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Die Nanokriege - Die Sturmflut

Die Nanokriege - Die Sturmflut

Titel: Die Nanokriege - Die Sturmflut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John; Heinz Zwack Lit. Age. Franz; Ringo Vohwinkel
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wieder einzuschalten. Auf die Weise war er verletzbar.
    Das Problem war nur, dass Paul auch funktionierende ärztliche Nanniten besaß. Die Nanniten würden jedes einfache Toxin entfernen, ehe es Wirkung zeigen konnte. Megan war sich nicht sicher, in welchem Maße die Nanniten ihn im Falle einer ernsthaften Verletzung heilen konnten. Aber wenn es ihr gelang, seinen Zerebralkortex zu zerstören, würden die Nanniten nicht mehr viel ausrichten können, so viel stand für sie fest.
    Wenn sie daher herausfand, wo er seinen Schlüssel verwahrte, wenn er in den Harem kam, konnte sie ihn töten, den Schlüssel nehmen und hinaus in die Freiheit portieren.
    Wenn.

    Sie war mit Paul … nein, sie hatte aufgehört zu zählen … oft zusammen gewesen. Sehr sehr oft. Und ihrer Ansicht nach hatte sie den größten Teil seines Körpers auf das Gründlichste untersucht. Bis jetzt hatte es nicht den Anschein gehabt, als würde er den Schlüssel bei sich tragen. Möglicherweise in seinem Rektum. Aber dagegen sprach Pauls Persönlichkeit. Sie konnte sich einfach nicht vorstellen, dass er sich den Schlüssel in den Hintern steckte, ehe er zum Harem portierte.
    Aber irgendwo musste er schließlich sein, und sobald sie herausgefunden hatte, wo das war, würde der gute Mann eine Fußnote in der Geschichte sein.
    Ganz gleich, wie sehr sie ihn liebte.

2
    »Du wirst davon begeistert sein«, sagte Gerson Tao und ließ sich theatralisch auf Van Kriefs Pritsche fallen. Der Fähnrich war größer als die meisten in seiner Klasse, wenn auch nicht so wuchtig gebaut wie ihr Ausbilder. Was seine akademischen Leistungen anging, begnügte er sich mit einem Platz im Mittelfeld und zeigte keinerlei Interesse an der Position des Klassenersten. »Drei Alternativen für einen Feldzug, von dem ich vor dem heutigen Tage noch nie etwas gehört habe?«
    »Zwei Feldzüge«, verbesserte ihn Van Krief. »Und steh auf, du bringst mir mein Bettzeug durcheinander.«
    »Oh, entschuldige vielmals«, sagte Tao, stand auf und strich die blaue Wolldecke auf der Pritsche fachmännisch zurecht. Als er damit fertig war, war sie so straff gespannt, dass ein Bronzebon davon abgeprallt wäre.
    »Mhm«, meinte seine Klassenkameradin, griff nach einem Buch und blätterte darin, bis sie zu einer Karte kam. »Ich habe die Alternativpläne irgendwo hier gelesen …«
    »Was?«, fragte Tao und setzte sich auf, als die Tür aufging. »Was ist das?«
    »Mo«, sagte Fähnrich Asghar Destrang, der eintrat, ohne anzuklopfen. Der Fähnrich war ein hoch gewachsener, eleganter junger Mann mit blondem Haar und einem irgendwie abwesend wirkenden Gesichtsausdruck. Aber die drei hatten sich oft genug auf dem Fechtboden gegenübergestanden, um zu wissen, dass er zwar nicht in Taos Gewichtsklasse
war, dafür aber blitzschnell. Und die überlegte Art, mit der er an seine Studien heranging, war ebenso zu erkennen, wenn er ein Florett in der Hand hatte. »Ich lese da etwas über den Myanmar-Feldzug …«
    »Ist das Von der Niederlage zum Sieg ?«, fragte Van Krief ohne aufzublicken. »Das solltest du lesen.«
    »Warum wundert mich das eigentlich nicht?«, fragte Destrang grinsend zurück. Er war ein schmächtiger junger Mann, der wohl noch etwas wachsen würde, bis er ganz seine Erwachsenengestalt gefunden hatte. Aber an seinen Armen konnte man wohlgeformte Muskelstränge sehen, und ebenso wie die anderen bewegte auch er sich mit einer Selbstsicherheit, die manchmal nicht so recht zu seiner meist abwesenden Miene passen wollte. »Was hast du denn?«
    »American Caesar« , erwiderte Van Krief. »Das ist die Biografie, ich sollte vielleicht besser sagen die Verherrlichung, von General MacArthur. Korea wird in dem Buch recht ausführlich behandelt. Allerdings gibt es da auch Stellen, die man nur dann begreift, wenn man ein paar Einzelheiten kennt, die der Verfasser ausgelassen hat.«
    »Jetzt kriege ich gleich Kopfschmerzen«, beklagte sich Tao und griff sich an den Kopf. »Wer ist General MacArthur? Wo in drei Teufels Namen liegt Myanmar? Und weshalb ist das alles wichtig? Woher weißt du denn, was du studieren musst? Ich meine, vorher ? Hat dir jemand nebenbei was gesteckt?«
    »Tao …«, warnte Destrang verärgert.
    »Du liebe Güte«, erregte sich Tao und sah Van Krief an. »So habe ich das doch nicht gemeint, das weißt du doch, Mo.« Er warf dem weiblichen Fähnrich einen flehenden Blick zu.
    »Soweit mir bekannt ist, hat Captain Herrick mich noch nie als weibliches Wesen auch nur bemerkt«,

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