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Die Ringwelt-Ingenieure

Titel: Die Ringwelt-Ingenieure Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven
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behaupten, sie sind unsere Verbündeten. Vorläufig wenigstens.«
    Das Mikrophon fing einen hellen Schrei auf, der von einem Trompetenstoß unterbrochen wurde. Die Bogenschützen legten alle zugleich einen Pfeil an die Sehnen. Zwei kleine rothäutige Wachposten liefen mit beeindruckender Geschwindigkeit zu den Hütten zurück. Aber die Riesen beachteten sie nicht.
    »Feuer!« sagte Louis leise.
    Viele Pfeile schwirrten jetzt ziellos in den Nachthimmel hinauf. Die Riesen knickten zusammen. Zwei oder drei grüne Elefanten gaben schmetternde Trompetenstöße von sich und versuchten sich im Gras aufzurichten. Auch sie gingen wieder in die Knie. In der Haut des einen Elefanten steckten zwei Pfeile.
    »Sie hatten es auf die Herde abgesehen«, sagte Chmeee.
    »Ja. Wir können nicht zusehen, wie sie die Herde abschlachten. Du bleibst hier und bedienst die Kanone, während ich mit diesen Leuten verhandle.«
    »Ich nehme von dir keine Befehle entgegen, Louis.«
    »Hast du einen anderen Vorschlag?«
    »Nein. Aber laß wenigstens einen von den Riesen übrig, damit wir ihn verhören können.«
     
    Dieser Riese lag auf dem Rücken. Er hatte nicht nur einen Bart, sondern eine Bartmähne: nur seine Augen und seine Nase schauten aus der goldenen Haarflut heraus, die Gesicht, Kopf und Schultern bedeckte. Ginjerofer kauerte neben ihm und zwang ihm mit ihren kleinen Händen die Kiefer auseinander. Die Kieferknochen des Kriegers waren gewaltig. Das Gebiß bestand durchweg aus flachkronigen Mahlzähnen, die erheblich abgenützt waren.
    »Siehst du«, meinte Ginjerofer, »er ist ein Pflanzenfresser. Sie wollten unsere Herde töten, um ihnen das Gras wegnehmen zu können.«
    Louis schüttelte den Kopf. »Ich hätte nicht geglaubt, daß der Konkurrenzkampf um das Grünfutter hier so groß ist.«
    »Wir wußten es selbst nicht. Aber sie kommen von spinnwärts, wo unsere Herden das Gras abgeweidet haben. Ich danke dir, daß du sie für uns getötet hast, Louis. Wir müssen ein großes Fest veranstalten.«
    Louis' Magen drehte sich um bei diesem Gedanken. »Sie schlafen nur. Und es sind intelligente Wesen wie du und ich.«
    Sie blickte ihn groß an. »Aber ihr Verstand war doch auf unser Verderben ausgerichtet!«
    »Aber wir überwältigten sie. Und deshalb bitten wir, sie am Leben zu lassen.«
    »Und was sollen wir tun, wenn wir sie aufwachen lassen?«
    Das war tatsächlich ein Problem. Louis improvisierte: »Wirst du sie am Leben lassen, wenn ich dafür eine Lösung finde? Vergiß nicht, daß es unsere Kanone war, die sie einschläferte.« Das war eine versteckte Drohung an Ginjerofer, daß Chmeee die Kanone auch gegen das Dorf verwenden konnte.
    »Wir werden darüber beraten«, erwiderte Ginjerofer.
    Louis wartete. Vierzig pflanzenfressende Riesen würden niemals im Landungsboot Platz finden. Man konnte sie natürlich entwaffnen. Louis mußte grinsen, als er das Schwert in der breiten Pranke des Riesen betrachtete. Die lange gebogene Klinge war eine vorzügliche Sichel.
    Ginjerofer kam zu ihm zurück. »Sie dürfen am Leben bleiben, wenn wir ihren Stamm nie mehr zu Gesicht bekommen. Kannst du uns das versprechen?«
    »Du bist eine intelligente Frau. Ja, sie könnten Verwandte haben, die der Blutrache verpflichtet sind. Ja, und ich kann dir versprechen, daß du diesen Stamm nie wieder sehen wirst.«
    Chmeee meldete sich im Ohrstöpsel: »Louis? Vielleicht mußt du den ganzen Stamm ausrotten!«
    »Nein, das kostet viel Zeit, und schau dir doch diese Riesen einmal an! Es sind Bauern. Sie können uns nichts anhaben. Schlimmstenfalls werde ich sie dazu zwingen, ein großes Floß zu bauen, und wir werden es mit dem Landungsboot auf den See hinausschleppen. Die Sonnenblumen haben die Flußgrenze noch nicht überquert. Wir werden sie in sicherer Entfernung der Sonnenblumen an einer Stelle wieder an Land setzen, wo Gras wächst.«
    »Weshalb? Auch das wird uns ein paar Wochen Zeit kosten!«
    »Für Informationen, Chmeee.« Louis drehte sich wieder Ginjerofer zu. »Ich brauche den Burschen, der die Rüstung trägt. Und ich möchte alle ihre Waffen haben. Du darfst ihnen nicht einmal ein Messer lassen. Such die von den Waffen aus, was du gerne haben möchtest. Aber alles andere verladen wir in unserem Schiff.«
    Sie betrachtete unschlüssig den gepanzerten Riesen. »Wie sollen wir ihn von der Stelle bewegen?«
    »Ich habe dafür ein Transportmittel. Eine Repulsionsplatte. Wenn wir den Riesen fortgeschafft haben, fesselt ihr die anderen

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