörer konnte sein Gedanken lesen. Haben sie mein Bewusstsein angezapft?
    »Wir sind hier, in dir. Und auch vor dir, hinter dir. Wir sind überall. Die meisten von uns sind jedoch in dir. Wir sind nicht materiell, so wie du. Wir können überall sein. Wir haben keinen Ort, wo wir sind.«
    Wie geht das? Was seid Ihr? Seid Ihr Menschen?
    »Wir müssen nirgendwo sein , denn wir sind Schwingungen. Haben deine Gedanken einen festen Ort in dir? Kannst du sagen, wo sich deine Gedanken gerade aufhalten? Wir sind wie deine Gedanken. Wir sind dort, wo wir gerade sein möchten, aber wir sind nicht greifbar. Wir sind

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