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Die letzte Generation

Die letzte Generation

Titel: Die letzte Generation Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur C. Clarke
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zueinanderzog, nicht nur als kindisch in diesem Zeitalter der Wissenschaft, sondern eher als ziemlich ungesund. Daß irgend jemand noch den geringsten Glauben an das Übernormale haben sollte, erschien ihm ungewöhnlich, und daß er Raschaverak hier getroffen, hatte sein Vertrauen in die Overlords erschüttert.
    Es war jetzt unverkennbar, daß Rupert irgendeine Überraschung geplant hatte, wahrscheinlich mit Jeans Billigung. George fand sich verdrießlich damit ab, daß irgendein Unsinn kommen würde.
    „Ich habe alles mögliche versucht, bevor ich hierauf gekommen bin“, sagte Rupert stolz. „Das große Problem ist, die Reibung zu vermindern, so daß man völlige Freiheit der Bewegung hat. Die altmodische Methode mit dem Tischrücken ist nicht schlecht, aber man hat sie jetzt seit Jahrhunderten benutzt, und ich war überzeugt, daß die moderne Wissenschaft etwas Besseres finden könnte. Und hier ist das Ergebnis. Zieht eure Stühle heran. Sind Sie ganz sicher, daß Sie nicht mitmachen möchten, Raschy?“
    Der Overlord schien den Bruchteil einer Sekunde zu zögern. Dann schüttelte er den Kopf. Ob sie diese Gewohnheit auf der Erde gelernt hatten? fragte sich George.
    „Nein, danke“, erwiderte er. „Ich möchte lieber zusehen. Ein andermal vielleicht.“
    „Gut – Sie haben viel Zeit, später Ihre Meinung zu ändern.“
    Ob wir viel Zeit haben? dachte George und sah finster auf seine Uhr.
    Rupert hatte seine Freunde zu einem kleinen, aber massiven, völlig kreisrunden Tisch geführt, der eine glatte Platte aus Kunststoff hatte. Diese Platte hob er ab, so daß man einen glitzernden See aneinandergelegter Kugellager sah. Der ziemlich hohe Tischrand hinderte sie am Herunterfallen, und George konnte sich unmöglich vorstellen, welchen Zweck sie haben sollten. Die Hunderte von reflektierten Lichtpunkten bildeten ein faszinierendes und hypnotisch wirkendes Muster, und er hatte das Gefühl eines leichten Schwindels.
    Als sie ihre Stühle heranzogen, griff Rupert unter den Tisch und zog eine Scheibe von etwa zehn Zentimetern Durchmesser heraus, die er auf die Kugellager legte. „So“, sagte er. „Jetzt legt eure Finger auf diese Scheibe, und sie bewegt sich ohne jeden Widerstand.“
    George sah die Vorrichtung mit tiefem Mißtrauen an. Er bemerkte, daß die Buchstaben des Alphabets in regelmäßigen Abständen, aber ohne besondere Anordnung, am Außenrand des Tisches angebracht waren. Außerdem waren die Zahlen Eins bis Neun wahllos zwischen den Buchstaben verstreut, und zwei mit „Ja“ und „Nein“ beschriebene Karten befanden sich an entgegengesetzten Seiten des Tisches.
    „Mir kommt das wie Hokuspokus vor“, murmelte er. „Es wundert mich, daß in diesem Zeitalter jemand so etwas ernst nimmt.“ Er fühlte sich etwas wohler, nachdem er diesen sanften Protest geäußert hatte, der sich ebensosehr gegen Jean wie gegen Rupert richtete. Rupert gab nicht vor, mehr als ein gewisses wissenschaftliches Interesse für diese Phänomene zu haben. Er war vorurteilslos, aber nicht leichtgläubig. Jean andererseits – nun, George machte sich zuweilen einige Sorgen um sie. Sie schien wirklich anzunehmen, daß hinter Gedankenübertragung und Hellsehen etwas steckte.
    Erst als George seine Bemerkung gemacht hatte, wurde ihm klar, daß sie auch eine Kritik Raschaveraks einschloß. Er sah sich nervös um, aber der Overlord schien unberührt. Was natürlich überhaupt nichts bewies.
    Alle hatten jetzt ihre Plätze eingenommen. In Uhrzeigerrichtung saßen Rupert, Maja, Jan, George und Benny Schönberger um den Tisch. Ruth Schönberger saß außerhalb des Kreises mit einem Notizbuch. Sie hatte augenscheinlich etwas dagegen, an dem Versuch teilzunehmen, was Benny zu einigen spöttischen Bemerkungen über Leute veranlaßt hatte, die den Talmud noch ernst nähmen. Jedoch schien sie durchaus bereit zu sein, als Protokollführerin mitzuwirken.
    „Hört jetzt zu“, begann Rupert. „Skeptikern wie George wollen wir es ganz deutlich erklären. Einerlei, ob es hier irgend etwas Übernormales gibt oder nicht – es funktioniert! Ich persönlich glaube, daß es eine rein mechanische Erklärung gibt. Wenn wir die Hände auf die Scheibe legen – auch wenn wir es zu vermeiden versuchen, ihre Bewegungen zu beeinflussen –, beginnt uns das Unterbewußtsein allerlei Streiche zu spielen. Ich habe unzählige dieser Seancen analysiert, und ich habe nie Antworten bekommen, die nicht irgendeiner in der Gruppe gewußt oder erraten haben

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