2173 - Der Ultramagnet
Der Ultramagnet
Verschlagen in die Vergangenheit – die JOURNEE ist in Tradom allein
von Uwe Anton
Im April1312 Neuer Galaktischer Zeitrechnung hat sich die Lage am Sternenfenster beruhigt: Der mit gigantischer Technik geschaffene Durchgang in die Galaxis Tradom ist nach wie vor in der Hand der Terraner und ihrer Verbündeten.
Alle Angriffe der Inquisition der Vernunft konnten abgewehrt werden. Beim Versuch, das letzte Raumschiff der Eltanen zu retten, werden die Terraner von der LEIF ERIKSSON und die Arkoniden von der KARRIBO in die Vergangenheit geschleudert.
Perry Rhodan und seine Begleiter erkennen, dass sie 160.000 Jahre von der Gegenwart entfernt sind, in einer Zeit vor dem Reich Tradom. Beherrscht wird die Galaxis zu jener Zeit vom Reich der Güte. Es ist gewissermaßen ein Utopia. Und doch rührt sich Widerstand...
Perry Rhodan und seine Begleiter wissen, dass dieser Widerstand mit der Vernichtung des Reiches der Güte enden wird. Die Zeitreisenden wider Willen werden Zeugen, wie der Krieg beginnt, und sie können nichts dagegen tun.
Eingesetzt werden verschiedene Waffen - eine davon ist DER ULTRAMAGNET...
Die Hauptpersonen des Romans:
Zim November - Der junge Emotionaut ist mit dem Spürkreuzer JOURNEE auf einer riskanten Mission.
Raye Corona - Die tefrodische Ärztin erlebt eine 160.000 Jahre alte Vergangenheit.
Ohl Tulpo - Der Valenter nimmt mit seiner gesamten Flotte an einem Experiment teil.
Sickz Uknadi - Der Tonkihn sieht dem Ultramagneten bei seiner Tätigkeit zu.
VAIA - Die Superintelligenz wird in eine tödliche Falle gelockt.
VAIA
Ich denke nicht.
Ich agiere nicht.
Ich bin!
Ich schwebe im Nichts.
Mein Sein unterliegt nicht dem bewussten Willen. Unbewusst breitet es sich seit Jahrhunderten aus, wie in Trance, ein Geistfeld, das acht Galaxien umfasst. Unbewusst wirke ich, was ich wirken muss, unbewusst läuft ab, was ablaufen muss. Meine Myriaden Teile existieren glücklich auf dieser von rein gar nichts gesteuerten Ebene. Ich bin bei meinen Geschöpfen. Überall in der Galaxis Tradom und den anderen.
Auch ohne zu agieren.
Zu denken.
Denn ich bin!
1. Queigat, 709. Burd 5537 Tha, 9. Gefrin
Einhundertundsechzigtausend Jahre, dachte Zim November, Emotionaut in Ausbildung, und ihn überkam tiefes Unbehagen, mehr noch, nackte Angst. Eine Furcht, wie er sie noch nie zuvor verspürt hatte. Nicht, als er in Andromeda vor den brennenden Schiffen des Gelben Meisters geflohen war, nicht, als er im Tradom der Gegenwart auf Leben und Tod gegen die Katamare der Inquisition der Vernunft gekämpft hatte. Sie ging tief, diese Angst. Es war nicht die kurze, hell lodernde des Augenblicks, die bei einer drohenden Gefahr das Adrenalin ausstieß. Diese Angst fraß sich vielmehr heimtückisch in seinen Körper und seine Seele, schien allgegenwärtig zu sein und wollte nicht mehr weichen, auch wenn er nicht an das dachte, was geschehen war. Sie wühlte und krallte in seinen Knochen und Gedärmen und Gedanken, lauerte nur darauf, wieder an die Oberfläche zu springen, wie ein Raubtier, das ihn verschlingen wollte.
Einhundertsechzigtausend Jahre. Wir gehören nicht hierher. Es ist falsch, dass wir hier sind. Er schloss die Augen und sah die Verkörperung der Angst als weiße Schemen auf den dunklen Innenseiten der Lider. Sie hatten die Form von Skeletten.
Die Skelette, dachte Zim November. Die viele tausend Jahre alten, eindeutig terranischen Skelette, die sie in Tradom gefunden hatten. Bis vor kurzem hatten sie sich gefragt, wie sie hierher gelangt sein konnten. Nun wussten sie es. Die LEIF ERIKSSON war in Tradom 160.000 Jahre tief in die Vergangenheit verschlagen worden. Und damit war eins klar: Nicht alle von ihnen würden es zurück in die Gegenwart schaffen.
Aber das war nicht alles. Minster Nai Fukati, der Rudimentsoldat, den die Spezialisten in der LEIF untersucht hatten, hatte ganz eindeutig über eine Zirbeldrüse terranischer Herkunft verfügt. Und trotz zweifellos gezielter Veränderungen im genetischen Kode stimmten immerhin noch rund 99 Prozent aller Gen-Informationen mit denen eines Menschen überein. Die Untersuchung von Trah Rogues Überresten hatte ebenfalls eindeutig terranische Merkmale zutage gebracht. Hinzu kam, dass die Typbezeichnungen der Valenter exakt dem terranischen Alphabet entsprachen: E, D, C, B, A...
Nun hatten sie wenigstens in den Grundzügen über ein paar Geheimnisse Klarheit.
Zim fragte sich,
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