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Die Macht des Lichts

Die Macht des Lichts

Titel: Die Macht des Lichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan , Brandon Sanderson
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fortführen, wenn wir die Namen nicht kennen! Im Krieg haben wir die Föchter ermittelt, die gefallen sind. Wir haben jede Einzelne von ihnen gefunden! Die Liste ist ungenau! Ich kann nicht damit fortfahren!
    Das ist nicht deine Liste!, knurrte Rand. Sie gehört mir, Lews Therin. MIR!
    Nein!, regte sich der Verrückte auf. Wer bist du? Sie gehört mir! Ich habe sie gemacht. Ich kann damit nicht mehr weitermachen, weilsie tot sind. Oh, beim Licht! Baalsfeuer? Warum haben wir nur Baalsfeuer benutzt! Ich habe versprochen, dass ich das nie wieder tun würde …
    Rand kniff die Augen zusammen und hielt Tai’daishars Zügel fest. Das Schlachtross suchte sich auf der Straße seinen Weg, die Hufe trafen das festgetrampelte Erdreich.
    Was ist aus uns geworden?, flüsterte Lews Therin. Wir werden es wieder tun, nicht wahr? Sie alle töten. Jeden, den wir geliebt haben. Wieder und wieder und …
    »Wieder und wieder«, flüsterte Rand. »Es spielt keine Rolle, solange nur die Welt überlebt. Sie haben mich schon früher verflucht, haben mich beim Drachenberg und bei meinem Namen verflucht, aber sie haben überlebt. Wir sind hier, zum Kampf bereit. Wieder und wieder.«
    »Rand?«, fragte Min.
    Er öffnete die Augen. Sie ritt auf ihrer braunen Stute neben Tai’daishar. Er durfte nicht zulassen, dass sie oder einer der anderen bemerkte, wie er die Kontrolle verlor. Sie durften nicht wissen, wie kurz er vor dem Zusammenbruch stand.
    Wir kennen so viele Namen nicht, flüsterte Lews Therin. So viele, die durch unsere Hand gestorben sind.
    Und dabei war das erst der Anfang.
    »Mir geht es gut, Min«, sagte er. »Ich habe nur nachgedacht. «
    »Über diese Menschen?«, fragte Min. Die hölzernen Gehwege von Bandar Eban waren mit Menschen gefüllt. Die Farbe ihrer Kleidung konnte Rand nicht länger erkennen, so abgetragen war sie. Die prächtigen Stoffe wiesen Risse auf, es gab dünne Flicken, Schmutz und Flecken. Buchstäblich jedermann in Bandar Eban war auf der Flucht. Sie beobachteten ihn mit gehetzten Blicken.
    Wenn er zuvor ein Königreich erobert hatte, hatte er es in einem besseren Zustand als vor seiner Ankunft zurückgelassen. Er hatte Verlorene beseitigt, die als Tyrannen herrschten, hatte Kriegen und Belagerungen ein Ende bereitet. Er hatte marodierende Shaido zurückgedrängt, hatte Lebensmittel gebracht und für Stabilität gesorgt. Jede Nation, die er vernichtet hatte, hatte er im Grunde genommen gleichzeitig gerettet.
    Arad Doman war anders. Er hatte Lebensmittel gebracht - aber diese Lebensmittel hatten nur noch mehr Flüchtlinge angelockt und damit seine Vorräte belastet. Er war nicht nur darin gescheitert, ihnen Frieden mit den Seanchanern zu verschaffen, er hatte ihr einziges Heer in Beschlag genommen und es zur Bewachung der Grenzlande abgestellt. Das Meer war noch immer nicht sicher. Die kleine Kaiserin von Seanchan hatte ihm nicht vertraut. Sie würde mit ihren Angriffen fortfahren, sie vielleicht sogar verdoppeln.
    Die Domani würden von den Hufen des Krieges niedergetrampelt werden, zermalmt zwischen heranstürmenden Trollocs im Norden und Seanchanern im Süden. Und er verließ sie einfach.
    Irgendwie war das den Einwohnern klar geworden, und es fiel Rand ausgesprochen schwer, sie anzusehen. Ihre hungrigen Blicke klagten ihn an: warum Hoffnung bringen und sie dann vertrocknen lassen wie ein frisch gegrabener Brunnen während einer Dürre? Warum uns zwingen, dich als Herrscher zu akzeptieren, nur um uns dann im Stich zu lassen?
    Flinn und Naeff waren vorausgeritten; er konnte ihre schwarzen Mäntel sehen, wie sie auf ihren Pferden saßen und zusahen, wie Rands Prozession sich dem Stadtplatz näherte. An ihren hohen Kragen funkelten die Anstecknadeln. Der Springbrunnen auf dem Platz ergoss sich noch immer über funkelnde Kupferpferde, die aus kupfernen Wellen sprangen. Welche von diesen stummen Domani polierten noch immer den Brunnen, obwohl kein König herrschte und die Hälfte des Kaufmannsrats verschollen war?
    Rands Aiel hatten nicht genug von den Mitgliedern aufspüren können, um eine Mehrheit bilden zu können. Er vermutete, dass Graendal genug von ihnen getötet oder gefangen genommen hatte, um zu verhindern, dass jemals ein neuer König gewählt werden konnte. Waren die Mitglieder des Kaufmannsrats hübsch genug gewesen, hatten sie zweifellos die Ränge ihrer Schoßtiere verstärkt - was bedeutete, dass Rand sie getötet hatte.
    Ah, sagte Lews Therin. Namen, die ich der Liste hinzufügen kann. Ja

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