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Die Olchis und die Teufelshöhle (German Edition)

Die Olchis und die Teufelshöhle (German Edition)

Titel: Die Olchis und die Teufelshöhle (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erhard Dietl
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Was sind eigentlich Olchis?

    Es gibt immer noch ein paar Erwachsene, die noch nie etwas von den Olchis gehört haben. Das ist selten, aber es kommt vor.
    Vielleicht läuft dir ja mal so jemand über den Weg, und dann kannst du ihm von den Olchis erzählen. Aber pass auf, wo du ihm davon erzählst. Du kannst es beim Spazierengehen machen, im Freibad, beim Autofahren, im Zahnarzt-Wartezimmer oder auch am Telefon. Aber erzähle besser nichts Olchiges beim Frühstück, beim Mittag- oder Abendessen. Solche Momente sind für olchige Geschichten eher ungünstig.
    Die Olchis mögen es nämlich, wenn es mieft, muffelt und furzt. Sie waschen sich nie, und wenn sie gähnen, dann stürzen die Fliegen ab und fallen tot auf den Fußboden. So sehr muffeln die Olchis aus dem Mund.
    Die kleinen Olchis sind ganz anders als die Menschen. Ihre Nasen sind viel größer, und ihre Haut ist viel grüner. Alles, was wir Menschen wegwerfen, weil wir es nicht mehr brauchen, kommt ihnen gerade recht. Zum Glück werfen wir eine ganze Menge weg. Auf dem Schmuddelfinger Müllplatz liegen die wunderbarsten Sachen herum.
    Daher haben sich die Olchis hier ihre Muffelhöhle gebaut. Sie fischen sich die leckersten Sachen aus dem Müllberg, denn sie haben ständig Hunger und einen gesunden Appetit. Alles, was ranzig und rostig, was vergoren und vergammelt ist, das mögen sie besonders gern. Die Olchis verdrücken alte Schuhsohlen wie Wiener Schnitzel und rostige Nägel wie Gummibärchen. Sie kauen Kieselsteine wie Schokolade und schlürfen lange Schuhbänder wie Spaghetti. Und Olchi-Mama kocht jeden Tag herrliche Gerichte aus schlammigem Moderstampf, krötigem Schuppenwurz und rattigen Fischgräten.
    Trotzdem haben Olchis nie Bauchweh. Nur wenn ein Olchi versehentlich etwas Frisches erwischt hat, dann wird er sterbenskrank. Er bekommt bunte Flecken am ganzen Körper und Olchi-Oma muss ihm dann schnell einen kräftigen Stinkerkuchen backen. Das ist die beste Medizin, damit kriegt sie jeden kranken Olchi wieder hin.
    Die Olchis sind bärenstark, sie waschen sich nie, und sie haben eine nette Frisur. Auf ihrem Kopf wachsen drei komische Zapfen, das sind ihre Hörhörner. Mit dem mittleren Hörhorn können sie alle Sprachen der Welt verstehen, was sehr praktisch ist.
    Ihr Gehör ist so gut, dass sie auch die Kröten husten, die Ratten rülpsen und die kleinen Mäuse pupsen hören.
    Auch die Olchis rülpsen und pupsen gerne lustig durch die Gegend, und meistens sind sie dabei gut gelaunt. Wenn es regnet, freuen sie sich über die aufgeweichten Müllteile. Sie hüpfen durch die matschigen Pfützen und schleudern sich fette Matschknödel an die Knubbelnasen.
    Besonders Olchi-Papa hat es manchmal aber auch gern gemütlich. Er entspannt sich am liebsten in seiner rostigen Badewanne bei einem schönen Müllbad, oder er legt sich direkt in den weichen Schlamm.
    Wusstest du, dass auch manche Menschen gern Schlammbäder nehmen? Das haben sie bestimmt den Olchis abgeschaut.

    Die Menschen bezahlen sogar Geld dafür, weil sie finden, dass es ihnen guttut und sie davon schöner werden.
    Aber bei den Olchis ist das ganz anders, und mit Geld haben sie sowieso nichts am Hut. So etwas kennen und brauchen sie gar nicht.
    Wenn sie fröhlich Geburtstag feiern, dann hört man ihre olchigen Lieder laut und schaurig über den Müllberg schallen. Sie haben jede Menge Zeit, denn sie müssen nicht zur Arbeit und nicht in die Schule. Und die Olchi-Kinder bekommen keine schlechten Noten, und beim Essen dürfen sie die Füße auf den Tisch legen. Ist das nicht ein schönes
Leben?
    Weil sie so ein schönes, gemütliches Leben führen, werden sie steinalt. Olchi-Opa ist bestimmt schon ungefähr neunhundertfünfundachtzig Jahre alt. Vor ein paar Hundert Jahren war er Haifischjäger, Raumfahrer, Taucher und Känguru-Trainer und alles, was ihm sonst noch so einfällt.
    Mir fällt jetzt auch etwas ein. Ich will dir eine oberolchige Geschichte erzählen. Aber erst, wenn du mit dem Essen fertig bist. Na ja, du kannst dir Zeit lassen, die Geschichte beginnt erst mal noch gar nicht olchig.

Die Gräfin

    Die Gräfin Kreszentia von Wurm und Bakschisch saß auf ihrem feuerroten Samtsofa. Sie trank schwarzen Kaffee und blätterte in einem Katalog mit dem Titel »Neue Ideen aus aller Welt«.
    Mit ihrem goldenen Füller füllte sie einen Bestellschein aus. Sie kaufte einen Rasenmäher-Roboter und eine neuartige Wunderwaffe gegen die Maulwürfe im Schlossgarten. Dann entdeckte sie Fußpuder von

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