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Die Reise zu den Elfeninseln

Die Reise zu den Elfeninseln

Titel: Die Reise zu den Elfeninseln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Scott
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Kaschemme schließen und wieder nach Norden gehen wird, wenn so etwas noch einmal vorkommen sollte.
    Etwa dreißig Sekunden nach Makris Äußerung bietet sich mir ein vollkommen trostloser Anblick. Alle sind geflohen, entweder in die Sicherheit ihrer Heime oder in die Kirche, zum Notfall-Ablass. Ich starre Makri an und will sie anschreien, aber kein Laut dringt über meine Lippen. Ich bin so schockiert, dass ich nicht mal schreien kann. Makri wirkt ziemlich verwirrt.
    »Was sollte das denn da grade?«, erkundigt sie sich.
    Mir zittern die Hände. Ich brauche eine ganze Weile, bis ich den Krug endlich zum Mund geführt habe. Das Bier hilft ein bisschen, jedenfalls genug, um ein paar Worte herauszubringen.
    »Du … Du … Du …«
    »Komm schon, Thraxas, was soll das Gestammel? Was ist los? Hab ich etwas Falsches gesagt?«
    »Etwas Falsches!« Ich belle die Worte förmlich hervor, als ich vor Wut endlich meine Stimme wiederfinde. »Etwas Falsches? ›Darf ich mich hinsetzen? Mein Blutfluss ist diesen Monat wirklich ziemlich heftig.‹ Bist du vollkommen verrückt geworden? Hast du keinen Funken Anstand?«
    »Ich verstehe nicht, was darum für ein Aufstand gemacht wird.«
    »Es ist vollkommen tabu zu erwähnen, dass du … davon zu sprechen, dass du …« Irgendwie kann ich das Wort nicht aussprechen.
    »Menstruierst?«, kommt mir Makri zu Hilfe.
    »Hör sofort auf, es auszusprechen!«, kreische ich. »Sieh nur, was du angerichtet hast! Ich war gerade dabei, Donax eintausend Gurans abzuknöpfen, und du hast ihn verscheucht!«
    Ich bin stinksauer. Und ich bin dreiundvierzig Jahre alt! Soweit ich mich erinnern kann, habe ich das letzte Mal mit acht Jahren geweint. Damals hat mein Vater mich dabei erwischt, wie ich seinen Bierkeller geplündert habe, und mich mit dem Schwert in der Hand um die Stadtmauern gejagt. Aber bei dem Gedanken an Donax’ tausend Gurans, die rechtmäßig mir gehören und die jetzt im Dunkel von Zwölf-Seen verschwunden sind, fühle ich mich den Tränen nahe. Ich spiele mit dem Gedanken, Makri anzugreifen. Sie ist vielleicht eine gefährliche Schwertkämpferin, aber ich bin der beste Straßenkämpfer der Stadt und rechne mir aus, dass ich sie mit einem überraschenden Fußtritt zu Boden werfen könnte.
    »Versuch das ja nicht«, warnt mich Makri und weicht langsam an den Tresen zurück, wo sie während ihrer Schicht ihr Schwert aufbewahrt.
    Ich gehe weiter auf sie zu. »Ich bringe dich um, du spitzohrige Missgeburt!«, schreie ich und bereite mich zum Angriff vor. Makri greift nach ihrem Schwert, und ich ziehe meines aus der Scheide.
    Plötzlich erscheint Tanrose und baut sich zwischen uns auf. »Hört sofort auf damit!«, fordert sie. »Du überraschst mich, Thraxas. Wie kannst du dein Schwert gegen deine Freundin Makri richten?«
    »Diese spitzohrige Orgk-Schlampe ist nicht meine Freundin. Sie hat mich gerade um tausend Gurans gebracht!«
    »Wie kannst du es wagen, mich eine spitzohrige Orgk-Schlampe zu nennen?«, kreischt Makri und stürzt sich mit gezogenem Schwert auf mich.
    »Lasst das!«, schreit Tanrose. »Thraxas, steck sofort das Schwert wieder weg, oder ich schwöre dir, dass ich dir nie wieder ein Rehragout koche. Ich meine es ernst. Und du, Makri, leg sofort die Waffe hin, oder ich sage Ghurd, dass du den Stall ausmisten und den Hof fegen sollst. Ihr enttäuscht mich beide.«
    Ich zögere. Auch wenn ich es nicht gerne zugebe, bin ich mehr oder weniger von Tanroses Rehragout abhängig. Mein Leben wäre ohne weit trostloser.
    »Es ist nicht Makris Schuld, wenn sie nicht wusste, dass dies ein Tabu-Thema ist. Schließlich ist sie in einer orgkischen Gladiatoren-Sklavengrube aufgewachsen.«
    »Allerdings«, bestätigt Makri. »Wir konnten uns nicht lange mit gesellschaftlichen Tabus aufhalten. Dafür waren wir viel zu sehr mit Kämpfen beschäftigt. Da hieß es dann: Schieb dir ein Tuch zwischen die Beine und ran an den nächsten Gegner! Wenn dir vier Trolle mit ihren Prügeln den Kopf von den Schultern schlagen wollen, interessiert es niemanden, ob du gerade menstruierst.«
    Ich kann es einfach nicht länger ertragen. Und außerdem könnte ich schwören, dass Tanrose lächelt, als Makri das Wort schon wieder ausspricht. Allmählich beschleicht mich der Verdacht, dass die Frauen sich gegen mich verschwören. Ich bin jetzt gereizter als ein wilder Drache, vielleicht sogar noch ein bisschen wütender.
    »Makri«, sage ich so würdevoll wie möglich. »Zum ersten Mal in meinem Leben bin ich

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