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Die Rettung von Zei

Titel: Die Rettung von Zei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lyon Sprague de Camp
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letzten Aufflackern von Trotz wandte sie sich an Barnevelt. »Was habt Ihr mit meinen Kriegerinnen gemacht, die Ihr weggeschleppt habt? Sie defloriert und den Fischen zum Fraß vorgeworfen?«
    »Keineswegs, Hoheit. Sie sind alle mit meinen Ex-Piraten verheiratet.«

 
19
     
    N achdem er alles Notwendige zur Wiederherstellung der Ordnung in Ghulinde getan hatte – zum Beispiel ein paar Männer hängen zu lassen, die ihre wiedererlangte Freiheit durch Ladenplünderungen hatten feiern wollen – stattete Barnevelt Zei einen Besuch in ihren Gemächern ab.
    Als sie nach der stürmischen Begrüßung wieder zu Atem gekommen war, sagte sie: »Mein Herr und Geliebter, wenn du mich wirklich liebst, warum hast du dich dann, obwohl du wusstest, dass ich von irdischer Abstammung bin, so lange zurückgehalten, bis Zakkomirs Botschaft dich erreichte? Nur eine Minute später, und die Bande zwischen Zakkomir und mir wären geschmiedet worden.«
    »Wie sollte ich wissen, dass du ein Mensch bist? Du hast doch wohl nicht erwartet, dass ich an deinen Antennen reiße, um zu gucken, ob sie auch echt sind!«
    »Auf ähnliche Weise erkannte ich, dass du ein Mensch bist.«
    »Wie das? Haben sich meine Ohrspitzen gelöst oder etwas ähnliches?«
    »Nein, das nicht, aber als wir unsere Kleider zum Trocknen aufhängten, auf dem Floß im Sunqar – du erinnerst dich –, da sah ich, dass du einen Nabel hast!«
    Barnevelt schlug sich mit der Hand gegen die Stirn. »Natürlich! Jetzt, wo du davon sprichst, wird mir erst bewusst, dass eine Person, die aus einem Ei ausgebrütet wird, ja gar keinen Nabel braucht!«
    »Nun, da ich wusste, dass du wusstest, dass auch ich einen habe, folgerte ich, dass du alles wüsstest, und konnte keinen Grund für deine seltsame Zurückhaltung sehen. Vielleicht, dachte ich, ist er in Nyamadze aufgewachsen, so wie ich in Qirib, und fühlte sich mehr als Krishnaner denn als Terraner. Vielleicht ist er aber auch ein kleines Rädchen in irgendeinem groß angelegten Komplott. Oder vielleicht findet er mich auch bloß hässlich.«
    »Hässlich! Oh, Liebling …«
    »Jedenfalls war es für mich so klar wie die Gipfel von Darya, dass du den Anschein aufrechterhalten wolltest, dass wir Krishnaner seien, obwohl wir beide um die wahre Natur des anderen wussten. Und obgleich die Neugier mich fast auffraß, wagte ich nur eine kleine Andeutung zu machen. Erinnerst du dich, wie ich sagte, wir wären beide von der gleichen Art, und keiner wäre genau das, was er zu sein schiene?«
    »Ich erinnere mich daran, aber damals ist bei mir der Groschen nicht gefallen. Meine Gedanken waren. „. mit anderen Dingen beschäftigt.« Er verschlang sie mit den Augen, bis sie errötete.
    »Nun, als diese Andeutungen bei dir ins Leere fielen wie ein Aqebat, den der Pfeil des Jägers durchbohrt hat, da fügte ich mich dem, was ich für deinen Wunsch hielt. Denn ich liebte dich so sehr, dass ich – trotz meines edlen Entschlusses, meine Keuschheit zu bewahren, wie es sich für eine Prinzessin geziemt – dir zuliebe meine Jungfernschaft aufgegeben hätte, wenn du mich dazu gedrängt hättest.«
    Barnevelt holte tief Luft. »Jetzt begreife ich. Nun, stell es meiner Dummheit in Rechnung, obwohl es vielleicht auf lange Sicht gesehen ein glücklicher Irrtum war. Aber sag mal, wie hast denn du deinen Nabel verborgen – beim Schwimmen oder wenn du im Park als angebliche Statue posiert hast?«
    »Ich habe ein Stück falscher Haut getragen, außer beim Kashy-Fest, da habe ich es weggelassen, weil ich es unter dem Zeremoniengewand nicht für nötig hielt.«
    »Ich verstehe. Nun, da wir einmal dabei sind, uns unsere kleinen Flunkereien zu gestehen: Der Yeki, der damals auf der Straße nach Shaf gebrüllt hat, als du mich verlassen wolltest, war gar kein richtiger Yeki. Ich war es. Ich habe ihn imitiert.«
    »Das habe ich doch gewusst«, sagte sie schmunzelnd.
    Unvermittelt sagte Barnevelt: »Jetzt müssen wir überlegen, wie wir heiraten können … Wir heiraten doch, oder nicht?«
    »Ich habe mich schon die ganze Zeit gefragt, wann du mich das endlich fragen würdest«, sagte sie mit gespielt missbilligendem Unterton. »Nun, mein Herr, da du dich nun endlich bequemt hast, um meine Hand anzuhalten – die Antwort ist ja, ja und nochmals ja. Aber wo siehst du die Schwierigkeit?«
    »Wir sind Terraner, und ich habe irgendwo gelesen, dass Terraner nur von Terranern rechtmäßig getraut werden können. Die einzigen Leute auf Krishna, die uns trauen könnten

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