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Die netten Nachbarn

Die netten Nachbarn

Titel: Die netten Nachbarn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ephraim Kishon
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schwanger, die Guten«, erläuterte Stockler. »Ich erwarte ungefähr tausend Fingerlinge …«
    Muss ich weitererzählen? Am nächsten Tag gingen wir zu Masalgowitsch.
    »Willkommen in der großen, glücklichen Familie der tropischen Fischliebhaber!«, begrüßte er uns. »Bei mir bekommen Sie alles, was Sie brauchen, und in der besten Qualität, die es gibt.«
    Tatsächlich strahlte der ganze Laden die unverkennbare Atmosphäre professioneller Kennerschaft aus. Es wimmelte von Aquarien in allen erdenklichen Größen und in jeder nur möglichen Ausführung, von Zubehören und Füllungen, von Schlingpflanzen und Algen und Korallenriffen, von elektrischen Spülapparaten und Unterwasserheizkissen.
    Angesichts der schier un übersehbaren Pracht hatten wir Mühe, eine Auswahl zu treffen, die unseren einiger maßen beengten Finanzverhältnissen halbwegs entsprach. Schließlich erstanden wir ein mittelgroßes Aquarium, das wir jedoch mit einer Vielfarbenbatterie und einer elektrischen Luftpumpe ausstatten ließen. Natürlich kauften wir auch die nötigen Spezialfilter zur Reinigung des Wassers. Und die nötigen Reinigungsutensilien. Und ein verstellbares Netz. Masalgowitsch überzeugte uns, dass wir auch eine Abkratzvorrichtung für Seitenwand-Algen brauchten. Und aus reichende Mengen weißen Sandes, fein körnig. Und einen Warmwasserkocher, der 25 Liter faßte. Und einen Korb für Würmer. Und Würmer. Denn der Wurm ist des Fisches Lieblingsspeise.
    »Daran darfst du dich nicht stoßen«, tröstete ich meine kleine Frau. »Auch die Eskimos essen Würmer. In manchen Provinzen Chinas gelten sie sogar als Delikatesse. Die Würmer, nicht die Eskimos.«
    Meine kleine Frau, schweigsam wie nur sehr selten, begnügte sich mit der Mitteilung, dass sie weder ein Eskimo sei noch in einer chinesischen Provinz lebe. Ehrlicherweise musste man ja auch zugeben, dass diese Würmer, zumindest auf den ersten Blick, tatsächlich wie Würmer aussahen: längliche, rote Fleischnudeln, die sich ununterbrochen krümmten und ununterbrochen gar nicht gut rochen … nun ja. Schönes Wetter heute. Lieben Sie Brahms?
    Als wir unsere Fracht abtransportieren wollten, erinnerte uns Masalgowitsch, dass es unter den gegebenen Umständen eigentlich üblich sei, auch Fische zu kaufen.
    Unsere Barschaft reichte gerade noch für zwei Pyjama-Fische. Mit kundigem Griff holte Masalgowitsch das glückliche Paar aus seinem Behälter hervor, tat es in ein Glas und überreichte es uns.
    »Sie sind ganz leicht zu unterscheiden. Das Weibchen ist immer etwas größer als das Männchen.«
    Wir prüften unser Paar und stellten fest, dass sie beide absolut gleich groß waren.
    »Kommt vor«, lachte Masalgowitsch. »Es ist ein besonders fettes Männchen und ein besonders mageres Weibchen. Aber seien Sie unbesorgt – sie werden Ihnen eine Menge kleiner Pyjamas schenken, die beiden Schlingel, hahaha …«
    Zu Hause installierten wir alles genau nach der Gebrauchsanweisung. Wir setzten die ein wenig lärmende elektrische Pumpe in Betrieb und drehten den Warm wasserkocher an, damit unsere kleinen Lieblinge sich nicht erkälteten. Schwierigkeiten ergaben sich bei der Unterbringung der Würmer. Masalgowitsch hatte als geeigneten Aufenthaltsort den Kühlschrank empfohlen, aber meine Frau drohte mit Hungerstreik, falls etwas dergleichen geschähe.
    Sie war als Kind sehr verhätschelt worden, und die Folgen einer so grundfalschen Erziehungsmethode müssen sich früher oder später zeigen. Unter dem Bett wäre genügend Platz gewesen, aber da wollte meine Frau – es ist nicht ihre Schuld, es ist die Schuld ihrer Eltern – unbedingt wissen, ob eine Garantie dagegen bestünde, dass die Würmchen in der Nacht nicht vielleicht aus dem Körbchen kröchen und in unser Bettchen hinein … Schließlich verbannten wir sie ins Badezimmer.
    Am nächsten Morgen standen wir frühzeitig auf, denn wir konnten es kaum erwarten. Wir setzten uns einfach hin und schauten die kleinen Geschöpfe an, nichts weiter. Ihr Anblick wirkte im höchsten Grad nervenberuhigend, obwohl uns nach einiger Zeit auffiel, dass sie sich überhaupt nicht bewegten. Sie lagen auf dem Boden des Aquariums, mit den Bauchflossen nach oben. Sie waren – es ließ sich auf die Dauer nicht leugnen – tot. Als wir dem Vorfall nachgingen, entdeckten wir, dass das Wasser siedend heiß war. Wir hatten die beiden Pyjamas über Nacht gargekocht.
    An diesem Punkt stellte sich uns ein Problem, mit dem es jeder tropische Fischliebhaber

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