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Die Hoehle

Die Hoehle

Titel: Die Hoehle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: André Schaberick
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er gefunden hatte. Doch John war sich sicher, dass er gefunden hatte, was er suchte.
    Zuerst musste er mit der Säge seines Taschenmessers, das er aus einer Beintasche am anderen Bein holte, ein paar Zweige durchtrennen, die so zäh waren, dass sie sich mit dem Schnappmesser nicht durchtrennen ließen. Anschließend riss er die saftigen Graspflanzen vom Boden ab und legte ein dunkles, etwa faustgroßes Loch frei, in das er soeben hineingestochen hatte.
    Es war mit morschen Holzplatten abgedeckt, die zum Vo rschein kamen, nachdem er die Pflanzen wegriss.
    Er dachte, da ss das Loch bestimmt deshalb entstand, da das Holz weggefault war. Anschließend riss er auch die Holzplatten beiseite. Sie waren noch ziemlich gut erhalten, gaben nach mehrmaligem Reißen aber nach und verursachten beim Zerbrechen ein knirschend-knackendes Geräusch.
    Hinter sich hatte er bereits einen kleinen Haufen Gerümpel aus Graspflanzen und Holzresten aufgetürmt.
    Nach einer Weile hatte er das Loch so stark erweitert, dass er ohne Probleme und mühelos hätte hineinklettern können.
    John steckte den Kopf hinein, zog ihn aber direkt wieder he raus, da er absolut nichts erkennen konnte. Zudem stach ihm ein muffiger, beißender Gestank entgegen, der Ammoniak glich. Dann rief er in das Loch ein trockenes kurzes HAH hinein, und es kam nach einer Weile mit einem Echo wieder zurück:
    HAH – hah – hah - ha
    Nach einigen Wiederholungen verstummte es.
    »Genial! Nach dem Echo zu urteilen muss es eine riesengroße Höhle sein. Aber leider ist es viel zu dunkel da drin. Ich glaube, ich muss Carla und Franklyn zur Hilfe holen. Außerdem ist es allein viel zu gefährlich, dort hinein zu klettern. Zu dritt ist es wesentlich sicherer. Falls ich abrutsche und in das Loch falle, kann mich wenigstens einer meiner Freunde wieder herausziehen«, sagte er zu sich.
    Anschließend stellte er sich aufrecht hin und holte zur Beruhigung seiner Nerven erst einmal ein Kaugummi aus seiner Hosentasche. Es war ein Zimtkaugummi. Er liebte Zimtkaugummis. Hastig riss er das äußere Papier ab, entfernte die Alufolie. Anschließend steckte er sich den Streifen in den Mund. Achtlos warf er das Papier auf den Boden zu dem restlichen Gerümpel, das er dort hinterlassen hatte.
    Nun sammelte John herumliegende, abgefallene Blätter ein. Zweck der Aktion war, die Stelle, auf der er sich hier gerade b efand, aus der Ferne wiederzufinden. Er markierte sie, indem er die gesammelten Laubblätter zu einem großen Haufen aufschichtete und seinen Spinnenstock in die Mitte hineinsteckte.
    Mit seinem Messer markierte er Äste und Baumstämme mehrerer Bäume, indem er Pfeile, die in Richtung der Fahrräder zeigten, in die Rinde ritzte. Wichtig war dabei nur, die Kennzeichen derart zu setzen, dass er sie sofort wiederfinden konnte.
    Den Weg versuchte er sich möglichst gut einzuprägen, indem er unterwegs immer wieder markante Punkte in der Landschaft suchte.
    Mitten im Wald entdeckte er einen ziemlich großen Ameisenhaufen, den rote Ameisen errichtet hatten. Sie waren so groß, dass sie einem bereits beim Betrachten Angst einjagen konnten. Noch schlimmer wäre es vermutlich, hätte sich John diese Insekten unfreiwillig über die Hände oder die Beine laufen lassen. Sie verfügten über gefährlich große Beißwerkzeuge, mit denen sie in der Lage waren, einem empfindliche Bisswunden zuzufügen. Von der Ameisensäure, die sie verspritzen konnten, einmal ganz abgesehen.
    Anschließend sah er ein krebsartiges Geschwür an einem Baumstamm. Es sah aus wie eine übergroße Warze. Es war so dick, dass man sich bequem draufsetzen konnte, ohne am Stamm des Baums herunterzurutschen oder auf den Boden zu fallen. Da es sich direkt in Blickhöhe befand, diente es ihm ebenfalls als Orientierungspunkt.
    Schließlich entdeckte er ein zirka drei Meter großes Raupennest. John schätzte, dass hier bestimmt zehntausend fingerdicke grüne Raupen lebten und ein Gespinst aus Milliarden Fäden gebaut hatten. Es sah wirklich nicht schön aus, aber es diente schließlich nur seiner Orientierung. Die Insekten selbst musste er schließlich nicht anfassen.
    Zu guter L etzt sah er einen umgestürzten, morschen Baumstamm, der bereits kräftig verfault war. Der Zahn der Zeit hatte an ihm genagt und ihn einfach umgeworfen. Er war von der Natur auserwählt worden, sich wieder in den Nahrungskreislauf einzugliedern und anderen Pflanzen als Dünger und Insekten als Futter zu dienen.

Zurück bei den Freunden
     
    John hatte

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