Die 'Morgen darf ich essen, was ich will'-Diaet
»Das Kind darf, und ich darf nicht!« Neid bekommt völlig neue Dimensionen!
Warum strenge Regeln nicht funktionieren
Strenge Regeln sind in Ernährungsdingen aus medizinischer Sicht wahrscheinlich vernünftig, aus psychologischer Sicht jedoch mit Sicherheit unbrauchbar. Ein kleiner Regelverstoß und Sie wissen: Der Plan ist gescheitert. Ich bin ein Versager. Jetzt ist es auch schon schnuppe. Und der Genuss kennt keine Grenzen … Vielleicht haben Sie dieses Phänomen bei dem Versuch, sich selbst strengstens Zigaretten, Alkohol oder Süßigkeiten zu verbieten, ebenfalls schon erlebt.
Manche Therapeuten haben zu diesem Thema einen noch tolleren Tipp auf Lager: »Wenn Sie Gewichtsprobleme haben, dann hören Sie doch einfach auf, Schokolade zu wollen! Am besten, Sie denken gar nicht mehr daran!«
Das ist ja die leichteste Übung überhaupt. Ganz einfach an etwas, was man haben will, nicht zu denken. Sie kennen möglicherweise andere kreative Gedankenspiele, wie: »Denken Sie jetzt nicht an ein gelbes Eichhörnchen. Oder einen rosa Wal.« Probieren Sie es. Reißen sie sich zusammen, denken Sie nicht daran! Kein gelbes Eichhörnchen und garantiert auch kein rosa Wal! Sie merken, es funktioniert nicht. Kann gar nicht.
Rigide (strenge) Kontrolle und bedarfsgerechte Ernährung funktionieren daher nicht. Was funktioniert ist flexible Kontrolle und bedürfnisgerechtes Essen (siehe > ). Denn woran denken Sie den ganzen Tag, wenn Sie keine Schokolade essen dürfen? – Eben.
Tag 6 – Mein dritter 0er
Die erste Woche ist bald um und der heutige dritte Nicht-Esstag wird Ihnen bestimmt schon etwas leichter fallen. Übrigens: Falls Sie merken, dass Ihnen an Nicht-Ess-Tagen leichter kalt wird, trinken Sie einen heißen Tee oder ein anderes kalorienfreies heißes Getränk, das Ihnen schnell eine wohlige Wärme verschafft. Heute haben Sie durch das Nicht-Einkaufen, Nicht-Kochen und Nicht-Essen-Müssen wieder viel mehr Zeit. Daher beschäftigen wir uns nun mit dem Thema Alkohol am 0er.
Ein Gläschen in Ehren am 0er?
Die gute Nachricht vorab: Bestimmte alkoholische Getränke wie etwa Wein sind eines der wenigen, wissenschaftlich verbürgten Anti-Aging-Mittel. Weniger überraschend ist dabei wohl, dass es sich beim Genuss derselben um eine extreme Dosierungsfrage handelt, da mindestens fünf unserer Organe eher empfindlich auf Alkohol reagieren. Bedenken Sie, dass Wein, Bier & Co. nicht als Durstlöscher, sondern immer nur als Genussmittel dienen sollten. Und wenn Sie alkoholische Getränke nicht mögen, dann essen Sie einfach mehr Anti-Aging-Gemüse, -Obst und -Kräuter.
Bei einem Zuviel von Alkohol wird auf jeden Fall das Gehirn langsam aber stetig zerstört, – und Sie merken es noch nicht einmal. Trotzdem macht es sicher auf Dauer keinen Spaß.
Alkohol trägt außerdem dazu bei, Ihre Bauchspeicheldrüse und damit die Insulinproduktion zu verwirren. Auch der Darm wird in Mitleidenschaft gezogen. Bei Männern ab 50 führt zu viel Alkohol laut Studien zu einer erhöhten Wahrscheinlichkeit für Darmkrebs.
Die Leber bleibt zwar weitgehend schmerzfrei, auch wenn sie schon komplett beleidigt ist. Für rechtzeitigen Leberschutz empfiehlt es sich daher, dass Sie Ihre Leberwerte regelmäßig von Ihrem Hausarzt kontrollieren lassen. Das ist auch wichtig bei einem erhöhten Zuckerkonsum, den die Leber auf Dauer auch nicht mag.
Die Auswirkungen auf Herz und Sexualleben sind bekannt und auch eher weniger amüsant. Wenn Sie als Genießer also wissen möchten, wie viel Alkohol Sie am Nicht-Esstag zu sich nehmen können, dann ist meine Antwort so kurz wie einfach und unmissverständlich: Weniger!
Alles in Maßen
Ihr Körper gibt sich mit deutlich weniger Wein oder Bier zufrieden, wenn Sie den ganzen Tag nichts gegessen haben. Wenn Sie also abends das Bedürfnis verspüren in angenehmer Gesellschaft zum Glas zu greifen, dann empfehle ich Ihnen gefäßschützenden Rotwein und dazu ein Glas Wasser. Rotwein enthält reichlich Resveratrol. Dieser bioaktive Pflanzenschutzstoff hält Ihr Herz länger fit und hat – zumindest im Tierversuch – eine lebensverlängernde Wirkung gezeigt.
Weintrauben müssen sich im Reifeprozess gegen Hitze und Kälte wehren und somit reagieren Weine aus Regionen, in denen es tagsüber besonders heiß und nachts besonders kalt ist, auf diese Reize mit dem Schutzstoff Resveratrol, von dem Sie beim Genuss von Wein profitieren.
In Weißwein konnten Resveratrolwerte von eins bis drei Milligramm pro Liter
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