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Die Legende der Dunkelheit: Thriller

Die Legende der Dunkelheit: Thriller

Titel: Die Legende der Dunkelheit: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Doetsch
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hallo«, hauchte KC.
    »Du musst jetzt durchhalten, ich bin ganz schnell wieder zurück.«
    KC öffnete die Augen ganz und zwang sich zu einem Lächeln. »Komm nicht zu spät.«
    »Ich muss wohl nicht betonen, dass die Zeit drängt«, rief Xiao dazwischen. »Und vergesst ja nicht, mir eine Ampulle von dem Zeug mitzubringen, das meinen Bruder geheilt hat. Wenn ihr das nicht tut, braucht ihr gar nicht erst zurückzukommen.«
    Michael und Simon zogen Schuhe, Socken und Hemd aus; der See war fast zwanzig Meter breit und etwa fünfundzwanzig Meter lang. Am anderen Ende fiel die Decke der Höhle jäh ab und war dort so niedrig, dass sie fast die Wasseroberfläche berührte. Das Fackellicht tanzte auf dem Wasser und wurde an die Wände des schwarzen vulkanischen Felsgesteins geworfen, schuf einen unheimlichen Glanz, der ahnen ließ, dass sich auf der anderen Seite etwas Dunkles befand.
    Sie hatten keine Ahnung, wohin sie sich aufmachten, wie tief das Wasser war, wie weit es war und ob sie nicht vielleicht nur zu einem Einschluss kamen, wo es keinen Sauerstoff gab, sodass sie ertrinken würden.
    Michael schaltete seine Taschenlampe an und hielt sie ins Wasser, um sicherzustellen, dass sie wasserdicht war, dann schwamm er los. Simon war dicht hinter ihm, als sie die Wand am anderen Ende erreichten.
    »Was ist mit deiner Lunge?«, fragte Michael.
    »Nicht so gut wie deine, aber sie wird es aushalten.«
    Michael tauchte mit dem Kopf unter und leuchtete mit seiner Taschenlampe umher. Der See war viel tiefer, als er gedacht hatte, mindestens fünfundzwanzig Meter tief, und der Grund war ein perfektes schwarzes Spiegelbild dessen, was sich ihnen über Wasser bot, sodass im Strahl der Lampe Diamanten funkelten. Er tauchte etwa drei Meter tief; das Wasser war kühl, frisch und kristallklar. Er schaute sich um, sah sich die Wand ganz genau an – und fand ihn.
    »Okay«, sagte Michael, als er wieder auftauchte. »Da ist ein Durchgang, eine Röhre, etwa fünf Meter unter uns. Bist du so weit?«
    Simon nickte, und beide begannen zu hyperventilieren und ihre Lungen leer zu pumpen und so viel Kohlendioxid auszuschütten, wie sie konnten, um anschließend gierig einzuatmen und nach einem letzten heftigen Luftschnappen unterzutauchen.
    Der Strahl von Michaels Taschenlampe stach durch das Wasser, als sie nach unten schwammen. Simon hielt sich eine Körperlänge hinter Michael, folgte ihm in einen engen Tunnel, der allenfalls einen Durchmesser von eindreiviertel Metern hatte. Es handelte sich um eine alte Lavaröhre, und hindurchzuschwimmen fühlte sich an, als tauchte man durch den finsteren Albtraum eines anderen Menschen. Die Röhre ging immer weiter, zehn Meter, fünfzehn Meter … fünfundzwanzig Meter. Das Licht von Michaels Taschenlampe tanzte hin und her, während er sich mit Armzügen und Beinschlägen durch das Wasser arbeitete, unfähig, die Lampe dabei gerade und ruhig zu halten. Nach fünfunddreißig Metern spürte Michael, dass seine Lungen zu brennen begannen; es war noch nicht schlimm, doch er wusste, dass es schnell schlimmer werden und auch in seinem Kopf brennen würde. Um sich selbst machte sich Michael allerdings keine Sorgen. Doch Simon war mindestens zehn Jahre älter als er, und obwohl er körperlich sehr fit war, gehörte Schwimmen nicht gerade zu seinen Stärken.
    Michael schwamm aus Leibeskräften, doch ein Ende war nicht abzusehen, die Röhre schien endlos zu sein. Und da fiel es ihm plötzlich wie Schuppen von den Augen: Was, wenn es gar keinen weiteren Durchgang gab? Was, wenn sie hier ins Nichts schwammen? Als seine Lungen bereits brannten wie Feuer und er kleine Punkte vor den Augen tanzen sah, wusste er, dass sie inzwischen über fünfzig Meter zurückgelegt hatten und nicht mehr umkehren konnten – und wenn sich nicht bald ein Ausgang auftat, würden sie beide ertrinken.
*
    Xíao wandte sich an seine beiden Wachmänner. »Lasst das Wasser nicht aus den Augen«, befahl er ihnen. »Sobald sie wieder auftauchen, tötet ihr St. Pierre und den Priester. Aber seht zu, dass ihr dem Mann, den sie mitbringen, nichts tut.«
    »Nein«, schrie KC, und der Schmerz, der dabei in ihrer Stimme mitschwang, hallte von den Wänden der Höhle wider.
    »Bring sie hier weg«, sagte Xiao zu Annie. »Wirf sie in irgendeinen Raum, damit sie da verreckt, und komm wieder.«
    »Was, wenn sie versucht wegzulaufen?«, fragte Annie.
    Xiao blickte auf KC hinunter, die inzwischen so schwach war, dass sie kaum noch die Augen offen halten

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