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Die Macht des Schmetterlings

Die Macht des Schmetterlings

Titel: Die Macht des Schmetterlings Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matt Dickson
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gegenüber, das gerade ein paar Pflanzen umknickte und sich die Kolben ins Maul stopfte. Bakili sprang auf den Pavian zu, doch zu seinem Entsetzen sprang das Tier ebenfalls vorwärts, setzte ein paar Schritte auf seinen Angreifer zu, blieb dann stehen und entblößte seine Fänge mit einem Zornesschrei, der das Blut gerinnen ließ.
    Bakili schwang den Stock über seinem Kopf in immer neuenKreisen und hielt die Arme in die Höhe gestreckt, um größer und bedeutender zu erscheinen.
    Der Pavian machte einen Satz auf Bakili zu und schwang seinen krallenbewehrten rechten Arm mit außergewöhnlicher Schnelligkeit und Kraft auf den Bauch des Kindes zu. Bakili riss den Stock herunter und versetzte dem Tier einen Schlag, der seine Schulter streifte.
    Dann vernahm Bakili ein Geräusch, das das Blut in seinen Adern zum Gefrieren brachte. Ein raschelndes Wispern, mit dem Leiber sich durch das Getreide schoben, das eilige Trappeln von Füßen auf dem Boden, als andere Mitglieder des Rudels hinter ihm in das Maisfeld drängten.
    Er war umzingelt.

131
    Sechstausend Fuß über dem Vergnügungspark Six Lakes
    Die riesige Traube fantasievoll geformter Ballons war genau siebzehn Minuten lang in die Höhe gestiegen, als sie in den Backbordmotor von Tinas Flugzeug eingesaugt wurde.
    Der Motor hätte womöglich überlebt, hätte er es nur mit der Folie der Ballons zu tun gehabt, aber die Situation wurde durch das Knäuel starker Kevlarschnüre, das sie zusammenhielt, verschlimmert   – dieses Material ähnelt kohlenstoffverstärkter Kunststofffaser, die bei gleichem Gewicht fünfmal so stark ist wie Stahl.
    Mehrere Blätter des Hauptventilators zerbrachen sofort und stießen glühend heiße Stücke rasiermesserscharfen Aluminiums in die Blätter des zweiten Ventilators, die in einem Tempo von mehr als zehntausend Umdrehungen pro Minute rotierten. Die Wirkung trat unverzüglich ein: die völlige Zerstörung der Blätter des zweiten Ventilators, die   – zersplittert und verdreht   – dann mit einem Tempo von dreihundertfünfzig Meilen pro Stunde nach hinten in den dritten Bereich des Motors   – in die Verdichterturbinen   – geschleudert wurden. Die Verdichterturbinen erlitten daraufhin ein ähnliches Schicksal, die kleineren, sich jedoch sogar noch schneller drehenden Blätter explodierten mit einem furchtbaren Knall und beschädigten mehrere der Benzinleitungen, die die Brennkammer dahinter belieferten.
    Aus den aufgerissenen Leitungen begann Benzin zu spritzen. Das meiste tropfte auf die versiegelte Brennkammer, die bei einer Temperatur von zweitausend Grad glühte. Der Dampf geriet in Brand, hüllte das, was von dem Motor noch übrig war, ein und breitete sich augenblicklich in die Hohlräume der Flügel aus, die ebenfalls durch die schnell wirbelnden Metallblätter beschädigt worden waren.
    Der Benzintank Nummer drei   – der größte in dem Flügel   – war gleichfalls durch Splitter des Motors durchlöchert worden, und jetzt tropfte Flugbenzin in regelmäßigen Abständen aus den faustgroßen Löchern in der Unterseite.

132
    Chinchewe, Malawi, Ostafrika
    Der Isuzu-Jeep schlängelte sich die Hügel hinauf. Bakilis Mutter saß neben dem Mediziner und wies ihm durch ein Labyrinth aus Trampelpfaden, die das Dorf umrundeten, den Weg. Das Auto des Filmteams blieb ihnen so dicht wie nur möglich auf den Fersen, und der Kameramann filmte durch die Windschutzscheibe.
    Als der Weg endete, parkten sie den Isuzu.
    »Rufen Sie ihn«, sagte sie zu Martin.
    »Wie heißt er?«
    »Bakili.«
    Martin rief den Namen so laut, wie er konnte, aber es kam keine Antwort.
    Martin schulterte das Gewehr, und zu Fuß zogen sie los, Maria und ihr Kameramann folgten ihnen weiter dicht auf den Fersen. Der Pfad war steiler, als Martin erwartet hatte, und schon bald brach dem Mediziner unter der tropischen Sonne der Schweiß aus.

133
    An Bord des Fluges 492 nach Moskau
    »Was zum Teufel war das?« Augenblicklich senkte Tina ihren Blick auf die Anzeigetafeln des Cockpits und versuchte, die Messgeräte zu interpretieren, die bereits einen ernsthaften Schaden im Motor der Backbordseite anzeigten.
    Ein unterdrücktes Knirschen ertönte, als etwas explodierte. Das Flugzeug vollführte einen spürbaren Satz nach links und begann   – rasend schnell   – an Höhe zu verlieren, während das Motorengeräusch leiser wurde.
    Die beiden Piloten konnten Geschrei aus der Passagierkabine hinter ihnen hören.
    Der Feueralarm des Motors heulte auf.
    »Wir

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