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Die letzten ihrer Art

Die letzten ihrer Art

Titel: Die letzten ihrer Art Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Douglas Adams
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die in der wirklichen Welt weder Entsprechungen noch Konsequenzen hatten. Jetzt aber beschlich mich das Gefühl, der Traum gehe den Bach runter und verwandle sich in genau die Art Alptraum, aus dem man erwacht und feststellen muß, daß man tatsächlich ins Bett gemacht hat, daß einen tatsächlich jemand schüttelt und anschreit und daß der beißende Rauchgeruch tatsächlich daher rührt, daß einem gerade das Dach über dem Kopf abbrennt.
Vor uns stand eine junge Ziege. Sie trug ein Halsband mit Glocke und ließ sich widerwillig von einem Wächter über den Weg führen. Betäubt schlichen wir ihr nach. Gelegentlich trottete sie unschlüssig einige Schritte hinter dem Wächter her, schien dann jedoch plötzlich von einer grauenhaften Vorahnung gepackt zu werden, stemmte die Vorderbeine in den Boden, senkte den Kopf und wehrte sich, verzweifelt meckernd und blökend, gegen das Zerren des Mannes. Der Wächter riß energisch am Seil und schlug der Ziege mit einem Büschel belaubter Zweige, das er in der anderen Hand hielt, gegen die Hinterbeine, bis sie schließlich, weggetreten vor Angst, ein paar Schritte weitertaumelte und -trottete. Für die Ziege bestand kein sichtbarer Anlaß, sich derartig zu fürchten, und, soweit wir das beurteilen konnten, auch kein hörbarer; aber wer weiß schon, was die Ziege von jenem Ort her, auf den wir zusteuerten, riechen konnte.
Unsere ohnehin schon schwer gedrückte Stimmung erhielt die nächste Abreibung von der Seite, aus einer vollkommen unerwarteten Richtung. Wir stießen auf eine runde Betonfläche, die sich mitten auf einer Lichtung befand. Der Kreis hatte einen Durchmesser von zirka sechs Metern und war mit zwei parallel verlaufenden Streifen bemalt, die in der Mitte durch einen geraden schwarzen Strich verbunden waren. Es dauerte eine Weile, bis wir das Symbol erkannten. Dann begriffen wir. Es war ein »H«, nichts weiter. Der Kreis war ein Hubschrauberlandeplatz. Um sich anzusehen, was dieser Ziege bevorstand, reisten also Leute mit dem Hubschrauber an.
Betäubt und benebelt trotteten wir weiter und fanden vollkommen bedeutungslose Dinge urplötzlich zum Brüllen komisch, als marschierten wir vorsätzlich auf etwas zu, das auch uns vernichten sollte.
Der Weg, der vom Hubschrauberlandeplatz wegführte, war noch ordentlicher als der, der hinter uns lag. Er war mehrere Meter breit und zu beiden Seiten von einem stabilen, ungefähr einen halben Meter hohen Holzzaun begrenzt. Wir folgten ihm ein paar hundert Meter weit, bis wir schließlich eine breite, drei Meter tiefe Grube erreichten, in deren Nähe es einiges zu sehen gab.
Links von uns war eine Art Tribüne.
Mehrere Sitzbänke waren, von einem schrägen Dach gegen die Sonne oder andere Witterungseinflüsse geschützt, hintereinander aufgereiht. Am vorderen Geländer der Tribüne waren die beiden Enden eines langen blauen Nylonseils befestigt, das hinunter in die Grube führte und über eine Flaschenzugrolle lief, die ihrerseits an den Ästen eines kleinen, krummen Baumes befestigt war. Am Seil hing ein kleiner Eisenhaken.
Um den Baum herumgruppiert aalten sich sechs große, matschiggraue Drachenechsen im trüben Licht dieses heißen, aber bedeckten Tages und im Verwesungsgestank des Todes. Die größte von ihnen war ungefähr drei Meter lang.
Anfangs fiel es mir wirklich schwer, ihre Größe zu schätzen. Wir waren noch nicht nahe genug, das Licht war zu dunstig und zu grau, um sie mit dem Auge richtig erfassen zu können, und das Auge war schlicht und einfach nicht daran gewöhnt, etwas dermaßen Großes mit einer Echsenform in Verbindung zu bringen.
Ich starrte sie eine Zeitlang entgeistert an, bis ich merkte, daß Mark mir auf den Arm klopfte. Ich sah mich um. Ein großer Drache näherte sich uns von der anderen Zaunseite her.
Er war aus dem Unterholz aufgetaucht, wohl wissend, daß die Ankunft von Menschen mit der Fütterungszeit gleichzusetzen war. Später erfuhren wir, daß die in Grubennähe herumhängende Drachengruppe sich kaum mehr von dort entfernte und eigentlich nur noch darauf beschränkte, herumzuliegen und auf die Fütterung zu warten.
Der Waran tappte auf uns zu, klatschte seine Füße aggressiv auf den Boden, zuerst den linken Vorder- und rechten Hinterfuß, dann das andere Beinpaar, und bewegte sich trotz seines großen Gewichtes leicht und federnd mit der schwingenden, entschlossenen Gangart eines Schlägers. Er ließ seine lange, dünne, bleiche, gespaltene Zunge vor- und zurückschnellen und

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