Die Nacht der Weisswurst-Vampire
Zusammenarbeit mit mir!”
Er streckte die Hand hin, und Axel schlug ein. “Ich bin der Urs! Urs Lotzwald!”
Darauf erkundigte sich Betty, wann sie Klaus-Jürgen erreichen könnte, um alles Weitere mit ihm zu besprechen. Schließlich mußte er seine Einwilligung geben. In zwei Tagen sollte Axel bereits auf Schloß Neuschwanstein zu drehen beginnen.
Während der Junge von Wilma abgeschminkt wurde, bekam er Besuch. “Hallo, ich gratuliere! Ich, der rasende Ottokar!” jodelte plötzlich eine Stimme. Ein hagerer, großer Mann stand in der Tür und machte Anstalten einzutreten. Er mußte sich ziemlich zusammenfalten, um nicht mit dem Kopf an der Decke des rollenden Zimmers anzustoßen. Unter dem Arm trug er ein kleines Kästchen, das Ähnlichkeit mit einem Kassettenrecorder hatte.
“Gratuliere, mein Junge”, jubelte der Mann und schüttelte Axels Hand. “Erinnerst du dich noch an mich? Wir haben uns gestern im Englischen Garten getroffen. Ich bin Ottokar von ,Skandal total'! Ich will ein Interview mit dir machen. Wir können es gleich aufnehmen.”
In diesem Augenblick stürmten Poppi und Lilo in den Wagen. Der Mann erschrak, richtete sich zu schnell auf und knallte mit seinem flaschenförmigen Kopf gegen die Decke. “Jaul! Jaul!” stöhnte er und rieb sich die Birne.
“Was machen Sie denn da?” fragte Lieselotte mißtrauisch.
“Ottokar ist immer da, wo was los ist!” verkündete der Klatschreporter. “Nicht wahr, Schätzchen?” Mit diesen Worten kniff er Wilma in den Po. Diese wirbelte herum und verpaßte ihm eine schallende Ohrfeige.
“Ich bin nicht Ihr Schätzchen”, knurrte sie. “Außerdem habe ich Sie hier noch nie gesehen. Ich werde einmal den Aufnahmeleiter holen. Bruno!” brüllte sie aus Leibeskräften.
Der schlaksige Ottokar schien nicht gerade wild darauf zu sein, Brunos Bekanntschaft zu machen. Er verabschiedete sich hastig und murmelte Axel zu: “Wir sehen uns sicher wieder! Keines meiner Opfer entkommt mir!”
Kopfschüttelnd blickten ihm die drei Knickerbocker nach. Waren bei dem Kerl einige Schrauben locker? Oder... stellte er der Bande nach?
Eine dringende Warnung
In den langen, grauen Saal mit der riesigen Rittertafel war wieder Leben eingekehrt. Die elektrischen Lampen des Deckenlusters brannten, und am Ende der Tafel thronte der Vorsitzende der Weißwurst-Vampire. Er trug abermals Kopfhörer und sprach in das runde Objektiv der Videokamera. Seine Stimme klang erbost und drohend.
Die Fernsehschirme waren - bis auf einen - alle eingeschaltet. Die meisten Vampire kauten unruhig mit den langen Fangzähnen an ihren Unterlippen.
“Vier lächerlichen, widerlichen und hirnlosen Gören konnte es gelingen, einen unserer Aktionspunkte ausfindig zu machen!” donnerte der Ober-Vampir. “Wie ist so etwas möglich? Nummer 14, ich erwarte eine genaue Erklärung!”
Die Augen des Vorsitzenden blitzten wütend und verengten sich langsam zu schmalen Schlitzen.
“Es ist nicht meine Schuld. Das Mädchen... es hat sie hingeführt. Das Mädchen muß bestraft werden ...” stammelte der Vampir, der aus dem Fernseher mit der Nummer 14 blickte.
“Ich habe eher den Eindruck, daß SIE das Versteck nicht sorgfältig genug ausgewählt haben!” brüllte der Ober-Vampir. “Aber wie Sie wissen, wird nichts und niemand den Erfolg der Operation Weißwurst-Vampire verhindern.”
“Ich ... ich habe sie abgeschreckt... mit Blut... Das wird ihnen eine Lehre sein. Bestimmt! Außerdem konnte ich den Sarg rechtzeitig wegschaffen ... und die Übungsgeräte auch. Allerdings war der Einbau des Rohres mit den elektrischen Leitungen teuer. Ich habe viel Geld verloren! Aber es wird nie wieder vorkommen!” rief Nummer 14 verzweifelt.
Doch sein Boß - falls es so etwas bei Vampiren gibt - kannte keine Gnade. “Ihre Helfer wird ab morgen Nummer 12 übernehmen!” ordnete der Vorsitzende mit ruhiger Stimme an.
“Aber ich... meldete sich Nummer 14. Weiter kam er nicht. Der Mann am Ende der Tafel hatte seinen Finger auf einen roten Knopf gelegt. Ein entsetzter Schrei hallte durch den Saal, und die übrigen 16 Vampire zogen erschrocken die Schultern in die Höhe. Bildschirm Nummer 14 wurde schwarz. Für einige Sekunden herrschte absolute Stille in dem gespenstischen Saal.
“Das wäre es, werte Brüder unseres Bundes”, schloß der Vorsitzende das ungewöhnliche Treffen. “Ich darf Sie daran erinnern, daß uns nur noch neun Tage von der Nacht der Weißwurst-Vampire trennen.”
Nach der
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