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Die neue Rasse

Die neue Rasse

Titel: Die neue Rasse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vampira VA
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nicht nach SEINEM Willen waren.
    Ganz gewiß nicht .
    »... um Gottes willen!«
    Selina Maddox wollte schreien und brachte doch nur ein Stöhnen zuwege.
    Henna sandte der Wissenschaftlerin gifttriefende Blicke zu.
    »Erwähne niemals wieder ...«, begann sie. Und verstummte, als sich der liegende Körper vor ihr zu regen begann.
    »Ja, steh auf. Erhebe dich«, ermunterte sie fiebrig das Geschöpf, ihren neuen Bruder, dessen Gliedmaßen sich strafften, als hätte etwas Unsichtbares die Muskeln stimuliert.
    Und das erste Kind einer neuen Rasse erhob sich.
    Wie Homer es prophezeit hatte .
    *
    Landon Mulgrews Hoffnung erfüllte sich. Zu einem Teil jedenfalls.
    Denn dort unten am Ende des Ganges, jenseits der Metalltür, erhob sich tatsächlich etwas gegen seine Schöpfer.
    Leider geschah es nun doch in Mulgrews Schicht. Er hatte seinen letzten Rundgang vor Dienstende fast beendet. Und er spürte es, Sekunden bevor er es wirklich sah.
    Die Tür dort unten wurde nicht einfach geöffnet. Sie platzte trotz massiver Sicherung einfach aus Schlössern und Angeln. Und was sich jenseits davon erhoben hatte, kam nicht einfach auf Landon Mulgrew zu - es quoll ihm entgegen, als hätte ein kranker Geist es ausgespuckt!
    Eine riesige Gestalt mit schleimglänzender Haut überall dort, wo nicht Blut, zerrissenes Fleisch oder etwas ganz anderes den Körper besudelte. Der Kopf der Kreatur war langgestreckt, schwarze Augen klafften wie Löcher in dem Schädel, und die Mundpartie war vorgewölbt, mit gebleckten, mörderischen Zahnreihen, zwischen denen dunkelblutige Fetzen hingen.
    Landon Mulgrew wußte nicht, wieviel von dem, was er zu sehen glaubte, den Tatsachen entsprach, und was davon seine panikgepeitschten Sinne ihm vorgaukelten.
    Ihm blieb auch keine Zeit mehr, beides voneinander zu trennen.
    Die Kreatur biß ihm mit einem feuchtem Klacken den Kopf ab.
    Und als wollte ein ungnädiges Schicksal seine Qual noch steigern, hörte Landon Mulgrew das Geräusch sogar noch.
    Dann tat das in vernichtender Wut tobende Wesen, was Mulgrew in all den Jahren nicht vollbracht hatte.
    Es erlöste die Mißgeburten jenseits der Panzerglasscheiben von ihren Leiden.
    *
    Der Impuls ...
    ... er war so anders gewesen als alles, was sein unfertiges Gedankenwerk im Traum hatte ersinnen können.
    Er war wie ein Orkan in den Homunkulus gefahren, hatte das fast noch leere Gefäß seines Bewußtseins, in dem sich nur das noch junge, unreflek-tierte Wissen aus schwarzem Blut befunden hatte, zum Bersten angefüllt mit Zorn, der spürbar der eines anderen gewesen war.
    Nun jedoch war er der seine. Und er hatte diese Wut nicht nur genutzt, sondern soweit abgebaut, daß sie ihm keine Schmerzen mehr bereitete, sondern ihn nur noch - - beseelte.
    Nun war es an der Zeit, zu gehen.
    Hinauszugehen, um zu leben. Um zu tun, weswegen er lebte.
    Um eine neue Rasse zu begründen.
    *
    Krachender Donner ließ die Welt draußen in ihren Grundfesten erbeben. Father Cyrill spürte das Echo, das vibrierend wie eine schwache seismische Welle den steinernen Boden unter seinen Füßen durchlief, in seinen vom Alter steifen Beinen hochsteigen. Mehr unbewußt als wirklich haltsuchend griff er nach der nächsten Kirchenbank.
    Blitze wollten jenseits der wuchtigen Mauern das gewitterfinstere Firmament über Brooklyn in Stücke reißen. Ihr greller Widerschein ließ die jahrhundertealten Fensterbilder der Church of St. Margret immer wieder sekundenlang in überirdischer Farbenpracht erstrahlen und wob die wenigen, vom Alter fast farblos gewordenen Heiligenfiguren ringsum in gespenstische Bewegung aus Licht und Schatten.
    Regen prasselte gegen locker sitzende Fensterscheiben und ließ sie leise in den Rahmen klirren. Wind pfiff durch Ritzen ins Kirchenschiff. Irgendwo sickerte Wasser durch eine undichte Stelle des Daches und tropfte zu Boden.
    Ein schweres Seufzen wehte von Father Cyrills Lippen, während er all diesen Geräuschen lauschte. So vieles hätte not getan in der kleinen Kirche, die ihm von Anfang an mehr als nur Arbeitsstätte gewesen war. Seit vielen Jahren fühlte er sich hier nicht einfach nur zu Hause - er war es längst.
    Um so schmerzhafter traf den Geistlichen der Verfall seiner Kirche. Als wäre er selbst davon betroffen. Und fast als einziger. Denn es kamen nicht viele hierher. Und diejenigen, die kamen - manche von ihnen mochten sich auch nur in das alte Gotteshaus verirren -, hatten kaum etwas, das sie für dringende notwendige Reparaturen spenden konnten.
    Dennoch

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