Welche Hunderasse passt zu mir? - dogsExperten
WELCHER HUND PASST ZU MIR?
Groß, mittel oder klein? Schäferhund oder Chihuahua? Dackel, Dogge oder Spitz? Rund 340 Züchtungen, die sich in Aussehen und Charakter oft erheblich unterscheiden, machen die Wahl zur Qual. Der größte Vorteil eines Rassehundes gegenüber einem Mischling ist, dass man in etwa vorhersagen kann, welche Eigenschaften das neue Familienmitglied mitbringt. Denn entscheidend für ein entspanntes Zusammenleben ist, dass die eigene Persönlichkeit mit der des Hundes gut harmoniert.
D er Londoner Kulturwissenschaftler Steven Connor ist überzeugt, dass sich in den Dingen, die uns wichtig erscheinen und mit denen wir uns gerne umgeben, unser Wesen offenbart. Ganz genauso soll auch ein Haustier den persönlichen Charakter seines Besitzers hervorheben oder harmonisch ergänzen. Hunde machen da keine Ausnahme: Wer einen Mops sein Eigen nennt, wirkt auf seine Mitmenschen anders als der Halter eines Retrievers oder eines Dobermanns. Denn man verbindet mit jeder Hunderasse bestimmte Eigenschaften. Und so wirken wir, je nachdem, wer uns am anderen Ende der Leine begleitet, auf unser Umfeld zumindest auf den ersten Blick eher sportlich, gesetzt, lässig oder verspielt.
DIE RICHTIGE »PARTNERWAHL«
Die meisten Menschen vertrauen bei der Wahl eines Hundes auf ihr Bauchgefühl und liegen dabei gar nicht mal so falsch. Sie entscheiden sich unbewusst für ein Tier, das ihren eigenen inneren oder äußeren Eigenschaften gleicht. Wer zum Beispiel viel Wert auf exklusive Kleidung legt, der will fast immer auch, dass sein Hund gepflegt und elegant erscheint. Wem das Äußere weniger wichtig ist, den stört auch ein zerzaustes Fell nicht.
»Der Mensch sucht nach einem Lebewesen, das ihn widerspiegelt«, fanden die Psychologen Nicholas Christenfeld und Michael Roy von der University of California in San Diego heraus. Für ein Forschungsprojekt zeigten die beiden ihren Studenten jeweils drei Fotografien von Hundebesitzern, deren tatsächlichen und fremden Hunden; die Studenten sollten nun die Mensch-Hund-Paare identifizieren. Sie schafften es in 64 Prozent der Fälle.
Wider Erwarten fanden Christenfeld und Roy dagegen keine Belege dafür, dass sich Hund und Herrchen im Laufe ihres Zusammenlebens immer ähnlicher werden. Angehende Hundebesitzer wählen demnach scheinbar von vornherein solche Tiere aus, die ihnen am ehesten entsprechen. Welche Art von Übereinstimmung dabei den Ausschlag gibt, ob Aussehen oder Charakter eine größere Rolle spielen, ließen die Wissenschaftler allerdings offen. Ganz offensichtliche Merkmale wie Haarwuchs oder Körpergröße sind es jedenfalls nicht, eher ein ähnlicher Gesichtsausdruck oder ein gleichartiges Temperament. Und noch etwas entdeckten die Forscher: Nur bei reinrassigen Hunden lässt sich eine Ähnlichkeit mit ihren Besitzern nachweisen. Vermutlich liegt dies daran, dass sich ihre Eigenschaften besser vorhersagen lassen, was dem Halter die Entscheidung erleichtert.
Rennen, toben und sich gemeinsam auspowern macht Hunde glücklich.
Gleich und Gleich gesellt sich gern
Die Optik allein ist jedoch noch keine Garantie dafür, dass das Zusammenleben gut klappt. Denn es stimmt zwar, dass Hunde die einzigen Freunde sind, die man sich kaufen kann. Trotzdem wird nicht jeder Hund, den man sich kauft, zwangsläufig auch zu einem Freund. Dazu gehört mehr: Ein selbstbewusster Draufgänger braucht einen Menschen, der ihm die Stirn bieten kann. Ein starker Hund macht uns nicht stärker, sondern braucht von Anfang an einen sicheren, gefestigten Menschen an seiner Seite. Die »Paarung« muss stimmen, sonst kann der Traumhund schnell zum Albtraum werden, das bestätigen auch Forschungen aus Deutschland. »Wir haben feststellen können, dass die Beziehung zwischen Mensch und Hund umso besser funktioniert, je größer die Übereinstimmung der jeweiligen Bedürfnisse, Interessen und Charakteristika ist«, erklärt Sozialpsychologin Silke Wechsung, die in einer Studie die Beziehung zwischen Menschen und Hunden untersucht hat ( > ).
Wenn unterschiedliche Interessen aufeinanderprallen
Probleme gibt es hauptsächlich dann, wenn die Eigenschaften der favorisierten Rasse im krassen Gegensatz zu den eigenen Vorstellungen und Fähigkeiten stehen. Das passiert vor allem, sobald allein äußerliche Merkmale bei der Auswahl des Vierbeiners eine Rolle spielen. Da verliebt sich zum Beispiel der athletische Jogger in den melancholischen Blick eines Basset Hounds, der schüchterne Einzelgänger in
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