Die neue Rasse
Homunkulus auf Anraten von Bres-cia Lords gebracht hatten. O ja, hier würde etwas erwachen!
Eine neue Generation von Vampiren!
Und die würde sich niemals über die Alte Rasse aufschwingen.
Dafür bürgte Henna. Mit ihrem schwarzen Blut! Der Sprung von diesem Gedanken zu Selina Maddox war nur ein scheinbarer. Die Verknüpfung war tatsächlich enger, als selbst ein Narr wie Homer es hätte vermuten mögen. Selina hatte Henna in den vergangenen Wochen vieles gelehrt. Sie war nicht nur eine Meisterin auf dem Gebiet der Genforschung und -technolgie. Wo herkömmliche Wissenschaft an ihre Grenzen stieß, hatte Selina Ma-ddox neue Wege entdeckt, ans Ziel zu gelangen. Wunderbare, zauberhafte Selina .
Es wurde Zeit, sich wieder einmal mit ihr zu befassen. Mit ihr und mit -- Doreen .
Als Henna hinausgehen wollte, ließ ein Geräusch sie innehalten. Ein Schaben und Schleifen, als würde ein Körper sich über den Boden bewegen.
Henna wußte, woher es rührte, noch ehe sie sich umwandte. Der Tod hatte sich in Brescia Lords unter der Einwirkung von Homers Keim, den er mit dem Blutkuß in sie gepflanzt hatte, in dunkle Kraft gewandelt. Bevor sich die Wissenschaftlerin als Dienerkreatur erheben konnte, war Henna bei ihr und drehte ihr das Gesicht auf den Rücken.
»Wenigstens aufräumen hätte Homer können«, seufzte die Vampirin und ließ den nun vollends toten Körper achtlos fallen. Dann ging sie.
Zu dem vielleicht eigenartigsten Geschöpf, das sie in all den vielen hundert Jahren kennengelernt hatte.
*
Es dachte längst. Also war es schon lange.
In ihm war die Kraft von vielen. Von vielen, die gewesen waren wie es
selbst - und doch zu schwach, um zu leben.
Nur das stärkste von allen hatte das Recht zu leben. Und so hatte es ihnen genommen, was sie nie brauchen würden, und sich selbst einverleibt.
Nun war es bereit, aufzuerstehen.
Bereit, aber noch nicht fähig.
Es bedurfte noch eines - Impulses.
Es wußte nicht, wie dieser Impuls sein würde. Doch es würde ihn erkennen, wenn er kam.
Bis dahin mußte es warten, konnte nur träumen von dem, was Leben vielleicht sein würde.
Und die Kräfte von vielen in sich wachsen lassen.
Die Kräfte ... und den Durst.
*
Einen Raum wie diesen hätte niemand, der die weiteren Örtlichkeiten kannte, hinter den Mauern des >House of Awakening< erwartet.
Er war gemütlich. In manchen Teilen. Und von geradezu frostiger Atmosphäre in anderen. Als hätten hier zwei völlig geschmackskonträre Innenarchitekten ihrer Gestaltungslust freien Lauf gelassen.
Manche Bereiche des weitläufigen, auf unterschiedlich hohen Ebenen angelegten Wohnraumes erinnerten mit ihrer fast altmodischkitschigen Einrichtung an eine Puppenstube. Hier fühlte sich zweifelsohne Doreen heimisch. In anderen herrschte kühle Zweckmäßigkeit, frei von allem persönlichen Zierat. Unübersehbar die Handschrift von .
»Selina!«
Henna nahm die blonde Wissenschaftlerin sanft in ihre Arme. Fast sofort ging ihre Zunge auf Wanderschaft, tänzelte entlang der Linien ihres aparten Gesichts und tiefer, dorthin, wo unter samtweicher Haut das Blut spürbar in Wallung geriet. Blut, von dem Henna bislang nur gekostet hatte. Zu groß, zu anders war der Reiz, den Selina ihr zu bieten hatte, als daß die Vampirin ihn in einem Zug verschwendet hätte.
Nicht nur Selina, korrigierte sie sich, ohne in der Liebkosung der milchigen Haut innezuhalten. Auch Doreen.
Vor allem Doreen.
Hennas Hand glitt über Selinas Brüste hinab zu ihrem Bauch, wo ihre Finger sanfte Kreise um den Nabel zu ziehen begannen .
»Henna, ich ...« Selinas Stimme war ein heiser Hauch, der prickelnd über die Wange der Vampirin wehte.
Mit einem Kuß versiegelte die fast kahlhäuptige Vampirin die Lippen der Wissenschaftlerin. Ganz langsam löste sie sich dann wieder davon, und ihre spitzen Eckzähne zupften unendlich zart an Selinas Unterlippe.
»Nicht jetzt«, flüsterte Henna rauh. »Später. Laß uns erst ...«
Die Vampirin brachte Selina Maddox sanft zu Fall. Mit reptilien-hafter Eleganz wand Henna sich über die Gespielin, die unter jeder Berührung der kalten Haut wohlig fröstelte. Ungestüm öffnete Henna das merkwürdige Gewand, in das Selina ihren knabenhaften Körper gekleidet hatte.
Der vielfarbige Stoff riß, und Henna stürzte sich förmlich auf die kleinen festen Brüste, saugte die Nippel zu fast fingerkuppengroßen Knospen, während ihre Hände Selinas straffes Fleisch mit immer neuen Schauern überwoben.
Dann, als Selinas
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