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Die Satansbraut

Titel: Die Satansbraut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Coulter
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Silver Tide, um sich dafür zu interessieren, ob die Frau eine Schlangenbeschwörerin aus Indien oder einfach die Inselhure war, wie er fast annahm. Die Hitze laugte ihn völlig aus. Er hatte noch nie im Leben etwas Derartiges erlebt. Hoffentlich behielt Grayson recht, und er würde sich bald an dieses Klima gewöhnen; andernfalls würde er nur im Schatten liegen und dem Nichtstun frönen.
    Er wandte sich wieder dem Verwalter zu, der die Frau noch immer anstarrte und einem sabbernden Hund glich, der einen Knochen heiß begehrt, den er aber niemals bekommen wird, weil größere Hunde ihn sich bereits angeeignet haben.
    »Mr. Grayson«, sagte Ryder, und endlich schenkte der Mann ihm wieder etwas Aufmerksamkeit, »ich würde jetzt ganz gern nach Kimberly Hall aufbrechen. Unterwegs können Sie mir Näheres über die Probleme erzählen.«
    »Ja, Mylo ... Master Ryder ... sofort. Es ist nur ... das ist Sophie Stanton-Greville, müssen Sie wissen.« Er wischte sich die Stirn ab.
    »Aha.« In Ryders Stimme schwang sowohl Ironie als auch Verachtung mit. »Vorwärts, Grayson, ziehen Sie die Zunge wieder ein, bevor sich Fliegen darauf niederlassen.«
    Es gelang Samuel Grayson nur unter Aufbietung aller Willenskräfte, dieser Aufforderung Folge zu leisten, denn ein Weißer war der Dame gerade beim Absteigen von ihrer Stute behilflich, und dabei offenbarte sie einen seidenbestrumpften Knöchel. Daß der Anblick eines weiblichen Knöchels aus Männern sabbernde Idioten machte, war Ryder völlig unverständlich. Er hatte in seinem Leben schon so viele Knöchel, Waden und Schenkel gesehen, samt allen übrigen Reizen des weiblichen Geschlechts, daß ihm im Moment ein Sonnenschirm viel lieber gewesen wäre als alles, was diese Frau möglicherweise sonst noch zu bieten hatte.
    »Und nennen Sie mich nicht Master. Einfach Ryder genügt auch.«
    Grayson nickte, konnte seinen Blick aber noch immer nicht von der Vision losreißen. »Ich verstehe es nicht«, sagte er mehr zu sich selbst als zu Ryder, während er auf zwei Pferde zuging, die von zwei kleinen schwarzen Jungen gehalten wurden und mit gesenkten Köpfen dastanden. »Sie sehen sie, Sie sehen ihre außergewöhnliche Schönheit, und doch scheinen Sie nicht beeindruckt zu sein.«
    »Sie ist eine Frau, Grayson, nicht mehr und nicht weniger. Auf geht's.«
    Er hätte vor Freude fast geweint, als Grayson einen Hut für ihn hervorzauberte, aber er konnte sich trotzdem nicht vorstellen, in dieser Sonnenglut weit zu reiten. »Ist es hier immer so gnadenlos heiß?«
    »Ja, zumindest im Sommer«, antwortete Grayson. »Wir reiten trotzdem immer, Ryder, denn die Straßen sind für Kutschen fast unpassierbar, wie Sie gleich sehen werden. Alle Herren reiten hier, und auch viele Damen.«
    Ryder sah, daß Grayson ganz gemütlich im Sattel seines gedrungenen Grauen saß, während er selbst sich auf einen schwarzen Wallach schwang, ein riesiges Tier, das nicht gerade freundlich dreinblickte.
    »Uns steht bis zur Plantage ein knapp einstündiger Ritt bevor. Aber der Weg führt am Wasser entlang, und dort weht immer eine leichte Brise. Und das Wohnhaus steht auf einer Anhöhe und bekommt deshalb jeden Windhauch ab, so daß es im Schatten immer einigermaßen erträglich ist.«
    »Freut mich zu hören.« Ryder stülpte sich den breitkrempigen Lederhut auf. »Sie könnten mir nun vielleicht erzählen, was Sie so beunruhigt hat.«
    Grayson redete und redete. Er erzählte von sonderbarem blauen und gelben Rauch, der sich zum Himmel emporschlängelte, von Feuer, das weiß und grünlich schillerte, von Seufzen und Stöhnen und von Gestank, der nur aus der Hölle stammen konnte — Schwefelgestank, der bestimmt die baldige Ankunft des Teufels ankündigte. Es war nur eine Frage der Zeit, wann der Höllenfürst zum direkten Angriff übergehen würde. Erst vergangene Woche war ein Schuppen neben dem Wohnhaus in Brand gesteckt worden. Sein Sohn Emile und die Haussklaven hatten das Feuer zum Glück löschen können, bevor es größeren Schaden anrichtete. Und vor drei Tagen war ein Baum umgestürzt und hätte fast das Dach der Terrasse getroffen. Dabei war es ein sehr massiver Baum gewesen.
    »Und es gab keine Spuren einer Säge an dem Baum?« fragte Ryder.
    »Nein«, erwiderte Mr. Grayson sehr bestimmt. »Mein Sohn hat ihn sich genau angeschaut. Es war ein Werk des Bösen. Sogar Emile konnte mir danach nicht mehr widersprechen.« Er atmete tief durch. »Einer der Sklaven schwor, er hätte die große grüne Schlange

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