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Die Legende der Wächter 2: Die Wanderschaft

Die Legende der Wächter 2: Die Wanderschaft

Titel: Die Legende der Wächter 2: Die Wanderschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathryn Lasky
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stammelten nur immerzu etwas über Tytos oder Schleiereulen.
    Über sich hörte er einen Rettungstrupp eintreffen. Die Eulen, die sich sonst viel auf die Lautlosigkeit ihres Fluges zugutehielten, schlugen jetzt in dem verzweifelten Versuch, möglichst viele Eulenkinder zu retten, achtlos mit den Schwingen.
    „SOREN!“, gellte da ein Schrei durch die warme Luft. Soren, der eifrig nach Würmern grub, hob den Kopf. Morgengrau, Primel und Digger flogen in Dreiecksformation heran, ihnen folgten die übrigen Mitglieder der Rettungsbrigade.
    „Komm sofort hoch, Soren!“, rief Morgengrau und Digger schrie zu Soren hinunter: „Es ist wichtig, Soren! Leg den Wurm ab und komm mit.“
    „Kommt nicht infrage“, sagte eine ältere Eule streng. „Der Ryb hat angeordnet, dass wir die Würmer auf einen Haufen legen sollen.“
    „Lass den blöden Wurm fallen und komm mit!“
    Soren begriff zwar nicht, was so wichtig sein konnte, dass es keinen Aufschub duldete, aber er flog hinter Digger her zu einer Schlafhöhle, die sie vorhin für Eulenkinder hergerichtet hatten, die aus der Krankenstube entlassen worden waren. Auf dem Ast vor der Höhle saßen Gylfie und Primel. Sie machten feierliche Gesichter und sprachen kein Wort. Soren wurde es mulmig im Magen. Er wollte nicht in die Höhle hineinschlüpfen. Digger musste ihm einen Schubs geben, Gylfie kam dazu. Der Eingang der Höhle schien Soren gegen seinen Willen anzuziehen. Schon stand er blinzelnd drinnen. Morgengrau saß neben einem blutbefleckten Bündel gelblich brauner Federn.
    „Ja und?“, fragte Soren.
    Morgengrau antwortete mit ungewohnt leiser Stimme: „Ist das deine Schwester Eglantine?“
    Sorens Magen schlingerte. Er taumelte, aber Gylfie und Digger stützten ihn von beiden Seiten. Soren zwang sich, das übel zugerichtete Eulenküken näher zu betrachten. Eigentlich war es kein Küken mehr, es war eine blutverschmierte Jungeule, die schon flügge war. Auch sie brabbelte vor sich hin, dabei quoll eine rote Blase aus ihrem Schnabel.
    „Nein! Bitte nicht!“, schrie Soren auf. Seine Beine gaben nach, er brach neben dem Eulenmädchen zusammen. „Eglantine! Eglantine!“
    „Holt sofort Mr s Plithiver!“, befahl Gylfie über die Schulter.
    Soren hatte jegliches Zeitgefühl verloren. War es Tag? War es Nacht? Wie viele Nächte waren vergangen, seit seine Freunde Eglantine hergebracht hatten? Am Anfang war er wie gelähmt und sah untätig zu, wie sich Mr s Plithiver aufopfernd um Eglantine kümmerte. „Bleibt sie am Leben?“, fragte er nur immer wieder.
    „Das wird sich zeigen, Schatz“, antwortete Mr s P. „Ich tue mein Möglichstes.“
    Irgendwann raffte Soren sich auf und half mit. Er flößte seiner Schwester Milchbeerentee ein und redete ihr leise zu: „Ich bin’s, Eglantine. Ich, dein Bruder Soren.“ Aber Eglantine hielt die Augen halb geschlossen und plapperte den gleichen bruchstückhaften Unsinn wie die anderen Eulenküken. Immerhin schien sie sich zu erholen, kam wieder zu Kräften. Als sie das erste Mal die Augen richtig aufschlug, rief Soren aufgeregt: „Eglantine!“ Er beugte sich über sie. „Eglantine, ich bin’s, Soren! Und Mr s Plithiver ist auch hier!“ Doch Eglantine erkannte ihn nicht. Sie öffnete und schloss nur ein paarmal den Schnabel, dann verfiel sie wieder in ihren Singsang. Soren seufzte enttäuscht.
    „Du musst Geduld haben, Schatz“, tröstete Mr s P. ihn. „So etwas braucht seine Zeit. Hör doch nur, wie kräftig ihre Stimme schon wieder klingt.“
    Aber Soren hörte Eglantine nicht gern zu. Sie redete die ganze Zeit von Tytos, von unvergleichlichen Tytos, von rachedurstigen Tytos, von der Reinheit der Tytos, der Überlegenheit der Tytos, von einer Welt, die ausschließlich den Tytos gehörte. Wie sollte ihr Soren klarmachen, dass seine allerbesten Freunde eine Elfenkäuzin, ein Bartkauz und ein Höhlenkauz waren? Dass sie alle vier einander geschworen hatten, immer zusammenzuhalten?
    Am folgenden Abend war Eglantine so weit genesen, dass sie von ihrem Lager aufstehen und ein paar Schritte laufen konnte. Soren führte sie auf den Ast hinaus und blieb bei ihr. Er hätte genauso gut neben einem Astknorren sitzen können. Eglantine tat, was man ihr sagte, aber sie erkannte ihn immer noch nicht. Er nahm sie mit in seine Schlafhöhle zu Gylfie, Morgengrau und Digger. Kurz bevor Madame Plonk das Schlaflied anstimmte, kam Primel vorbei und brachte Eglantine ein paar besonders hübsche Beeren.
    „Guck mal, Eglantine! Seit ich

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