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Die Nanokriege - Die Sturmflut

Die Nanokriege - Die Sturmflut

Titel: Die Nanokriege - Die Sturmflut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John; Heinz Zwack Lit. Age. Franz; Ringo Vohwinkel
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Gelände vor den Toren ihrer Feinde verwüsteten, eine Umgebung erzeugten, die der Feind für unpassierbar hielt. Aber sie haben es passiert und die überlegene persische Streitmacht vernichtet. Anschließend ließen sie die ganze Region über die Klinge springen, womit sie die Probleme im Keim erstickt haben, die die Amerikaner Jahrhunderte später durchaus erkannt hatten, aber das waren völlig andere Zeiten. Slim hat sich ganz ähnlicher Methoden in seinen Kämpfen am Irriwady-Ufer bedient, wo er sich einem gut ausgebildeten und erwiesenermaßen gefährlichen Feind gegenübersah. Einem Feind, wie ich hinzufügen möchte, der ihn im selben Gelände bereits einmal geschlagen hatte.« Der junge Mann legte die Kreide weg und wischte sich die Hand an einem Lappen ab, den seine Prothese hielt. »Man muss sich fragen, ob die Generäle jener Zeit auch Subedei studiert haben«, fügte er hinzu und grinste.
    »Aber …«, begann der weibliche Fähnrich.
    »Ja, Fähnrich Von Krief?«, fragte er ruhig.
    »Was passiert, wenn der Feind intelligent genug ist, sich gegen diese indirekte Vorgehensweise durchzusetzen?«, fragte Amosis Van Krief. Sie war ungefähr mittelgroß, hatte kurzes, blondes Haar, ein hart wirkendes, fast dreieckiges Gesicht und einen breiten, muskulösen Körper. Außerdem hatte sie strahlend blaue Augen und sehr schöne Beine, die der Ausbilder sich bemühte, erst gar nicht richtig wahrzunehmen.

    »In dem Fall«, antwortete der junge Mann mit einem schiefen Lächeln, »sollten Sie einen verdammt guten Plan B haben. Denn man macht das nur, wenn man keine andere Wahl hat; wenn man mit unterlegenen oder allenfalls gleich starken Kräften antritt. Wenn man einen Dampfhammer besitzt, ist es immer besser, damit die Nuss zu knacken. Das Problem ist nur, dass man gewöhnlich keinen Dampfhammer hat. Die Nuss trotzdem zu knacken, wenn es nicht so aussieht, als hätte man die nötigen Mittel dazu, erfordert Subtilität.«
    Die Tür des Raums öffnete sich leise. Ein junger weiblicher Soldat trat ein und nahm sofort Haltung an.
    »Captain Herrick«, quiekte sie nervös, »der General möchte Sie sprechen, und zwar … und zwar …«
    »So schnell wie möglich?«, führte der Ausbilder mit leichtem Grinsen ihren Satz zu Ende und wischte sich noch einmal die Hand.
    »Jawohl, Sir«, erwiderte die junge Frau.
    »Der Kommandant?«
    »Nein, Sir«, sagte der Private und biss sich auf die Lippen, »Herzog Talbot, Sir.«
    Der Ausbilder nickte kurz und drehte sich dann zu den fasziniert wirkenden Kadetten herum.
    »Herhören«, befahl er. »Die Aufgabe für morgen: Ihr befasst euch mit der Landung in Inchon und dem japanischen Angriff auf Myanmar im Krieg Achse gegen Alliierte. Ich möchte jeweils drei durchführbare Alternativen hören. Und stellt euch darauf ein, eure Alternativen argumentativ zu untermauern. Achtung!« Er wartete, bis die Gruppe Haltung angenommen hatte, und ließ dann den Blick über sie schweifen.
    »Wie lautet unser Motto?«, tönte er.
    »Kein Plan überlebt die Berührung mit dem Feind!«, brüllte die Klasse wie aus einem Munde.

    »Und wer sind wir?«, fragte er.
    »DER FEIND!«
    »Wegtreten.«
    Damit verließ er mit langen Schritten den Raum.
     
    Megan »Sung« musterte den Flüssigkeitsstand in ihrer »Abfall«-Retorte und schüttelte den Kopf. Sie hatte seit Monaten genügend Material für ihre Pläne gehabt, hatte gar keine andere Wahl gehabt als den Überschuss vorsichtig zu beseitigen, baute ihn aber immer wieder auf. Sie wusste, wie sie Paul töten konnte, war sich aber nicht sicher, was sie nachher tun sollte.
    Megan war sechzehn gewesen, als ein alter Mann das hübsche, wenn auch einigermaßen schmutzige und unterernährte brünette Mädchen an einem ropasischen Bach beim Kleiderwaschen entdeckt hatte. Sie war dem alten Mann behilflich gewesen, den Bach zu überqueren, und hatte sich, ehe sie sich versah, plötzlich hier befunden, wo auch immer »hier« war, im Harem von Paul Bowman, dem Führer der Fraktion Neuer Aufbruch, der sich vom Rat der Schlüsselträger abgespalten hatte.
    Anfänglich war es … hart … gewesen. Die ranghöchste Frau im Harem war Christel Meazell, eine der Frauen, die vor dem Zusammenbruch ein Kind von Paul zur Welt gebracht hatte. Ihre Aufgabe war es, dafür zu sorgen, dass die Mädchen ihre »Pflichten« begriffen, zugleich trug sie die Verantwortung für die Logistik des Harems. Da sie kaum eine Ausbildung genossen hatte – vor dem Zusammenbruch war es nicht

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