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Die Ringwelt-Ingenieure

Titel: Die Ringwelt-Ingenieure Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven
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- falls er das Abenteuer überlebte.
    Die Ringwelt erwies sich als ein Kunstplanet mit der drei Millionenfachen Oberfläche der Erde, in Drehung versetzt, um Schwerkraft zu erzeugen, auf der Innenseite terraformiert, wobei die Oberflächen-Strukturen in das Bodenmaterial eingeprägt waren.
    Der vorsichtige Erkundungsflug des Forschungsteams fand ein jähes Ende, als ein Geschoß ihr Raumschiff aus dem Himmel herunterholte. Die Lying Bastard machte in der Nähe eines tausend Meilen hohen Berges eine Bruchlandung, der von den Eingeborenen »Faust Gottes« genannt wurde. Nur der Rumpf des Schiffes, seine lebenserhaltenden Systeme und der Überlicht-Geschwindigkeits-Antrieb überstanden die Bruchlandung. Aber ein Außenseiter-Hyperdrive-Motor ist im Bereich des Schwerkraftfeldes einer Sonne nicht verwendungsfähig.
    Auf einsitzigen Flugrädem erforschte die Mannschaft Hunderttausende von Meilen der terraformierten Landschaft auf der Suche nach Hilfe. Sie entdeckten mehrere menschenähnliche Rassen. Die hochentwickelte Zivilisation, die einmal die Ringwelt beherrscht hatte, lag in Trümmern.
    Schließlich stießen Louis und der Dolmetscher auf einen tausend Jahre Überlebenden der früheren Hochkultur. Halrloprillalar Hotrufan, Mitglied einer Raumschiffbesatzung, mußte nach ihrer Rückkehr von einem benachbarten Stern entdecken, daß ihre Zivilisation zusammengebrochen war, vermutlich, weil ein mutierter Schimmelpilz den Superleiter zerstört hatte, auf dem sich ihre fortgeschrittene Technologie gründete. Die Mehrzahl der bisher herrschenden technischen und politischen Elite war bei dem Zusammenbruch der Städte getötet worden, als die fliegenden Gebäude aus dem Himmel herunterstürzten. Die Zivilisation hatte sich von dieser Katastrophe nie mehr erholt. Seit ihrer Heimkehr lebte Halrloprillalar in einem fliegenden Gefängnis, ernährte sich von den Opfergaben der Eingeborenen, die sie als Göttin verehrten, und erreichte mit Hilfe eines Lebenselixiers ihr hohes Alter.
    Mit Halrloprillalars Unterstützung gelang es Louis, dem Dolmetscher und Nessus, die Rotationsgeschwindigkeit der Ringwelt zu einem Notstart ihres beschädigten Raumfahrzeuges auszunützen, die sie in den interstellaren Raum hinauskatapultierte, wo sie ihren Hyperdrive-Motor wieder einschalten konnten. Nur Teela Brown zog es vor, auf der Ringwelt zu bleiben.
    Seither sind dreiundzwanzig Jahre vergangen...

I. Teil
1. Im Wonnefeld
    Louis Wu stand unter Strom, als die beiden Männer in seine Privatsphäre eindrangen.
    Er saß in tadelloser Lotus-Position auf dem üppigen gelben Innen-Gras-Teppich. Sein Lächeln war verträumt, wonnetrunken. Die Wohnung war klein, bestand nur aus einem großen Raum. Er konnte beide Ausgänge zugleich sehen. Aber in dem Wonnerausch, der nur dem Süchtigen vertraut ist, sah er sie nicht hereinkommen. Plötzlich standen sie vor ihm: zwei blasse junge Männer, beide fast zwei Meter zwanzig groß, die Louis mit verächtlichem Lächeln musterten. Der eine schnaubte und ließ einen wie eine Waffe geformten Gegenstand in die Tasche gleiten. Sie rückten noch einen Schritt vor, als Louis sich aus dem Gras erhob.
    Es war nicht allein dieses glückselige Lächeln, das sie täuschte. Vielmehr verließen sie sich auf den faustgroßen Wonnestecker, der aus dem Scheitel von Louis Wus Kopf hervorschaute wie eine schwarze Plastikgeschwulst. Sie hatten mit einem Strom-Süchtigen zu tun und wußten, was sie von ihm zu erwarten hatten. Seit Jahren mußte dieser Mann sein Gehirn abgeschaltet und sein ganzes Bewußtsein von diesem Stromleiter abhängig gemacht haben, der das Wollust-Zentrum in seiner Gehirnrinde mit elektrischen Impulsen anregte. Die Süchtigen verwahrlosten und verfielen körperlich. Man konnte es ihm ansehen:
    Er war schmächtig und fast einen halben Meter kleiner als die beiden. Er.
    Als sie sich Louis greifen wollten, lehnte sich dieser weit zur Seite, um die richtige Hebelwirkung zu erreichen, und schlug einmal, zweimal, dreimal mit dem Bein zu. Der eine von den beiden Eindringlingen lag auf dem Boden, um sich selbst gewickelt, atemlos, ehe der andere seine Geistesgegenwart wiederfand und zurückwich.
    Louis folgte ihm.
    Was den jungen Mann fast lähmte, war diese fast wollüstige Andacht, mit der Louis ihn in den Tod schicken wollte. Zu spät griff er nach dem Lähmungsstrahler, den er wieder in die Tasche gesteckt hatte. Louis schlug ihm die Waffe mit dem Fuß aus der Hand. Mit einem wuchtigen Faustschlag traf er die

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