Die Nacht traegt dein Gesicht
Zeit?« , fragte er.
»Nein, die Dreharbeiten zu Beautiful Life beginnen erst nach der Oscar-Verleihung. Ich habe meinen Manager um eine kleine Auszeit gebeten, damit ich etwas Zeit mit Theo verbringen kann, da er in zwei Wochen mit der Band auf Tournee geht. Ich hoffe, wir können die Scheidung noch vorher ins Rollen bringen.«
»Ich habe dir gesagt, dass du hierbleiben kannst solange du möchtest. Und das meine ich auch so. Ich werde dich beschützen, egal was passiert.«
»Ich danke dir, Jon. Morgen rufe ich meinen Anwalt an. Ich kann es gar nicht mehr abwarten, wieder frei zu sein.« Sie drückte sich erleichtert an Jons warmen Körper.
Sechs
Ja, sie sollte frei sein, da war Jon ganz ihrer Meinung. »Du solltest Carter so schnell wie möglich vergessen und das, was er dir angetan hat. Du bist eine wunderschöne Frau und bald werden die Männer Schlange stehen, wenn sie erfahren, dass du wieder zu haben bist. «
»Und was ist, wenn mein Herz gar nicht frei ist? Wenn ich gar nicht zu haben bin, weil es schon längst wieder besetzt ist, bevor es überhaupt frei war?«
Ohne es zu wollen, versteifte sich Jon. Sie war schon wieder verliebt? Wie konnte ihm das nur entgangen sein? Wer war er? Ihr Manager, ein Kollege? Beim Film gab es eine Menge gut aussehender Typen. Aber er würde den Teufel tun, Gemma danach zu fragen, auch wenn die Eifersucht ihn regelrecht auffraß. Er war glücklich damit, sie so weit gebracht zu haben, dass sie sich von diesem Schläger trennte. Er konnte nur hoffen, dass ihre neue Wahl auf einen netten Kerl gefallen war.
»Möchtest du noch einen Tee?«, fragte er und erhob sich von der Couch. »Oder vielleicht etwas anderes? Ein Soda?«
»Nein, danke. Ich glaube , ich gehe schlafen. Ich bin müde, es war ein langer Tag. Ich danke dir für deine Hilfe, Jon. Sowas ist nicht selbstverständlich.«
Sei beugte sich vor und hauchte ihm einen Kuss auf die Lippen. Mit letzter Kraft hielt Jon sich zurück und zog sie nicht in seine Arme. Stand still und ließ diesen Kuss über sich ergehen, als wäre es etwas, was ihm nicht behagte, dabei hätte er nichts lieber getan, als Gemma in seine Arme zu reißen und bis zur Besinnungslosigkeit zu küssen. Doch sie war bereits wieder verliebt. Er sah ihr dabei zu, wie sie die Treppe ins Obergeschoss hochstieg.
Oh Gott, wie er diese Frau begehrte. Hatte er das schon immer getan? Er wusste es nicht. Er wusste nur, dass seine Empfindungen von Anfang an über den normalen Beschützerinstinkt hinaus gegangen waren. Sich in einen Klienten zu verlieben war etwas, was verboten war – was er sich verbot. Sie war der Star, sie lebte ein Leben, das sich unendlich von seinem Unterschied. Er war der dunkle Schatten im Hintergrund. Sich Hoffnungen zu machen, jemals aus diesem Schatten hervorzutreten, war reine Zeitverschwendung. Vermutlich wäre es das Beste, diesen Job aufzugeben, sobald Gemma geschieden und Theo Carter in der Versenkung verschwunden war.
***
»Irgendwo muss sie doch stecken, sie ist eine Schauspielerin mit einem bekannten Gesicht! Jemand muss doch wissen, wo sie sich aufhält!«, brüllte Theo Carter in das Telefon. »Du bist ihr Manager, also sag mir nicht, du weißt nicht, wo sie steckt!«
Phil Morri sʼ Stimme schien zu zittern. »Verdammt, du bist ihr Ehemann und solltest am besten wissen, wo Gemma abgeblieben ist«, gab er den Ball an Carter zurück.
»Wenn ich sie finde, breche ich ihr jeden Knochen im Leib, das verspreche ich.« Laut brüllend beendete er das Gespräch mit Gemmas Manager, indem er sein Handy wütend gegen die Wand pfefferte, sodass es in tausend Teile zersprang.
Verfluchte Gemma ! Wenn sie ihm nicht als regelmäßige Einnahmequelle dienen würde, hätte er ihr schon längst den Laufpass gegeben. Dann wäre es auch einfacher, sich mit den jungen Groupies zu vergnügen, wie es seine Bandkollegen regelmäßig taten. Langsam aber sicher wurde er dieser Schauspielschlampe überdrüssig. Sollte sie doch zum Teufel gehen und dieser verfluchte Osborne gleich mit.
***
Phil Morris hatte kein gutes Gefühl, als das Telefongespräch unterbrochen wurde. Gemma Hunter war seine erfolgreichste Klientin und sie zu verlieren, konnte er sich einfach nicht leisten. Zu viel hatte er in sie investiert und sie war gerade erst dabei, ihm all das zurückzuzahlen. Sie war das goldene Lamm, das es zu Schlachten galt.
Er wählte die Nummer seines besten Freundes , Axel Fulton, der gleichzeitig auch Gemmas Anwalt war. Vielleicht hatte der
Weitere Kostenlose Bücher