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Die Hoehle

Die Hoehle

Titel: Die Hoehle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: André Schaberick
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die Darmgase aus dem Leib trieb?«
    »Kann schon sein... Tut mir leid.«
    Carla, die wie immer ein wenig trottelig war, stolperte, obwohl sie permanent den Weg mit den Füßen abtasteten, über eine spitze Unebenheit und verlor das Gleichgewicht. Dieses bei völliger Dunkelheit aufrecht zu erhalten ist leibhaftig nicht einfach.
    » Verdammter Mist!«, fluchte sie und kippte unkontrolliert vorwärts. Dabei streckte sie panisch die Hände nach vorn aus, fand aber keine schützende Felswand vor sich, an der sie sich hätte abstützen können. Sie fiel völlig unkontrolliert.
    Franklyn versuchte sie festzuhalten, aber die Schwerkraft war stärker , als sein Wille. Er erwischte zwar noch ihr T-Shirt und konnte es festhalten, doch Carla hatte bereits zu viel Schwung nach vorn. Beide fielen in ein dunkles Nichts nach unten. Das Problem beim Umfallen in völliger Dunkelheit ist die Tatsache, dass man nicht feststellen kann, wie weit man schon aus dem Gleichgewicht geraten ist.
    Erst nach ungefähr zwei Metern klatschten sie unsanft auf de n harten, nackten Fels. Der Aufprall tat unbeschreiblich weh und verursachte Schmerzen, die Carla und Franklyn bisher noch nicht erfahren hatten. Beide stöhnten heftig, denn der spontan einsetzende, stechende Schmerz war grausam und unbarmherzig. Im ersten Moment konnten sie noch aufschreien. Anschließend lagen sie wie gelähmt auf dem Boden und bewegten sich nicht mehr. Selbst das Atmen war vorübergehend nicht mehr möglich. Sämtliche Gliedmaßen waren durch den Aufprall außer Funktion gesetzt. Das Schlimmste jedoch war, dass sie in dieser totalen Dunkelheit die Orientierung völlig verloren hatten.
    »Verdammt, Carla, ich kann noch nicht mal sehen, ob ich i rgendwo blute, es tut alles weh! So ein Mist!«
    »Fühlst du deine Füße noch ?«, fragte Carla ächzend.
    »Ja, und du? Uh, mein Rücken tut weh wie die Hölle«, antwortete Franklyn. »Ich bin auf dem Rücken gelandet und habe mir meinen Hinterkopf massiv angeschlagen. Es dröhnt erbärmlich. Ich sehe mindestens fünftausend Sterne, wenn nicht mehr! Sie kreisen alle um mich herum.«
    » Das tut mir leid. Ich habe mehr Glück gehabt, denn ich bin sanft auf dir gelandet. Dank dir war es eine weiche Landung, aber dafür habe ich mir die Knie verletzt. Autsch! Die Schmerzen sind nicht auszuhalten! Das ist keine Höhle, das ist die verfluchte Hölle!« jammerte sie und rieb sich die schmerzenden Knie.
    »Das wichtigste ist aber, dass du deine Füße spürst, denn das bedeutet, dass deine Wirbelsäule noch in Ordnung ist .« Carla befühlte ihren Kopf und stellte fest, dass sie dort keine Schrammen abbekommen hatte. »Meinem Kopf geht es so weit ganz gut. Der ist wohl weich auf deinem Bauch gelandet. Hoffentlich habe ich dich nicht verletzt. Du bist echt ein guter Airbag, mein Freund. Danke.
    » Sei froh, dass du Sterne siehst. Im Gegenteil zu dir sehe ich gar nichts. Hoffentlich habe ich mir nicht die Kniegelenke zertrümmert. Wenn sie verletzt sind, kann ich bestimmt nie wieder richtig laufen«, sagte Carla und rieb sich mit der linken Hand das angewinkelte Knie des linken Beins.
    »John! Hilf uns! Wir sind verletzt, wir können uns nicht mehr bewegen. Hilfe! Bitte !«, schrie Franklyn schmerzverzerrt und völlig panisch. Die Tränen liefen ihm in Sturzbächen aus den Augen. Glücklicherweise konnte Carla seine Zeichen der Schwäche in der Dunkelheit nicht sehen.
    Nach diversen schmerzhaften Minuten ließen die Qualen e twas nach, zumindest so viel, dass sich die beiden wieder annähernd bewegen konnten. Es reichte, um festzustellen, welche Körperteile beim Sturz Schaden genommen hatten.
    Carla stellte fest, dass ihre Handgelenke einen heftigen Schlag abbekommen hatten, aber noch funktionierten. Die Handgelenke waren nicht gebrochen.
    Erst waren ihre Hände völlig taub, nun aber pochte es in ihren Fingern und deren Gelenken. Das Schlimmste stellte sie erst jetzt fest: Ihr rechter Unterarm war in einem seltsamen Winkel abgeknickt. Mit der linken Hand befühlte sie den rechten Unterarm. Dort ragte eine Spitze aus der Haut, die extreme Schmerzen verursachte, ähnlich einem Messerstich mitten durch den Arm. Als sie die Knochenspitze befühlte, wurde es ihr schlagartig speiübel. Ihr Kreislauf brach durch den Schock zusammen.
    »Oh Gott, ich habe einen offenen Bruch ! Franklyn, mein Arm. Mein rechter Arm ist gebrochen. Franklyn, hilf mir, ich blute!«, heulte Carla und musste sich fast übergeben. »Bitte hilf mir, es tut so

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