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Die letzte Mission

Die letzte Mission

Titel: Die letzte Mission Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kyle Mills
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hängen geblieben.
    »Was willst du hier, Matt?«
    Wie immer war Strand der Erste, der seine Stimme wiederfand. »Wir wollen mit Ihnen reden«, erwiderte er.
    Als Fade die Treppe herunterkam, wäre Egan am liebsten zurückgewichen.
    »Über was?«
    »Wir wollen Sie wieder ins Spiel bringen.«
    »Was für ein Spiel?« Fades Blick wanderte von Strand zurück zu Egan. »Wo hast du den Kerl her? Aus einem Kindergarten für kleine Bürokraten? Verschwindet von meinem Grund und Boden.«
    »Es ist nicht Ihr Grund und Boden«, betonte Strand. In seiner Stimme schwang mühsam unterdrückter Ärger mit. Er war es nicht gewohnt, beleidigt oder ignoriert zu werden. »Und es sieht ganz danach aus, als würde man Sie in einem Monat von hier fortjagen.«
    »Hillel …«, warnte Egan, aber Strand ignorierte ihn.
    »Haben Sie in letzter Zeit mal Nachrichten gesehen, Mr al Fayed? Die Welt verändert sich, und wir müssen diese Veränderungen unter Kontrolle behalten. Dazu brauchen wir Männer wie Sie.«
    Fade sah aus, als würde er sich gleich umdrehen und gehen, aber dann schien er es sich anders zu überlegen. »Das schaffen Sie doch auch ganz gut ohne mich. Wir haben ein großes Loch an der Stelle, an der einmal das World Trade Center gestanden hat, und jedes Land auf dieser Welt hasst uns oder hat so viel Angst vor uns, dass es jeden Cent dafür ausgibt, Atomwaffen zu bauen, die in unsere Richtung zeigen. Wenn es nicht so viele verblödete Politiker wie Sie geben würde, wüssten die Manager der Rüstungskonzerne doch gar nicht, wie sie ihre Ferraris und jungen Frauen finanzieren sollten.«
    Es lief zwar nicht ganz so, wie Egan gehofft hatte, aber wenigstens waren noch keine Schüsse gefallen. »Ich glaube, was …«
    Strand schnitt ihm das Wort ab. »Ich habe Politikwissenschaften in Harvard studiert und besuche zurzeit Vorlesungen zur Geschichte des Nahen Ostens. Und Sie haben nicht mal einen Highschool-Abschluss.«
    Fades Antwort darauf war zweifellos alles andere als höflich, aber Egan war sich nicht ganz sicher, weil sie auf Arabisch kam.
    »Wo liegt das Problem?«, fragte Fade, der wieder ins Englische gewechselt war. »Sagen Sie bloß nicht, dass Sie das nicht mitbekommen haben. Jedes ungebildete sechsjährige Kind im Irak hätte verstanden, was ich gerade gesagt habe, also werden Sie mir wohl verzeihen, wenn ich von Ihren akademischen Ehren nicht sonderlich beeindruckt bin. Wer zum Teufel sind Sie eigentlich?«
    »Hillel Strand. Ich arbeite für den Heimatschutz. Ich …«
    »Hillel Strand, haben Sie den Koran gelesen? Sind Sie schon einmal im Nahen oder Mittleren Osten gewesen? Oder besteht Ihre gesamte Erfahrung mit dieser Region darin, dass Sie mit einem dieser Vollidioten, die dort hingeschickt werden und alles nur noch schlimmer machen, eine Runde Golf gespielt haben?« Er wies auf Egan. »Matt ist zwar ein hinterhältiger Drecksack, aber er hatte wenigstens so viel Mumm, nach drüben zu gehen und sich die Kugeln um die Ohren pfeifen zu lassen. Leute wie Sie sind für mich …«
    »Fade!«, brüllte Egan. »Das reicht. Du kannst ihm nichts vorwerfen. Er hatte nichts mit dem zu tun, was dir passiert ist.«
    »Stimmt. Das bist du gewesen.«
    Und wieder hätte Egan am liebsten die Flucht ergriffen.
    Fade machte einen Satz nach vorn, was Strand so erschreckte, dass er zurückwich und um ein Haar über einen Stein gestolpert wäre.
    Fade grinste und verdrehte die Augen. Dann drehte er sich um und ging auf seine Werkstatt zu.
    »Warum lauft ihr beide nicht zum Heimatschutz zurück und sagt ihnen, dass der Kameltreiber in Pension ist«, sagte er, während er in der offenen Flügeltür des Gebäudes verschwand.
    Egan atmete auf. Er war froh, dass Fade gegangen war. Strand dagegen war deutlich anzumerken, dass er vor Wut kochte.
    »Es war einen Versuch wert«, versuchte Egan die Situation zu entspannen. »Aber al Fayed ist fertig. Sehen Sie ihn sich doch an. Früher war er aus Stein gemeißelt. Jetzt ist er nur noch ein übergeschnappter Hippie, der in den Wäldern lebt.« Er drehte sich um und wollte zum Wagen zurückgehen, aber Strand hielt ihn auf.
    »Das ist der Unterschied zwischen Ihnen und mir, Matt. Für mich war Verlieren noch nie eine Alternative.«
    Großartig.
     
    »Treib es nicht auf die Spitze, Matt.«
    Egan trat vorsichtig durch die Tür und blieb stehen, während sich seine Augen an das Halbdunkel gewöhnten. Die Werkstatt war voll gestopft mit ordentlich aufgereihten Elektrowerkzeugen und jeder Menge

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