Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Pollinger-Kinder und die Geister vom Flattertstern

Die Pollinger-Kinder und die Geister vom Flattertstern

Titel: Die Pollinger-Kinder und die Geister vom Flattertstern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Josef Carl Grund
Vom Netzwerk:
und Ping bremsten vor der riesigen Schalttafel, die eine ganze Wand in der größten Halle einnahm.
    „Geist Huber!“ fiepte der kleine Ping. („Geist Huber“ ist pengplutosirianisch und heißt auf deutsch „Mensch, Meier“.)
    Die Schalttafel war größer als zwei Raumschiff-Garagentore nebeneinander. Die unheimlich vielen bunten Knöpfe und blitzenden Hebel darauf verwirrten Ping, Pang und Pong zunächst so sehr, daß sie beinahe vergessen hätten, sich wieder auf normale Geisterkinder-Größe zu strecken. Sie fühlten sich auch dann noch klein und verwirrt; denn immer wieder leuchteten neue Knöpfe auf, während andere erloschen. Dazu summte es geheimnisvoll, und hin und wieder schrillten Pfeiftöne dazwischen.
    Pang schielte von der Schalttafel weg auf die Apparate und Maschinen, die in der gewaltigen Halle surrten, stieß dann Pong an und flüsterte: „Entweder geben wir’s auf, oder ich brauche jetzt gleich Kopfwasser und Schnupftabak.“
    „Hast du Angst?“ spottete Pong, obwohl auch ihm nicht geheuer zumute war.
    „Da sind sie!“ rief Ping.
    „Wer?“ fragten Pong und Pang.
    „Na, das PPS-Kopfwasser und der PPS-Schnupftabak“, sagte der Kleine und hielt ihnen eine Flasche und ein Kästchen hin. „Ich hab sie aus dem Regal dort genommen. Die Flasche ist noch beinahe voll.“
    „Weißt du, welchen Knopf wir drücken müssen, wenn wir mit der neuen Weltraumrakete abhauen wollen?“ fragte Pang.
    „Nee“, sagte Pong. „Aber vielleicht weiß ich’s mit Kopfwasser und Schnupftabak. Die Erwachsenen trinken und schnupfen sich ja auch gescheite Gedanken an.“ Er nahm dem Kleinen die Flasche ab, schnippte den Kork weg und sagte: „Prost!“ Dann trank er, bis ihm die Puste wegblieb, hustete und wurde kariert.
    „Prima“, rief Ping, „jetzt spinnt er!“
    „Hicks“, sagte Pong und gab die Flasche an Pang weiter.
    Pang nahm einen Schluck, dann einen zweiten, einen dritten, vierten und fünften, hickste ebenfalls und bekam Karos.
    Ping trank den Rest, und auch für ihn reichte es. „Hicks!“ japste er und war genauso kariert wie die anderen.
    Pong, Pang und Ping waren beschwipst.
    Vom PPS-Kopfwasser.
    (PPS ist die Abkürzung von Pengplutosirius, und Kopfwasser sagen die Geister zu einem Getränk, das die Gedanken in ihren Köpfen durcheinanderwirbelt. Kopfwasser dürfen nur erwachsene Geister in ganz kleinen Mengen trinken. Auf der Erde gibt es etwas Ähnliches. Die Menschen sagen Schnaps dazu.) „Jetzt schnu-nu-nupfen wir auch noch Ta-tabak, hicks!“ krähte Pang fröhlich, nahm dem Kleinen das Kästchen ab und streute den Schnupftabak sich und den anderen in die Gesichter.
    (Nun muß man wissen, daß PPS-Schnupftabak ebenfalls nur für ausgewachsene Geister bestimmt ist, und auch die schnupfen sehr sparsam.)
    „Haa-tschi! — Haa-tschi!! — Haaaaaaaa-tschiii!!!“
    Ping, Pang und Pong niesten, husteten und hicksten, daß ihnen Hören und Sehen verging. Dabei wurden sie immer lustiger, weil der Schnupftabak die Wirkung des Kopfwassers verdoppelte.
    Beim fünfunddreißigsten Niesen überkugelten sie sich in der Luft und klatschten dicht vor der großen Schalttafel nieder. „Hicks“, japsten sie noch einmal und hatten überhaupt keine Angst mehr vor den bunten Knöpfen und den blitzenden Schalthebeln.
    Pong kicherte und deutete auf einen Knopf, der soeben giftgrün aufleuchtete. „De-de-den drücken wir — hicks!“ rief er begeistert.
    „Jawoll — hicks“, stimmte Pang zu und wies auf den roten Knopf daneben.
    „Hicks — de-de-den dr-drücken wir!“ jubelte der kleine Ping und zeigte auf einen blauen Knopf, der wie ein zuckendes Lichtlein flackerte.
    „Also da-dann!“ kommandierte Pong. „Ich zähle bis hicks — bis drei meine ich. Da-dann drücken wir ge-ge-gemeinsam — hicks.“
    Er pustete sich auf und kommandierte weiter: „A-a-achtung! — Große Weltraumrakete fe-fertig zum Start — hicks! — Eins — zwei — hicks — drei!“
    Die beschwipsten Bengel hüpften an der Schalttafel in die Höhe. Pong drückte auf den grünen Knopf, Pang auf den roten, Ping auf den blauen.
    Dann sahen sie einen grellen Blitz, hörten einen fürchterlichen Donnerschlag, wurden emporgerissen und wirbelten auf das Tor der Halle zu. Erschrocken griffen sie im Dahinsausen nach dem erstbesten Halt. Der Kuckuck wollte es, daß sie die Kiste mit dem Supersprengstoff zu fassen bekamen, den die Pengplutosirius-Gelehrten vor kurzem erfunden hatten.
    Zum Glück krachte das Tor der Halle schon vom

Weitere Kostenlose Bücher