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Die Macht des Lichts

Die Macht des Lichts

Titel: Die Macht des Lichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan , Brandon Sanderson
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nächsten Runde zu ermuntern.«
    »Beim Licht! Ich scheine die Hälfte meines Lebens damit verbringen zu müssen, irgendwelche Gerüchte aus der Welt zu schaffen. Wann hört das endlich auf?«
    Bashere lachte. »Sollte es Euch einmal gelingen, Gerüchte zu verhindern, dann steige ich vom Pferd und reite auf einer Ziege! Ha! Und ich werde Angehöriger des Meervolks.«
    Rand verstummte. Noch immer strömte sein Gefolge durch die Wegetore. Als die Saldaeaner Tear betraten, hielten sie fast alle die Lanzen gerader und ließen die Pferde tänzeln. Die Aes Sedai würden sich nicht dabei erwischen lassen, sich übertrieben stolz zu gebärden, aber ihre alterslosen Gesichter betrachteten die Menschenmenge auf eine besonders gütige Weise. Und die Schritte der Aiel waren etwas weniger misstrauisch und ihre Mienen nicht ganz so angespannt wie sonst, der Jubel schien ihnen angenehmer zu sein als die stumm anklagenden Blicke der Domani.
    Bashere und Rand traten zur Seite, und Min schloss sich ihnen schweigend an. Sie wirkte abgelenkt. Nynaeve und Cadsuane hatten sich nicht im Herrenhaus befunden, als Rand seine Abreise verkündete. Was führten sie wohl im Schilde? Er bezweifelte, dass sie zusammen unterwegs waren; diese Frauen ertrugen ja kaum, gemeinsam in einem Zimmer sein zu müssen. Aber wie dem auch sei, sie würden davon erfahren, dass er weitergezogen war, und sie würden ihn finden. Von diesem Augenblick an würde er leicht zu finden sein. Kein Versteckspiel mehr in Häusern im Wald. Keine Reisen ohne Gefolge mehr. Nicht, wo Lan und seine Malkieri zum Tarwin-Pass ritten. Dafür hatte er einfach keine Zeit mehr.
    Bashere betrachtete die offenen Wegetore, durch die lautlos die Aiel kamen. Diese Art der Reise wurde ihnen zusehends vertrauter.
    »Werdet Ihr es Ituralde sagen?«, fragte Bashere schließlich. »Euer Rückzug?«
    »Er wird davon erfahren«, sagte Rand. »Seine Boten hatten den Befehl, die Berichte nach Bandar Eban zu bringen. Sie werden bald entdeckt haben, dass ich nicht mehr dort bin.«
    »Und wenn er die Grenzlande verlässt, um seinen Krieg gegen die Seanchaner fortzuführen?«
    »Dann wird er die Seanchaner langsamer machen«, meinte Rand. »Und sie davon abhalten, mir in die Fersen zu beißen. So wird er auch von Nutzen sein.«
    Bashere sah ihn nur an.
    »Was erwartet Ihr denn von mir, Bashere?«, fragte Rand leise. Dieser Blick war eine Herausforderung, wenn auch eine subtile, aber er würde nicht darauf reagieren. Sein Zorn blieb zu Eis erstarrt.
    Bashere seufzte. »Ich weiß es nicht«, sagte er dann. »Das Ganze ist ein schreckliches Durcheinander, und ich sehe auch keinen Ausweg. Mit den Seanchanern im Rücken in den Krieg ziehen … eine schlechtere Ausgangsposition kann ich mir eigentlich nicht vorstellen.«
    »Ich weiß«, erwiderte Rand und ließ den Blick über die Stadt schweifen. »Wenn das hier alles vorbei ist, wird Tear ihnen gehören, vielleicht auch Illian. Soll man mich doch zu Asche verbrennen, wir dürften Glück haben, wenn sie nicht alles bis nach Andor erobern, solange wir ihnen den Rücken zuwenden.«
    »Aber …«
    »Wir müssen davon ausgehen, dass Ituralde seinen Posten aufgibt, sobald er von meinem Scheitern hört. Das bedeutet, dass unser nächster Zug nur das Heer der Grenzländer sein kann. Welche Beschwerden Eure Landsmänner auch immer an mich haben, wir müssen sie schnell regeln. Ich habe nur wenig Geduld für Männer, die ihre Pflichten im Stich lassen.«
    Haben wir das getan? , fragte Lews Therin. Wen haben wir im Stich gelassen?
    Ruhe!, knurrte Rand. Kümmere dich um deine Tränen und lass mich in Ruhe, du verrückter Spinner!
    Bashere lehnte sich nachdenklich auf seinem Sattel zurück. Falls er der Meinung war, dass Rand die Domani im Stich ließ, sagte er es nicht. Schließlich schüttelte er den Kopf. »Ich vermag nicht zu sagen, was Tenobia eigentlich will. Vielleicht ist sie einfach nur wütend, dass ich mich Euch angeschlossen habe; aber es könnte sich auch um etwas ausgesprochen Schwieriges handeln, zum Beispiel um die Forderung, dass Ihr Euch dem Willen der Grenzländer-Monarchen unterwerft. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, was sie und die anderen ausgerechnet zu diesem Zeitpunkt von der Großen Fäule wegbringt. «
    »Das werden wir bald herausfinden«, sagte Rand. »Ich will, dass Ihr ein paar Asha’man nehmt und in Erfahrung bringt, wo Tenobia und die anderen lagern. Vielleicht entdecken wir ja, dass sie diese Narrenparade endlich aufgegeben haben

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