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Die letzte Mission

Die letzte Mission

Titel: Die letzte Mission Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kyle Mills
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einem Witz, den er sich erzählen konnte. Angesichts der Umstände fiel ihm jedoch keiner ein, der lustig genug war, um ihn abzulenken. Vielleicht sollte er kündigen und sich einen ruhigen Job als Sicherheitsberater suchen. Magnum war schließlich auch als Privatdetektiv erfolgreich gewesen.
    Er stand auf und ging auf der unbefestigten Straße weiter, doch als er einen gellenden Schrei hörte, duckte er sich hinter ein ausgebranntes Kettenfahrzeug. Mit der Hand auf der unter seinem Kaftan verborgenen Maschinenpistole lugte er auf die Straße hinaus, auf der plötzlich niemand mehr zu sehen war.
    Einige Sekunden später hörte er den Schrei noch einmal, lange genug, um ihn einem jungen Mädchen zuzuordnen und zu vermuten, dass es sich in einer kleinen Gasse befand, die etwa fünfzehn Meter von seinem momentanen Standort entfernt begann.
    Die geplante Route führte ihn genau an der Gasse vorbei, daher sah er sich um und suchte nach einer Alternative, um auf die andere Seite des Dorfes zu gelangen. In einen Straßenraub oder eine andere Bagatelle verwickelt zu werden und damit eine bis jetzt wie aus dem Lehrbuch abgelaufene Operation zu gefährden, hatte ihm gerade noch gefehlt. Er war seit drei Tagen im Land, hatte vier Männer getötet und fast hundert Kilometer zu Fuß zurückgelegt, ohne sich dabei auch nur einen Fingernagel eingerissen zu haben. Al Fayed hatte keine Lust auf Probleme.
    Er schlich sich um das Kettenfahrzeug herum und lief einige Meter weiter über die menschenleere Straße, während seine Augen dunkle Ecken und Hausdächer absuchten. Dann bog er nach links in einen engen Durchgang zwischen zwei Gebäuden. Der dritte Schrei und die Tatsache, dass der Durchgang etwas zu schmal und zu dunkel war, um eine strategisch günstige Alternative zu sein, ließen ihn stehen bleiben. Er war jetzt ganz sicher, dass es ein junges Mädchen war. Aufgrund einer sonderbaren akustischen Täuschung konnte er die Stimme laut und deutlich hören. Das Mädchen rief um Hilfe und verstummte dann wieder.
    Al Fayed warf einen Blick über die Schulter, fluchte leise auf Arabisch und versuchte, sich zu entscheiden. Sollte er sich weiter in diese enge, unübersichtliche Todesfalle vorwagen oder zurückgehen, wobei eindeutig die Gefahr bestand, dass aus den für den Nachmittag geplanten Schirmchencocktails am Strand nichts wurde?
    Er überlegte noch ein paar Sekunden, doch dann drehte er sich um und rannte auf die Hauptstraße zurück. Als er sich der kleinen Gasse näherte, hörte er die Stimmen von zwei Männern, deren Echo sich an den Steinmauern um ihn herum brach. Nachdem er den Lauf der Maschinenpistole zurechtgerückt hatte, ging er weiter.
    Der schwarze Schal, der das Gesicht des Mädchens hätte bedecken sollen, war heruntergerissen worden, sodass er sein Alter auf sechzehn oder siebzehn schätzen konnte. Es lag auf dem Rücken im Staub und trat und schlug mit aller Kraft nach den beiden Männern, die es festzuhalten versuchten. Einer der Männer hatte ihm sein Knie auf die Brust gestemmt, sodass der andere Schwierigkeiten hatte, ihm das Gewand herunterzureißen, das es vom Hals bis zu den Füßen bedeckte. Das Ganze wirkte etwas desorganisiert, aber das Mädchen war ihnen natürlich unterlegen, und als einer von ihnen ein Messer zu Hilfe nahm, gelang es ihm, seine Straßenkleidung freizulegen: ein schmutziges T-Shirt und die Reste eines grauen Wollrocks. Als al Fayed auffiel, dass er mitten auf der Straße stand und zu ihnen hinüberstarrte, hatte der Mann sein Knie von der Brust des Mädchens genommen und zwängte ihm damit die Beine auseinander.
    Das Mädchen bekam eine Hand frei und wollte einem der Angreifer die Fingernägel ins Gesicht schlagen, als es al Fayed am Anfang der kleinen Gasse stehen sah. Es flehte laut um Hilfe und starrte ihn unverwandt an. Er war seine einzige Hoffnung.
    Ihm fiel immer noch kein guter Witz ein.
    Einer der Männer warf einen Blick über die Schulter und rief ihm zu, dass er verschwinden solle. Als al Fayed wie angewurzelt stehen blieb, lachte der Mann nur und wandte sich wieder dem Mädchen zu, das sich verzweifelt wehrte.
    Er hatte keinen Grund, sich einzumischen. Die Sache ging nur das Mädchen etwas an. Es war seine Realität. Seine Eltern waren vermutlich tot – Opfer der Gewalt, unter der dieses Land schon so lange litt –, und es musste auf sich selbst aufpassen. Eine gefährliche Situation, die etwas mehr Vorsicht verlangte, als es vermutlich an den Tag gelegt hatte.
    Al

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