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Die Legende der Alten: Teil 1: Erwachen (German Edition)

Die Legende der Alten: Teil 1: Erwachen (German Edition)

Titel: Die Legende der Alten: Teil 1: Erwachen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Torsten Thiele
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hätte es ein Riese in der Mitte angehoben und dabei entzwei gebrochen. Der Boden fiel zu den Rändern hin ab und zwei keilförmige Risse klafften an den Seiten. In einem der Risse, durch die Dunkelheit kaum zu erkennen, bewegte sich jemand, lief gebückt oder kroch auf allen vieren. Schreie, die mehr nach einem Tier, als nach einem Menschen klangen, hallten von dort herauf. Kos bekam davon eine Gänsehaut.
    „Willkommen in der Grube“, grinste eine der Wachen.
    „An dieses Geschrei werde ich mich wohl nie gewöhnen. Hungrige Bestien“, sagte die andere Wache.
    „Ziemlich wenig los heute“, bemerkte die erste Wache.
    „Sind wohl alle am großen Fahrstuhl. Nur denen der Weg zu weit war, sind noch hier. Ich hätte auch lieber gesehen, wie der Großwesir in die Einöde fährt“, antwortete die andere Wache.
    „Los weiter“, befahl die erste Wache und schubste Kos zur Öffnung des großen Schlauches.
    Dort stand eine weitere Wache und jede Menge Eimer voll mit Wasser.
    „Ein magerer Happen für die da unten“, sagte die Wache am Schlauch, während sie Kos musterte, „Wenigstens müssen wir nicht befürchten, dass die Rutsche einstürzt. Beim Letzten hat sie schon mächtig gewackelt. Lange macht sie’s nicht mehr“
    „Fangt endlich an!“, krächzte jemand von der gegenüberliegenden Tribüne herüber.
    „Gut, bringen wir es hinter uns“, sagte die erste Wache.
    Sie packte Kos an beiden Armen und hob ihn hoch. Die andere Wach schnappte sich Kos Beine, alles Strampeln half nichts. Kopfüber steckten sie Kos in den Schlauch. Er stemmte sich mit beiden Händen an den Wänden ab, um nicht tiefer hinein zu rutschen. Doch der Schlauch war steil, die Wände glatt. Als die Wachen schließlich Wasser in den Schlauch schütteten, verlor Kos den Halt und rutschte nach unten. Dabei wurde er immer schneller. Kos schrie in Panik. In einer Kurve schleifte er über einen Riss im Schlauch. Die scharfe Kante schürfte ihm den halben Arm auf. Er sah das Ende des Schlauches, raste auf den Fliesenboden zu. Rotbraune Schleifspuren waren darauf zu erkennen. Dann schlug er auf dem Boden auf. Kos fing sein Gewicht so gut es ging mit den Händen ab, rollte über die Schulter, überschlug sich mehrfach, bevor er zum Stillstand kam. Schmerz durchflutete seinen ganzen Körper. Seine Schreie vermischten sich mit denen der Menschenfresser.

Erfolge
    Im Kontrollzentrum brach Jubel aus, die Wissenschaftler um Wim Kluge rissen ihre Arme in die Luft und schrien sich die Anspannung der letzten Monate von der Seele. Nach unzähligen Fehlschlägen, mühevoller, scheinbar stagnierender Entwicklungsarbeit endlich der Durchbruch. Soeben hatte der erste Prototyp des Fahrstuhls, beladen mit einem immerhin einhundert Kilogramm schweren Testpaket, die Basisstation im Orbit erreicht. Für die knapp tausend Kilometer hatte er reichliche zwanzig Stunden benötigt. Ein akzeptabler Wert, wenn man die Entfernung betrachtete, und solange man lediglich Lasten transportierte auch kein Problem. Um einen Menschen zur Basisstation zu bringen, war es natürlich viel zu langsam. Kein Mensch hielt es so lang auf einer Grundfläche von lediglich einem knappen Quadratmeter aus, es sei denn, man versetzte ihn in Tiefschlaf. Eine neu entwickelte Turbine versprach höhere Geschwindigkeiten, nur funktionierte sie noch nicht zuverlässig. Beim letzten Test war ein Exemplar in Brand geraten. Bevor sie diese Probleme nicht sicher gelöst hatten, verzichtete Wim Kluge lieber darauf, die neue Turbine am Fahrstuhl einzusetzen. Ein brennender Fahrstuhl und die Arbeit des letzten halben Jahres wäre verloren.
    „Das muss begossen werden. Lasst uns feiern gehen“, rief einer der Wissenschaftler.
    Der Rest der Mannschaft griff den Vorschlag auf, über ein Lokal war man sich schnell einig. Die kleine Bar nur zwei Straßen weiter schien wie geschaffen für eine Erfolgsparty. Das Kontrollzentrum leerte sich rasch.
    „Kommst du Wim?“, forderte einer der letzten verbliebenen Wissenschaftler Wim Kluge auf, während er sich die Jacke überstreifte.
    „Eigentlich wollte ich noch einmal die Messdaten durchgehen“, antwortete Wim Kluge.
    „Die laufen nicht weg, Wim. Heute sollten wir feiern. Alle haben hart für diesen Tag gearbeitet. Du kannst sie jetzt nicht allein lassen, sie brauchen deine Anerkennung“, sagte der Wissenschaftler.
    „Schon gut, du hast ja recht. Ich komme“, willigte Wim Kluge ein.
    Wenig später standen die Forscher, jeder einen Cocktail in der Hand, am

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