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Die Legende der Dunkelheit: Thriller

Die Legende der Dunkelheit: Thriller

Titel: Die Legende der Dunkelheit: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Doetsch
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wie Feuer, und die Stimmen in der Ferne dröhnten ihr in den Ohren.
    Annie setzte sich neben KC auf den Boden und starrte auf den Eingang, vor dem der tote Jon lag. Tränen schossen ihr in die Augen, doch sie wischte sie rasch weg, damit KC sie nicht sah.
    »Wie kannst du dich bloß mit Xiao verbünden?«, sagte KC mit schwacher Stimme. »Wie kannst du ihn verteidigen und seinen falschen Versprechungen glauben? Du weißt doch, dass wir beide sterben werden. Du hast gehört, was Lucas gesagt hat; dass nur noch genug für einen da ist.«
    Annie starrte KC an.
    »Heißt das, dass Michael auch sterben muss?« KC sah Annie tief in die Augen.
    »Jon ist tot«, sagte Annie mehr zu sich selbst als zu KC.
    »Ich weiß, es tut mir leid.«
    »Ich dachte nur …«, sagte Annie. »Ich wollte so gern leben.«
    »Ich auch.« KC nickte. Das Atmen fiel ihr schwer, und sie brauchte einen Moment, um sich zu sammeln. »Sag mal, nach unserem Tod, wie sollen die Leute dich in Erinnerung behalten?«
    Die Frage stand eine Weile im Raum. Annie legte ihre Pistole auf den Boden.
    »Was ich dir angetan habe, tut mir leid«, sagte Annie mit gesenktem Kopf. »Wenn mein Leben anders verlaufen wäre, wenn alles anders wäre … ich glaube, dann hätten wir Freundinnen werden können.«
    »Nun«, sagte KC und blickte zu Annie auf, »jetzt sind wir Freundinnen.«
    Annie schaute KC an.
    »Wirst du Michael retten?«
    Annie trat aus dem Höhlengang und sah, dass Xiao in eine Unterhaltung mit seinem Bruder vertieft war. San Baos Männer saßen ruhig da, mit dem Rücken zur Wand, während die beiden Wachen am Ufer des Sees standen und mit ihren Waffen darauf zielten, jederzeit bereit zu schießen.
    »Ist sie tot?«, rief Xiao ihr zu.
    »Noch nicht«, erwiderte Annie.
    »Hat Jon Stellung bezogen?«
    »Vor der Tür«, antwortete Annie, und das war nicht einmal gelogen.
    Plötzlich begann das Wasser sich zu bewegen, und die beiden Wachen umfassten ihre Waffen mit beiden Händen, legten den Finger auf den Abzug.
    Annie packte ihre Pistole so fest, dass die Fingerknöchel weiß hervortraten, ließ den Blick durch den Raum schweifen und sah, dass aller Augen auf die Wasseroberfläche geheftet waren. Langsam hob sie ihre Waffe.
    Und San Bao tauchte auf. Rasch stieg er aus dem Wasser, und für einen Mann, der gerade erst so weit getaucht war, atmete er erstaunlich ruhig.
    Die beiden Wachen suchten mit den Augen erwartungsvoll das Wasser ab, als ginge es darum, wer als Erster töten durfte.
    Annie hielt ihre Waffe schussbereit, aber Michael tauchte nicht auf.
    Xiao blickte den großen schwergewichtigen Mann an. »Hast du das mitgebracht, was ich haben will?«
    San Bao hielt die Porzellanphiole hoch.
    Xiao streckte die Hand aus. »Gib es her.«
    San Bao zögerte, musterte Xiao und rührte sich nicht von der Stelle.
    Und dann hieb Xiao mit dem Schwert nach ihm, hielt die Spitze so dicht an die Kehle des sehr viel größeren Mannes, dass kaum mehr ein Blatt Papier dazwischengepasst hätte. Wieder streckte Xiao die Hand aus, und dieses Mal kam San Bao der Aufforderung nach.
    Xiao drehte sich zu seinem Bruder um.
    »Braucht man es bloß zu trinken?«, fragte Xiao.
    »Warum?«, entgegnete Isaac und sah Xiao fest an. »Warum hast du das getan?«
    »Ich wurde von unserer Mutter heimlich weggebracht, in eine fremde Welt geworfen, während du bei unserem Vater aufgewachsen bist, mit den Privilegien Amerikas.«
    »Du bist von unserer Mutter großgezogen worden; willst du mir etwa erzählen …«
    »Die Vergangenheit hat sie verfolgt, sie ist nicht damit fertiggeworden. Dein Vater … unser Vater hat ihr das Leben ausgesaugt, und dann hat er sie ermorden lassen.«
    »Also hast du ihn getötet«, sagte Isaac.
    »Er hatte dieses Schicksal verdient.«
    Xiao schaute auf das weiße Fläschchen, öffnete es und trank die paar Tropfen, die darin waren. Er wartete einen Moment darauf, dass er irgendetwas spürte. »Wie lange braucht das, bis es wirkt?«
    »Du hast mir mein Leben gestohlen!«, schrie Isaac seinen Bruder an.
    »Du hast ja keine Ahnung, wie es mich angewidert hat, diese Uniform zu tragen. Oh, damit ich es nicht vergesse.« Xiao griff in seine Hosentasche und zog etwas heraus. Er hielt es so, dass sein Bruder es sehen konnte.
    Es war der Kamm aus Jade und Elfenbein, den ihre Mutter Isaac gegeben hatte, als sie ihn damals verlassen hatte, der Kamm, den er Pamela geschenkt hatte, die ihn immer getragen hatte.
    Wut packte Isaac, und Xiao hob sein Schwert.
    »Obwohl ich

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