Die Pollinger-Kinder und die Geister vom Flattertstern
trinken können, ohne sich auf die Zehenspitzen recken zu müssen.
Die Pollinger-Kinder kniffen die Daumen ein.
Aber die Geister zeigten sich weiterhin friedlich. Sie verbeugten sich vor Roswitha und Hans-Heinrich so tief, daß ihre Nasenspitzen den Boden berührten, richteten sich wieder auf und klatschten in die Hände.
Ob sie einen Knall haben? dachte Hans-Heinrich.
„Können wir... vielleicht... etwas für euch... tun?“ stotterte Roswitha unsicher.
Sofort schrumpften die Geister auf Kindergröße zusammen. „O ja“, murmelten sie. „Bitte — helft uns!“ Ihre Gesichter verblaßten und färbten sich dann violett.
„Helfen?“ wiederholte Hans-Heinrich verblüfft. „Wir euch?“
„Ihr könnt es“, versicherte Pang.
„Wegen der Prophezeiung“, erklärte Pong.
„Wie bitte?“ fragte Roswitha.
„Stern kaputt, gar nix gutt“, piepste Ping und zog den Kopf noch weiter ein.
„Ach das meint ihr“, sagte Hans-Heinrich. „Das verstehen wir selbstverständlich. Es bedeutet, daß euer Himmelskörper explodiert ist — genauso wie im Fernsehen — und daß ihr euch gar nicht darüber freut.“
Die Geister nickten betrübt.
„Aber das ist doch keine Prophezeiung“, wandte Roswitha ein.
„Doch!“ behauptete Pang. „Ha-Hei-Ro, alles froh! Das ist sie.“
„Das ist sie!“ riefen Pong und Ping. Und alle drei strahlten wieder im saubersten Hellblau.
„Ha-Hei-Ro bedeutet Hans-Heinrich und Roswitha“, erklärte Pong. „Das seid ihr. Und weil ihr in der Prophezeiung vorkommt, müßt ihr zwei mächtige Wesen sein, die uns helfen können.“
„Jaaa!“ riefen Ping und Pang.
„Ich bin ein mächtiges Wesen“, unkte Hans-Heinrich und verzog das Gesicht.
„Ich auch“, murmelte Roswitha.
Die Geister nickten ernsthaft.
Hans-Heinrich zuckte die Achseln. „Na schön, dann bin ich’s eben. Nur schade, daß Vati und Mutti es nicht wissen.“
„Also helft uns schon!“ drängte Ping.
„Ja“, fragte Roswitha, „was wünscht ihr denn so fürs erste?“
„Sommersprossen!“ rief der Kleine. „Ich möchte genauso viele Sommersprossen haben wie du. Drei links und zwei rechts neben der Nase.“
„Du bist vielleicht ein Spaßvogel!“ sagte Roswitha verblüfft. „Aber bitte: meine Sommersprossen kannst du geschenkt kriegen. Ich weiß bloß nicht, wie ich das machen soll.“
„Wenn du meine nimmst, lege ich noch zwei Kaugummi dazu“, sagte Hans-Heinrich.
Pang winkte ab. „Ping redet wieder mal Unsinn.“ Sie deutete auf den Kleinen. „Seht ihn an. Karierter geht’s wirklich nicht mehr.“
Die Pollinger-Kinder bissen die Zähne zusammen, um nicht laut loszuplatzen und den kleinen Geist damit zu beleidigen.
Ping war von oben bis unten rot-weiß-blau kariert, und auf der Nasenspitze saß ihm ein giftgrüner Tupfen mit einem knallgelben Kreis drumherum.
„Hanswurst!“ brummelte Pong.
Ping guckte an sich hinunter, schämte sich und schrumpfte ein. Seine Karos überzogen sich mit violettem Schimmer.
„Was sollen wir nun tatsächlich für euch tun?“ fragte Hans-Heinrich die Geister.
„Bringt uns mit dem Flatterstern auf den Pengplutosirius zurück, bevor die drei Großen Br uns zu fassen kriegen“, bat Pong, färbte sich violett und wurde ebenfalls kleiner.
„O ja“, bettelte Pang. „Und helft uns bitte auch, den Flatterstern wieder in den Pengplutosirius hineinzukleben.“ Auch sie wurde violett und schrumpelte zusammen.
„Wer ist Pengplutosirius, oder wie das Ding heißt“, fragte Hans-Heinrich.
„Und wer sind die Großen Br?“ erkundigte sich Roswitha.
Pong erklärte es: „Der Pengplutosirius ist der Himmelskörper, aus dem wir hinausgeflogen sind. Auf dem Pengplutosirius sind wir so zu Hause wie ihr auf der Erde. Und die drei Großen Br sind...“
„...ganz alte, ganz böse und ganz ekelhafte Pengplutosirius-Geister, die den Pengplutosirius-Geisterkindern das Geisterleben schwermachen!“ riefen Pang und Ping mit Pong zusammen.
„Sie sind schuld daran, daß es auf dem Pengplutosirius geknallt hat“, behauptete Pang.
„Aber sie geben uns die Schuld“, jammerte der kleine Ping. „Und wenn wir den Flatterstern nicht zurückbringen, bevor sie uns zu fassen kriegen, sperren sie uns zehn Jahre lang in die Besenkammer. So böse sind die!“
„Ganz böse“, murmelten Pang und Pong und machten Gesichter wie Schneemänner in der Ostersonne.
Die Pollinger-Kinder staunten schon wieder, denn die Geister verfärbten sich abermals. Sie wurden pechschwarz und
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