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Die neue Hoffnung der Föderation (Der Dezennienkrieg 1)

Die neue Hoffnung der Föderation (Der Dezennienkrieg 1)

Titel: Die neue Hoffnung der Föderation (Der Dezennienkrieg 1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: René Finius
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parlamentarischen Demokratie. Politische Themen lässt man in ihrer Gegenwart am besten einfach unter den Tisch fallen, und man geht vielen Problemen aus dem Weg.

     
     
    Orion – Eine selbst für Transitverhältnisse sehr weit entfernte, zunächst privat besiedelte kleine Welt, die jedoch definitiv nichts mit dem Orionnebel zu tun hat! Orionische Historiker datieren das Datum der Landung auf 2378. Terranische Daten gibt es nicht, weil die drei Schiffe im sog. großen Exodus aufgebrochen sind. In diese Kategorie gehören alle privaten bzw. von Firmen oder sonstigen Institutionen finanzierten und durchgeführten Besiedelungsanstrengungen, die nach der Entdeckung des Zwischenraumes als Reisemöglichkeit einsetzten und diejenigen von offizieller Seite überflügelten bzw. unterliefen.
    Orion war deshalb keine offizielle Kolonie, aber in der expansionistischen Phase der Terranischen Föderation wurde das wohlhabende System wie mehrere andere von der Terranischen Navy erobert und gewaltsam in den Bund eingegliedert. Vermutlich gab es einst Bestrebungen der Föderation, auch die umliegenden Systeme zu unterwerfen, aber diese Ideen wurden so nicht umgesetzt - womöglich wegen des zu hohen Aufwandes oder aufgrund der generellen Änderung der politischen Großwetterlage innerhalb der Föderation.
    Allgemein ist Orion der stark bewachte Außenposten der Föderation, und es ist stolz darauf. Die Bewohner sind Eigenbrötler und wollen sich und anderen gern etwas beweisen. Vielleicht sind besagte drei Urschiffe im 24. Jahrhundert aus diesen Gründen weiter vorgedrungen als alle anderen.
    Die orionische Amtssprache ist Englisch, und das Regierungssystem entspricht in etwa der terranischen parlamentarischen Demokratie. Der idyllische Planet würde unter diesen Voraussetzungen sicherlich jedes Jahr viele Reisende anlocken, wenn die Entfernung nicht wäre. Welcher Urlauber hat schon über drei Jahre für den Hinweg Zeit? Manch einer, der es versucht hat, soll am Ende da geblieben sein, weil er nicht noch einmal dieselbe Zeit zurückfliegen wollte. Kein Wunder angesichts der unbequemen und darüber hinaus auch noch sehr unsicheren langen Reise mit vielen Systemdurchquerungen. Wer sich ernsthaft mit dem Gedanken trägt, nach Orion zu fliegen, sollte eine teurere Passage auf einem Schiff buchen, das von einer guten privaten Sicherheitsfirma oder gleich in einem von der Föderationsnavy beschützten Konvoi reist. Ansonsten lassen die Piraten grüßen. Orions Navy ist entgegen der allgemeinen Erwartung zwar eher klein, aber dennoch sehr schlagkräftig.

     
     
    Sirius – Das zweite Sonnensystem außerhalb Sols, das noch vor der Entdeckung des Zwischenraumes von einer terranischen Flotte angesteuert und zur neuen Heimat von Menschen wurde. Die formelle Inbesitznahme durch den ersten Schiffskapitän war im Jahr 2197. Planet Sirius verschliss genauso wie der Mars das damals noch sehr störungsanfällige und wenig wirkungsvolle Terraformingequipment. Der Planet ist zwar genau wie damals von den Wissenschaftlern erwartet für menschliches Leben geeignet, aber dennoch hatten die emigrationswilligen Siedler aus Europa, Australien und Kanada mit ihrer Wahl keinen Glücksgriff getan. Die Luftfeuchte beträgt im Mittel sechzig bis neunzig Prozent, und die Sonnenentfernung kommt in etwa derjenigen der Erde gleich. Für den durchschnittlichen Terraner ist das Klima daher nahezu unerträglich, und so muss es wohl auch den ersten Siedlern gegangen sein.
    Von den elf Großraumschiffen landete nur das erste. Die zehn anderen blieben im Orbit. Die dunklen Annalen des Föderationsmitgliedes Sirius sprechen von einem mittelschweren Aufstand, der im ersten Jahr einige Hundert Menschen das Leben kostete. Obwohl dieses Thema beharrlich totgeschwiegen wird, ergehen sich terranische und sonstige Föderationshistoriker gern in Vermutungen, dass die Besatzung und die Siedler des elften bei der Landung beschädigten Schiffes diesen Konflikt anzettelten. Der Grund könnte sein, dass man ihnen auferlegte, als Einzige ausschließlich auf dem Planeten zu leben und nicht mehr in den Orbit zurückzukehren.
    Ein nachzuweisendes Faktum stellen auf jeden Fall die zehn heutigen geostationären Raumstationen um Planet Sirius dar, die wiederum von einem Wust an sonstigen orbitalen Einrichtungen umgeben sind. Das Terraforming der letzten Jahrhunderte hat die Luftfeuchtigkeit des Planeten tatsächlich etwas senken können, indem riesige Urwaldgebiete kurzerhand brutal

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