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Die Hoehle

Die Hoehle

Titel: Die Hoehle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: André Schaberick
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Carla und Franklyn staunen. Es war gar nicht so ekelig, wie Carla es befürchtet hatte. Es sah hingegen sehr interessant aus. Es wimmelte zwar von dicken Raupen, aber sie hatten ein sauberes weißes Kissen aus Milliarden Fäden gesponnen, das wie eine flauschige Kugel auf einem Baumstamm steckte. So eine interessante Konstruktion hatte noch keiner der drei Freunde zuvor erblickt.
    »Lasst uns weitergehen. Da vorn ist auch schon das krebsartige Gewächs am Baum« , sagte John. Er wollte direkt weitergehen, doch Carla und Franklyn standen noch immer staunend vor der flauschigen Kugel. Erst nach ein paar Minuten konnten sie sich von deren Anblick trennen und gingen weiter.
    » Wow, das ist ja verrückt. Es sieht aus wie ein überdimensionales Furunkel«, sagte Carla, ging darauf zu und musste es einfach anfassen. Es war erwartungsgemäß genauso hart, wie der Rest des Baums auch.
    »Wäre daneben noch ein zweites, würde ich sagen, es ist eine verholzte F rau«, stellte Franklyn fest und ließ seine Fantasie spielen.
    »Du kannst gerne mal die Augen schließen und das Gewächs befühlen. Vielleicht hast du dann das Gefühl, du würdest tatsächlich eine Frau anfassen«, verspottete ihn Carla. »Es fehlt lediglich der Nippel, um dich glücklich zu machen.«
    Franklyn reagierte nicht auf Carlas Anspielung und ging ei nfach weiter.
    Den Ameisenhaufen ließen sie links liegen, denn John rief » Freunde, wir haben es gefunden. Da hinten, seht Ihr, da ist die Lichtung, die wir suchen. Seht Ihr?«
    John zeigte mit de m Zeigefinger in die Richtung, in der es im Wald wesentlich heller wurde. Er beschleunigte sein Schritttempo und ging schnurstracks am Ameisenhaufen vorbei. Sein Ziel, die Lichtung, hatte er jetzt direkt vor Augen. Der plötzliche Adrenalinausstoß in seinem Körper war nicht zu übersehen. Hindernisse in Form von Zweigen oder Pflanzen ignorierte er oder schob sie beiseite.
    Tatsächlich standen sie nach einigen Metern auf einer Grasfl äche, die von keinem einzigen Ast überdeckt wurde. Das Gras war höchstens zwanzig Zentimeter hoch, und es war grün und saftig.
    »So, prima. Wo ist denn der geheimnisvolle Stein mit dem Loch?«, bohrte Carla, stellte sich vor John und stemmte die Hände in die Hüften.
    Franklyn hatte ihn bereits ent deckt und ging zielstrebig auf die Steinplatte zu.
    » Carla, reg dich ab. Hier ist er. Einen anderen, aufrechtstehenden Stein kann ich nicht entdecken. Ist er das, John? Ist das der Stein? Der muss es einfach sein!«
    »Korrekt«, antwortete John, »das ist er. Du bist wirklich ein wahrer Entdecker!«, Er untermalte sein Lob, indem er Franklyns Schulter kräftig tätschelte.
     
    Sie versammelten sich vor dem besagten Stein, und John zeigte ihnen anschließend das Loch im Boden, das sie auch ohne seine Hilfe sofort entdeckt hätten. Schließlich hatte John genügend gewütet und den Boden aufgerissen. Wildschweine hätten den Boden nicht besser verunstalten können.
    »Darf ich bitten ? Hier ist das besagte Loch, das ich entdeckt habe. Tief, dunkel, muffig, aber sehr interessant! Schaut es Euch ruhig an!«
    »C ool!«, staunte Carla. »Darf ich hineingucken? Oder werde ich dann gefressen? Das ist wirklich ganz schön groß. Und so dunkel. Ich glaube, ich bekomme gerade mächtig Angst. Sind da Geister drin?«, witzelte sie und verstellte ihre Stimme, als würde sie sich fürchten. »Ich glaube, meine Hose ist schon ganz nass.«
    »Nein, Dummchen. Ich habe sie schon alle für dich ve rscheucht. Vorhin habe ich ihnen mit meinem Messer gedroht. Sie sind schreiend davongeflogen. Ich denke, sie sind alle auf und davon. Sie kommen bestimmt nicht mehr wieder«, konterte John. »Sie haben vermutlich gleich gemerkt, dass sie sich mit mir besser nicht anlegen.«
    »Okay, warte mal .« Carla öffnete ihren Rucksack und holte eine Taschenlampe heraus. »Du gehst voran. Hier hast du meine Taschenlampe. Wir folgen dir. Hier draußen hinterlassen wir eine Markierung mit irgendetwas Auffälligem. So finden die Leute unsere Leichen wesentlich schneller, falls wir verlorengehen, uns verlaufen oder nicht wieder zurückkommen.«
    »Das Genie in Person«, staunte Franklyn, »aber sag mal, wieso hast du eine Taschenlampe im Rucksack? Wir wollten doch Radfahren und keine Nachtwanderung durchführen. Was hast du mit uns vorgehabt?«
    »Weißt du, als erfahrene und routinierte Höhlenforscherin hat man immer eine Taschenlampe im Rucksack. Das gehört einfach zur Standardausstattung. Ich habe nämlich

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