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Die Puppenmacherin: Psychothriller (German Edition)

Die Puppenmacherin: Psychothriller (German Edition)

Titel: Die Puppenmacherin: Psychothriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Max Bentow
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Ein Kriminalbeamter mit Kontakt zu einer Psychologin? Klang das nicht nach Schwäche? Und was wäre, wenn sich Landsberg an sie erinnerte? Immerhin tauchte ihr Name in den Akten zum Federmann auf.
    Kurzentschlossen verschob er das Gespräch mit ihm und folgte Stefanie in ihr Büro.
    »Es geht um das seltsame Zeichen, das wir immer für ein Dach mit drei Buchstaben gehalten haben. Ich hab das mal graphisch ein bisschen verändert.«
    Sie deutete auf den Monitor ihres Computers. Da waren die Originalfotos von den Tatorten, daneben ihre Bildbearbeitungen.
    »Ich hab mir gedacht, wir sollten vielleicht mal weg von unseren gewohnten Lesarten.«
    »Hmm.«
    »Du weißt doch, die Suche nach Eel und Aal hat uns nie weitergeführt.«
    »Ja.«
    »Aber jetzt schau mal.«
    Sie tippte etwas auf ihrer Tastatur ein, und plötzlich erschienen auf dem Bildschirm einige Schriftzeichen.
    »Ist das Chinesisch?«
    »Genau. Und jetzt schau hier.« Sie klickte ein Zeichen an.
    Trojan erkannte es sofort wieder.

    »Das ist es!«
    Sie rahmte es ein, kopierte es und setzte es direkt neben die Fotos von den Schmierereien an der Kellertür und auf den Betten von Frida König und Karen Scheffler.
    »Kein Zweifel!«
    Stefanie sah ihn an. »Es ist das chinesische Zeichen für Ratte.«
    Ratten, dachte Trojan. Er sah wieder den Brunnenschacht vor sich, er sah das Gewusel am Boden.
    »Gibt es die Ratte nicht auch im chinesischen Horoskop?«
    »Ja, das Jahr der Ratte.«
    »Ratten und Bauschaum«, murmelte er.
    Dann stand er auf und sagte zu ihr:
    »Komm mit.«
     
    Irgendwann konnte er seine Hände nicht mehr spüren. Es schien ein Elektrokabel zu sein, das sich tief in sein Fleisch schnitt. Auch um seine Beine und die Fußgelenke war es geschlungen, fest, viel zu fest.
    Er konnte nichts sehen, da war ein Band über seinen Augen, und auch sein Mund war zugeklebt. Wenn er versuchte, sich bemerkbar zu machen, brachte er nur erstickte Laute hervor.
    Sein Herz schlug so hart und schnell, dass er sich vor einem Infarkt fürchtete, dabei war er noch so jung. Dazu kamen der Hunger und der Durst und der schreckliche Drang, auf die Toilette zu müssen. Es roch feucht und muffig um ihn herum. Und er hatte Angst, schreckliche Angst.
    Wenn er all seine Kräfte sammelte, konnte er sich wenige Zentimeter auf dem Boden bewegen. Zwischendurch musste er ausruhen, Luft durch die Nase einziehen und sich innerlich gut zureden. Schließlich gelang es ihm, noch ein winziges Stück vorwärtszurobben. Vielleicht war da irgendwo eine Tür, irgendwie musste er doch hier hereingekommen sein.
    Der angebliche Produktionsassistent schien ihm ein Betäubungsmittel verabreicht zu haben. Ihm war noch immer schwindlig davon. Und wenn der Brechreiz kam und die Magensäure höher stieg, war ihm, als müsste er ersticken.
    Plötzlich hörte er ein Geräusch.
    Da waren Schritte.
    Sie näherten sich.
    Und dann wurde ihm das Klebeband vom Mund gerissen, der Schmerz war höllisch. Er rang nach Atem.
    Er sah den anderen nicht, aber er konnte ihn förmlich wittern. Da war sein säuerlicher Geruch.
    »Wer sind Sie, was wollen Sie von mir?«, stammelte er.
    Es kam keine Antwort.
    »Bitte, tun Sie mir nichts!«
    Doch kaum hatte er den Satz ausgesprochen, vernahm er ein Knistern. Kurz darauf durchzuckte ihn der Stromschlag. Er warf den Kopf herum, hechelte.
    »Nicht doch!«
    Wieder durchzuckte es ihn.
    Und dann hörte er den anderen lachen.
    Er wagte es nicht mehr zu sprechen, stattdessen winselte er leise vor sich hin.
    Schließlich spürte er das kalte Metall an seinen Beinen.
    Es war eine Schere, vielleicht sollte das Kabel durchtrennt werden, vielleicht wurde er befreit.
    Doch schon sank seine Hoffnung.
    Der andere tat ihm weh, schnitt ihm ein Loch in die Jeans, mitten im Schritt. Langsam arbeitete er sich vor. Wenn Milan zu laut jammerte, schnitt er ihm absichtlich in die Haut, also bemühte er sich, flach zu atmen und die Demütigung möglichst stumm und reglos zu ertragen.
    Unvermittelt sprach eine Stimme zu ihm.
    Sie klang tief und gepresst.
    »Du hast sie gefickt, nicht wahr? Erzähl es Karli. Sag Karli die Wahrheit. Sag ihm, ob du sie gefickt hast!«
    Er hatte ihm auch die Unterhose aufgeschnitten.
    »Sag schon. Sag es Karli. Nun mach schon.«
    Er war völlig entblößt.
    »Ich – bitte – ich –.«
    Der Elektroschock traf ihn an den Weichteilen.
    Heftige Zuckungen durchliefen seinen Körper.
    »Gib Karli eine Antwort!«
    Wer war das? Wer sprach da zu ihm? Das war doch nicht der

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