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Die Lucifer-Connection (German Edition)

Die Lucifer-Connection (German Edition)

Titel: Die Lucifer-Connection (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Compart
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Russen. Die gute, alte Zeit ist vorbei. Ich muss aufpassen, dass ich nicht untergehe. Habe meinen LebensBody Text First Indent drastisch eingeschränkt.“
    „Sieht man deutlich.“
    „Bald muss ich bei Aldi einkaufen. Fehlt nur noch, dass ich meine Inseln verkaufen muss. Die Häuser auf Barbados vermiete ich schon! Nur, damit ich bei der Hitze auch mal ein Eis essen kann. Vermietet an die letzten Penner! Wenn einer auszieht, muss ich renovieren. Das kostet ein Vermögen. Ich weiß nicht mehr, wie es weitergehen soll. Nur noch ein kleiner Schritt bis Hartz vier. Deshalb habe ich auch mit dem Rauchen aufgehört. Kann sich doch keiner mehr leisten. Selbst Koks ist billiger. Shit sowieso. Wollen diese Scheißpolitiker eigentlich, dass man von Tabak auf Äitsch umsteigt? Zuzutrauen ist es ihnen allemal. Ich sollte endgültig nach Barbados abhauen. Aber mein Fleisch ist zu schwach, um den billigen Vergnügungen der Großstadt zu widerstehen.“
    Grinsend hielt ihm Gill die Packung Reval hin. „Ich spendiere dir eine.“
    Wie ein Panther sprang Klaus aus dem Sessel und knallte Gills Hand weg, sodass die Packung durch den Raum flog. „Lass diese Scheiße. Du solltest auch aufhören. Bist selber nicht mehr der Jüngste. Seitdem ich nicht mehr rauche, geht es mir tausendmal besser …“
    „Ja. So ausgeglichen habe ich dich selten erlebt.“
    Klaus drückte eine Taste und brüllte in die Sprechanlage: „Kriege ich vielleicht noch was zu trinken? Und wie lange wollt ihr noch Händchen halten, bevor ihr die Freier auf den Bock nehmt?“
    „Danke. Ich will nichts trinken.“
    Einen kurzen Moment war Klaus verwirrt.
    „Willst du was trinken?“
    „Ich nehme deinen.“
    „Im Leben nicht.“
    ***
    Auch wenn es nicht den Anschein hatte: Klaus liebte Gill wie einen Bruder. Ohne ihn wäre er in den Schluchten des Hindukusch als Sklave vergammelt. Gill hatte ihn freigekauft. So hatten sie sich kennengelernt. Sie waren eine Weile zusammen herumgezogen, dann hatten sich ihre Wege getrennt. In Dortmund hatten sie sich wieder getroffen.
    Der Drink kam mit dem Speisenaufzug. Genüsslich nuckelte Klaus am Strohhalm und sah Gill höhnisch an. „Ich liebe es, wenn du zu uns kommst. Dann weiß ich, dass du uns brauchst.“
    „Schön zu hören, Natalie … Okay, wer kontrolliert die Drückerkolonnen in der Region?“
    „Willst du dir was dazuverdienen?“
    „Wer?“
    „Ringo.“
    „Was? Zwei-Uhren-Ringo? Der macht doch die Krumme und hat einen Spitzenklub in Bochum.“
    Klaus machte eine wegwerfende Handbewegung. „Du kriegst doch gar nichts mehr mit. Hatte, mein Lieber – hatte. Habe ihm immer gesagt, dass er mit seinen Russendeals auf die Fresse fliegt. Genauso ist es gekommen. Er musste sein Geschäft an die Russen verkaufen. Jetzt kann Gas-Gert da umsonst mit Putin ficken. Der Typ fährt auf einer ganz schiefen Achse. Und das seit Jahren. In die Drückerszene hat er sich brutal reingedrängt und ein paar von diesen Wichsern ausgeschaltet. Aber wer will so sein Geld verdienen? Das ist das Hinterletzte.“
    „Ja. Prostitution ist was Edles.“
    „Meine Branche bewahrt die Mädchen vor der erniedrigenden Arbeit einer Kassiererin.“
    Wie ein Schatten war jemand in den Raum getreten. Vor ihnen stand ein schlanker Indianer in einem Smoking. Seine Schlangenaugen glitzerten. Das lange Haar trug er als Pferdeschwanz. Klaus’ Partner und Freund. Zu seinen Aufgaben gehörte es, die Mädchen zu beschatten, wenn sie Hausbesuche bei Erstkunden machten. Kein Freier hatte je bemerkt, dass Cobra sich Eingang verschaffte und im Nebenzimmer wachte. Es hatte schon Kunden gegeben, deren Übergriffe mit einer durchschnittenen Kehle endeten. Klaus ließ nichts durchgehen. Deshalb wollten die Besten des Gewerbes seine Protektion.
    „Hallo, Gill.“
    „Cobra. Lange nicht gesehen. Geht’s gut?“
    „Alles gut. Alles sehr gut. Ich mich freuen.“
    „Ich auch.“
    Die beiden Männer umarmten einander.
    „Du brauchen Feuerkraft?“
    Gill grinste. „Nicht im Moment. Ich lebe ziemlich friedlich.“
    „Nur weil kein richtiger Krieg, noch lange kein Frieden. Hier nie Frieden. Menschen sehr dumm.“
    „Ich hab’s dir doch gesagt. Diese Scheiß-Talkshows machen ihn zum anthropologischen Pessimisten.“
    „Ruf Ringo an. Ich muss wissen, wo Kolonnen in den letzten zwei Wochen den Boden umgepflügt haben und wo sie ab heute alten Omas Abos aufschwatzen.“
    „Warum willst du das wissen?“
    Gill erklärte es. Klaus verdrehte die Augen.

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